Drösede

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Drösede
Gemeinde Zehrental
Koordinaten: 52° 59′ N, 11° 33′ OKoordinaten: 52° 58′ 34″ N, 11° 33′ 6″ O
Höhe: 20 m ü. NHN
Fläche: 5,37 km²[1]
Einwohner: 24 (31. Dez. 2023)[2]
Bevölkerungsdichte: 4 Einwohner/km²
Eingemeindung: 20. Juli 1950
Eingemeindet nach: Bömenzien
Postleitzahl: 39615
Vorwahl: 039395
Drösede (Sachsen-Anhalt)
Drösede (Sachsen-Anhalt)

Lage von Drösede in Sachsen-Anhalt

Drösede ist ein Ortsteil der Gemeinde Zehrental im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt.[3]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das altmärkische Drösede, ein Haufendorf am Zehrengraben, liegt 11 Kilometer nordöstlich von Arendsee (Altmark) und sechs Kilometer nordwestlich von Groß Garz, wo sich der Sitz der Gemeinde Zehrental befindet.[4]

Die Nachbarorte sind Bömenzien im Norden, Aulosen und Wanzer im Nordosten, Ziegelei und Kahlenberge im Osten, Deutsch im Südosten, Gollensdorf im Süden, Wirl im Südwesten und Nienwalde im Nordwesten.[4]

Der nordöstliche Teil der Gemarkung Bömenzien, deren Teil Drösede ist, gehört zur Aland-Elbe-Niederung. Dieses Schutzgebiet ist ein Teil vom Biosphärenreservat Mittelelbe, einem von insgesamt vier Reservaten des 1997 durch die UNESCO anerkannten Biosphärenreservates Flusslandschaft Elbe.[5]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelalter bis 19. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste urkundliche Erwähnung als Drüsedow stammt vom 11. Juli 1319, als Markgraf Woldemar in Tangermünde dem Kloster Amelungsborn Besitzungen zu Aulosen mit Zubehör übereignete.[6] Weitere Nennungen sind 1405 de Veltmarke to der Drusede, das Dorf war offenbar wüst, 1518 to Drusedow, 1541 Drosede,[1] 1725 Dreßde[7] und 1804 Drösede.[8]

Im Jahr 1839 war das Dorf zur Hälfte abgebrannt. Südlich des Dorfes am Zehrengraben stand noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein Windmühle, die bereits 1840 existierte.[1][9]

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Drösede gehörte bis 1807 zum Arendseeischen Kreis, danach bis 1813 zum Kanton Pollitz im Königreich Westphalen, ab 1816 kam es in den Kreis Osterburg, den späteren Landkreis Osterburg in der preußischen Provinz Sachsen.[1]

Am 20. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Drösede nach Bömenzien eingemeindet.[10] Zum 1. Januar 1973 wurde der Ortsteil Drösede ein Ortsteil von Gollensdorf (durch die Eingemeindung von Bömenzien in Gollensdorf).[10]

Zum 1. Januar 2010 wurde der Ortsteil Drösede der bis dahin selbständigen Gemeinde Gollensdorf durch einen Gebietsänderungsvertrag ein Ortsteil der neugebildeten Gemeinde Zehrental, einem Mitglied der Verbandsgemeinde Seehausen (Altmark).[11]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1734 083
1774 059
1789 072
1798 100
1801 084
1818 070
Jahr Einwohner
1840 124
1864 112
1871 127
1885 119
1892 [00]123[12]
1895 124
Jahr Einwohner
1900 [00]122[12]
1905 111
1910 [00]107[12]
1925 105
1939 099
1946 114
Jahr Einwohner
2014 [00]36[13]
2020 [00]27[14]
2021 [00]27[14]
2022 [0]24[2]
2023 [0]24[2]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1946:[1]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die evangelischen Christen aus Drösede gehören zur Kirchengemeinde Bömenzien, die früher zur Pfarrei Bömenzien bei Groß Wanzer in der Altmark gehörte,[15] und die heute betreut wird vom Pfarrbereich Beuster im Kirchenkreis Stendal im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[16]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt am Radfernweg Altmarkrundkurs, der hier von Gollensdorf kommend durch den Ort weiter nach Bömenzien verläuft.[17]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 565–567, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 177 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 367, 27. Drösede (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 565–567, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. a b c Karina Hoppe: Seehausen lässt weiter Federn. In: Osterburger Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 26. Januar 2024, DNB 1047269554, S. 17.
  3. Hauptsatzung der Gemeinde Zehrental. 4. Juli 2019 (seehausen-altmark.de [PDF; 2,6 MB; abgerufen am 17. Juli 2022]).
  4. a b Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  5. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  6. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 2. Band 1. Berlin 1843, S. 433 (Digitalisat).
  7. Otto Mylius: Catastrum der Handwercker, welche in dem Alt-Märckischen Creyse… in denen Dörffern… verbleiben sollen (= Corpus Constitutionum Marchicarum. Teil 5). 5. Februar 1725, Spalte 743 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10490372~SZ%3D00648~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  8. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 341 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D00363~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  9. Karte des Deutschen Reiches Blatt 240: Wittenberge. Reichsamt für Landesaufnahme, 1906, abgerufen am 8. Mai 2021.
  10. a b Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 277 (PDF).
  11. Landkreis Stendal: Gebietsänderungsvertrag zur Neubildung der Gemeinde Zehrental. In: Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 19. Jahrgang, Nr. 17, 12. August 2009, ZDB-ID 2665593-7, S. 213–216 (landkreis-stendal.de [PDF; 4,0 MB; abgerufen am 16. Dezember 2020]).
  12. a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 177 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  13. Landkreis Stendal – Der Landrat: Kreisentwicklungskonzept Landkreis Stendal 2025. 30. Oktober 2015, S. 296, abgerufen am 3. August 2019.
  14. a b Ralf Franke: Seehausen hat mehr Zuzügler. In: Osterburger Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 14. Januar 2022, DNB 1047269554, S. 17.
  15. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 155 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  16. Pfarrbereich Beuster. In: ekmd.de. Abgerufen am 28. März 2024.
  17. Sabine Spohr: Altmarkrundkurs. In: fluss-radwege.de. Abgerufen am 20. Februar 2016.