Emil Czyrniański

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Emilian Czyrniański; 1878, Fotograf Walery Rzewuski

Emil Czyrnianski (* 20. Januar 1824 in Florynka bei Grybów[1]; † 14. April 1888 Krakau[2]) war ein polnischer Chemiker.

Er studierte ab 1844 an der technischen Akademie in Lemberg und wurde dort 1847 Assistent von Friedrich Rochleder. Mit Rochleder ging er 1849 an die Karls-Universität Prag. Er wurde 1851 in Krakau zum a.o. Professor berufen.[3][4] 1859 erhielt er den Dr. hon. causa und wurde Professor für Allgemeine Chemie und Pharmazie an der Jagiellonen-Universität in Krakau, deren Rektor er 1874/1875 war.

1873 wechselte Karol Olszewski von Bunsen hierher, wurde Czyrnianskis Assistent und erreichte 1883 mit Zygmunt Wróblewski die Verflüssigung von Luft.

In seiner Theorie chemischer Verbindungen (Warschau, 1862) soll er häufig erstaunlich richtige Strukturformeln aufgestellt haben[5] in der Art von August Kekulé[6]. Da er aber mechanistische Vorstellungen verfolgte, vieles nur verbal behandelte und eine eigenwillige Wortwahl benutzte (wirbelnde Ruhe) war er schwer verständlich.

Er veröffentlichte 1853 ein polnisches chemisches Wörterbuch und war wesentlich an der Erarbeitung einer polnischen chemischen Nomenklatur beteiligt.

Ab 1875 war er auch Gerichtschemiker für West-Galizien.

Seine Gattin war Freiin Maria Antoinette von Stelzhammer (* 1833)[7], sie war eine Tochter des Freiherren Ferdinand von Stelzhammer (1797–1858).

Schriften

Literatur

  • Winfried Pötsch: Emilian Czyrnianski, in: Winfried R. Pötsch (Federführung), Annelore Fischer, Wolfgang Müller: Lexikon bedeutender Chemiker, Harri Deutsch 1989, S. 104f

Einzelnachweise

  1. Geburtsdaten nach Angabe in der polnischen Wielka Encyklopedia PWN, die Leopoldina nennt den 26. Januar 1824 als Geburtstag, möglicherweise Krakau als Geburtsort, gesehen 17. Juni 2011.
  2. Nach Angabe in LEOPOLDINA., amtliches Organ der Kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher, herausgegeben unter Mitwirkung der Sektionsvorstaende von dem Praesidenten, Dr. C. H. Knoblauch, XXIV. Heft, Jahrgang 1888, Halle 1888, Druck: E. Blochmann & Sohn in Dresden, für die Akademie in Commission bei Wilh. Engelmann in Leipzig, Heft 11/12, Juni 1888, S. 111, auf archive.org, gesehen 17. Juni 2011
  3. Akademische Monatsschrift; S. 550
  4. Österreichische Zeitschrift für praktische Heilkunde, Band 5
  5. NTM.: Schriftenreihe für Geschichte der Naturwissenschaften, Technik und Medizin, Bände 15–17, S. 34
  6. Pötsch u. a., Lexikon bedeutender Chemiker
  7. Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon; Band 9, S. 10