Emil Gottlieb Schuback

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Emil Gottlieb Schuback, gezeichnet von Günther Gensler, Rom Dezember 1844
Emil Gottlieb Schuback, 1877

Emil Gottlieb Schuback (* 28. Juni 1820 in Hamburg; † 14. März 1902 in Düsseldorf) war ein deutscher Genremaler und Lithograph.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Einschulung, 1873
Der erste Brief in Die Gartenlaube, 1870

Seinen ersten Malunterricht erhielt Schuback bei Gerdt Hardorff am Johanneum in Hamburg und wurde Mitglied im Klub Hamburgischer junger Künstler. Mit 16 Jahren ging er 1836 nach München und studierte unter Peter von Cornelius und Heinrich Maria von Hess an der Akademie der Bildenden Künste München.

Im nazarenisch-idealistischen Stil von Cornelius ausgebildet ging Schuback 1844 nach Rom und schloss sich dort einer Gruppe deutscher Künstler an. Zu den engsten Gefährten zählten Heinrich Dreber, Günther Gensler und der Bildhauer Heinrich Gerhardt.[1][2] In Rom nahm Schuback an den humorvollen Initiationsriten der Cervaro-Feste teil. Mit diesen Kostümfesten begrüßte die Ponte-Molle-Gesellschaft neuankommende Künstler und nahm sie in ihre Künstlergemeinschaft auf.[3][4]

1848 kehrte Schuback nach Hamburg zurück und malte Genre- und Historienbilder, ehe er 1855 nach Düsseldorf ging, um sich in der Düsseldorfer Malerschule zu bilden. Von 1855 bis 1856 war er dort Schüler von Rudolph Jordan. Er beschränkte sich danach ganz auf die Genre- und Porträtmalerei mit Figurenkompositionen aus Geschichte und Gegenwart. Seine meist humorvollen, gelegentlich auch belehrenden Genreszenen stellten häufig unterhaltsamen Episoden aus dem Leben von Kindern dar, wie z. B. die Bilder Die Einschulung, Der erzählende Großvater oder Der bestrafte Schulknabe, welches auch die Beziehung zu der Schule seiner Frau widerspiegelte.

Seine Frau Emma Schuback, geborene Crüger, war die Gründerin einer höheren Töchterschule, der Schuback’schen Schule, die damals in der Bismarckstraße 52 lag.[5] Im Jahre 1859 begann Frau Emma Schuback einen kleinen Kursus mit acht Schülerinnen, im Jahre 1864 wurde daraus eine Schule mit fünf Klassen und bald steigerte sich die Frequenz so, dass der Ausbau einer vollständig Schule mit zehn Klassen vollzogen wurde. 1887 ging die Schule an Fräulein Anna Schmidt mit 162 Schülerinnen über[6][7][8], welche die Schule als Schuback-Schmidt-Lyzeum mit Oberlyzeum (Frauenschule und Kindergarten) bis 1911 an der Hohenzollernstraße 32 leitete.[9][10]

Als Mitglied des Künstlerverein Malkasten engagierte Schuback sich bei Veranstaltungen und war 25 Jahre Vorstandsmitglied des Vereins der Düsseldorfer Künstler zur gegenseitigen Unterstützung und Hilfe, welcher 1844 gegründet wurde.[11]

1885 reiste er nochmals nach Rom. Mit 81 Jahren verstarb Emil Gottlieb Schuback 1902 in Düsseldorf.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Schulmeister auf der Kirmes, 1840
  • Klärchen erscheint Egmond im Kerker, 1843
  • Nymphe mit dem kindlichen Bacchus vor einer südlichen Landschaft, 1845
  • Die Einschulung, 1873
  • Überraschender Besuch
  • Großvater erzählt seinen Enkelkindern Geschichten
  • Der bestrafte Schulknabe
  • Kirchgang in der Schwalm, 1902

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er stellte u. a. in Berlin, Bremen, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, Köln und München aus:

  • 1847: Fünfte Gemälde-Ausstellung, Kunsthalle Bremen
  • 1858: Kunstverein, Hamburg
  • 1902: Kunsthalle, Düsseldorf

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Emil Gottlieb Schuback – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Michael Thimann: Antike ohne Götter. Heinrich Drebers Landschaftskunst. In: Ernst Osterkamp, Thorsten Valk (Hrsg.): Imagination und Evidenz. Transformationen der Antike im ästhetischen Historismus (= Klassik und Moderne. Schriftenreihe der Klassik Stiftung Weimar. Bd. 3). De Gruyter, Berlin/Boston 2011, ISBN 978-3-11-025297-2, S. 57–80, hier 79.
  2. Deutsches Künstleralbum: Sammlung von Bildnissen Germanischer Künstler in Rom- fol. 117: Bildnis des Malers und Lithographen Emil Schuback aus Hamburg (1820–1902), Zeichnung von Günther Gensler, 1844 in der Deutschen Digitalen Bibliothek
  3. Ponte-Molle-Gesellschaft der Vorläufer des 1845 in Rom gegründeten „Deutschen Künstlervereins“
  4. Das Cervaro-Fest
  5. Bismarckstraße 52, (Schuback, Emil, E.= Eigentümer), Schuback’sche Schule, Schmidt, Anna, Vorsteherin, in Adressbuch der Stadt Düsseldorf, 1891, S. 391
  6. Beiträge zur Geschichte des Niederrheins: Jahrbuch des Düsseldorfer Geschichtsvereins, 1888, S. 143 und S. 286
  7. Jahresbericht der früher Schuback’schen Anerkannten Höheren Mädchenschule, 1909
  8. Eintrag zu Schuback-Schmidt-Schule
  9. Berechtigtes Schuback-Schmidt-Lyzeum mit Oberlyzeum (Frauenschule) Privat Düsseldorf, Schuljahr 1911, gegründet 1859, auf ULB Düsseldorf
  10. Eintrag zu Schuback-Schmidt-Schule, bis 1937 Städtisches Oberlyzeum an der Hohenzollernstraße in Archivdatenbank (Memento des Originals vom 20. Januar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/opac.bbf.dipf.de
  11. Friedrich Pecht: Die Kunst für Alle, 17. Jahrgang, Bruckmann, München, 1902, S. 334 (Memento des Originals vom 25. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/spkkunstbibliothek-cdm.gbv.de