Emilio De Bono

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Emilio De Bono (vor 1932)

Emilio De Bono (* 19. März 1866 in Cassano d’Adda, Provinz Mailand; † 11. Januar 1944 in Verona) war ein italienischer General und faschistischer Politiker. Seit 1935 war er Träger des Titels „Marschall von Italien“.

Als Mitglied des Quadrumvirats war De Bono einer der führenden militärischen Führer beim faschistischen Marsch auf Rom. 1923 bis 1924 wurde er erster Generalkommandant der faschistischen Miliz MVSN. 1925 bis 1929 war er Generalgouverneur der Kolonie Tripolitanien und 1929 bis 1935 italienischer Kolonialminister. Als einer der führenden Militärs und Politiker des faschistischen Italiens während der Kriege in Libyen (1923–32) und Abessinien (1935–36) spielte De Bono eine zentrale Rolle bei den dort verübten Kriegsverbrechen.

Leben

Nach seiner Ausbildung an der Militärakademie in Modena wurde er Offizier bei der Bersaglieri-Truppe. Er nahm ab 1912 am Italienisch-Türkischen Krieg und danach am Ersten Weltkrieg teil, in dessen Verlauf er mehrmals verwundet und ausgezeichnet wurde.

Zu Kriegsende 1918 war er Kommandierender General des IX. Armeekorps der 4. Armee unter Generalleutnant Gaetano Giardino am Grappa-Abschnitt.

Nach dem Krieg wurde er einer der Mitbegründer der Faschistischen Partei und nahm 1922 als ältester „Quadrumvir“ am Marsch auf Rom teil. Nach der faschistischen Machtübernahme ernannte ihn Mussolini zum Polizeichef und zum Leiter der faschistischen Miliz („Schwarzhemden“). Er war für die Ermordung des sozialistischen Abgeordneten Giacomo Matteotti mitverantwortlich.

Von 1925 bis 1928 hatte er das Amt des Gouverneurs von Tripolitanien inne, anschließend ernannte ihn Mussolini zum Minister für die italienischen Kolonien. Als Oberbefehlshaber der italienischen Truppen im Abessinienkrieg wurde er wegen seiner Zögerlichkeiten kurz nach Kriegsbeginn abgesetzt. Pietro Badoglio brachte die Operationen danach zu einem erfolgreichen Abschluss.

Bei Beginn des Zweiten Weltkriegs sprach er sich gegen den italienischen Kriegseintritt an der Seite Deutschlands aus. Am 25. Juli 1943 stimmte er im Großen Faschistischen Rat gegen Mussolini, woraufhin das faschistische Regime zusammenbrach. Im deutschen Marionettenstaat Repubblica Sociale Italiana wurde Emilio De Bono im Schauprozess von Verona wegen Hochverrats zum Tode verurteilt und am 11. Januar 1944 zusammen mit dem ehemaligen Außenminister Ciano und vier weiteren ehemaligen Parteigrößen durch ein Erschießungskommando in Verona hingerichtet.[1]

Einzelnachweise

  1. Richard J. B. Bosworth: Mussolini's Italy. Life Under the Fascist Dictatorship, 1915–1945. Penguin Books, New York NY u. a. 2006, ISBN 0-14-303856-7, S. 514.

Weblinks

Commons: Emilio De Bono – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien