Fürst und Kupferberg (Adelsgeschlecht)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen der Fürsten in Siebmachers Wappenbuch (Horst Appuhn, 1989)
Wappen der Freiherren Fürst von Kupferberg in Siebmachers Wappenbuch (Konrad Blažek, 1887)

Fürst und Kupferberg, auch Fürst von Kupferberg[1] oder kurz die Fürsten, war der Name eines schlesischen Adelsgeschlechts.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die wahrscheinlich schon adelige Familie Fürst wanderte 1553 aus Bamberg im Fränkischen Reichskreis nach Schlesien ein.[3] Nach einer anderen Quelle war ihr Name zuvor „nicht im geringsten“ mit einem Adelstitel verbunden.[4] Sie wurde 1577 durch Georg Fürst (* 1535; † 21. Juli 1600 in Breslau) in den Reichsadelsstand „von Kupferberg“ erhoben der Kupferberg im Jahr 1596 auch kaufte.[5] Das Geschlecht saß von 1600 bis 1687 im Rat, wurde 1669 in den Freiherrenstand erhoben[6] und erlosch im 18. Jahrhundert mit dem preußischen Großkanzler Maximilian von Fürst und Kupferberg.[7]

Josef Fürst, Landesältester, Rechnungshof und Steuereinnehmer des Fürstentums Breslau und Herr auf Girbigsdorf und Liebenstein im Land Görlitz, Keulendorf im Weichbild Neumarkt und Albrechtsdorf im Weichbild Zobten, heiratete Anna Rehdiger, Tochter Corona Frenzels von Königshain und Enkeln von Joachim Frenzel.[8][9] Annas und Josefs Sohn Adam Fürst von Kupferberg studierte im Winter 1609, erbte wohl Girbigsdorf, Liebenstein und Albrechtsdorf und war zudem Herr auf Bohrau.

Maximilian Fürst von Kupferberg (* 4. Dezember 1652; † 6. Oktober 1687) studierte 1671 an der Universität Leipzig und 1672 an der Brandenburgischen Universität Frankfurt. 1680 wurde er bis an sein Lebensende Breslauer Ratsherr. Von seinem Vater erbte er Albrechtsdorf. Er war seit dem 19. Mai 1678 mit Anna Sophie von Scholtz verheiratet.[10]

1732 erhielt Christoph Ferdinand Graf von Nimptsch die Erlaubnis, sein Wappen mit dem der ausgestorbenen Freiherren von Fürst und Kupferberg zu vereinen und sich fortan „Graf von Nimptsch, Freiherr von Fürst und Oelse“ zu nennen.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen zeigt einen quadrierten Schild: Zwei rote Pfähle auf weiß in 1 und 4 und ein Wolf, der einen gefiederten Pfeil zerbricht in 2 und 3 auf geteiltem blau und gelb bzw. gold, sowie auf dem gekrönten Helm.[7][11]

Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg II. Fürst (1535–1600)[4]
  • Josef Fürst (1564–1620)[8]
  • Michael Fürst von Kupferberg (* 16. Jahrhundert)[4]
  • Adam Fürst von Kupferberg (1593–1621)[8]
  • David von Fürst, Erbherr auf Kupferberg (1600–1634)
  • Maximilian Fürst von Kupferberg (4. Dezember 1652 – 6. Oktober 1687)
  • Maximilian von Fürst und Kupferberg (1717–1790)[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Kapitalien des Freiherrn David von Fürst, Erbherrn auf Kupferberg (1600–1634) PDF
  • Oskar Pusch: Die Breslauer Rats- und Stadtgeschlechter in der Zeit von 1241–1741, Band I (A–F), Dortmund 1986, S. 442–452. PDF

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Deutsche Biographie: Fürst von Kupferberg, Carl - Deutsche Biographie. Abgerufen am 31. Januar 2021.
  2. Hermann Luchs, Wilhelm Grempler, Martin Zimmer, Hans Lutsch, Eugen von Czihak: Schlesiens Vorzeit in Bild und Schrift. 1881 (google.de [abgerufen am 31. Januar 2021]).
  3. Genealogisches Handbuch des Adels. C.A. Starke, 1959, S. 159 (google.de [abgerufen am 31. Januar 2021]).
  4. a b c Berichte und Forschungen: Jahrbuch des Bundesinstituts für Ostdeutsche Kultur und Geschichte. R. Oldenbourg Verlag, 2009, ISBN 978-3-486-59219-1, S. 82 (google.de [abgerufen am 31. Januar 2021]).
  5. Genealogisches Handbuch des Adels. C.A. Starke, 1959, S. 159 (google.de [abgerufen am 8. September 2021]).
  6. Hermann Luchs, Wilhelm Grempler, Martin Zimmer, Hans Lutsch, Eugen von Czihak: Schlesiens Vorzeit in Bild und Schrift. 1881, S. 393 (google.de [abgerufen am 31. Januar 2021]).
  7. a b Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adels-Lexicon, ... von den in der preussischen Monarchie ansässigen ... fürstlichen gräflichen, ... Häusern (etc.). Reichenbach, 1836, S. 202 f. (google.de [abgerufen am 31. Januar 2021]).
  8. a b c Gottfried Kliesch: Der Einfluss der Universität Frankfurt (Oder) auf die schlesische Bildungsgeschichte: dargestellt an den Breslauer Immatrikulierten von 1506-1648. Holzner, 1961, S. 125 (google.de [abgerufen am 31. Januar 2021]).
  9. Christian Speer – Vita Mercatoris (Memento des Originals vom 27. August 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/opendata.uni-halle.de
  10. Oskar Pusch: Die Breslauer Rats- und Stadtgeschlechter in der Zeit von 1241 bis 1741. Auslieferung, Forschungsstelle Ostmitteleuropa, 1986, ISBN 978-3-923293-16-2, S. 446 (google.de [abgerufen am 31. Januar 2021]).
  11. (Eberhard - Graffen). Voigt, 1861 (google.de [abgerufen am 1. Februar 2021]).