„Fliegendes Spaghettimonster“ – Versionsunterschied

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{{Zitat-en|We are willing to pay any individual *$250,000 if they can produce empirical evidence which proves that Jesus is not the son of the Flying Spaghetti Monster.||Boing Boing’s $250,000 Intelligent Design challenge<ref>[http://www.boingboing.net/2005/08/19/boing_boings_250000_.html Boing Boing’s $250,000 Intelligent Design challenge.], 19.&nbsp;August 2005</ref>|Übersetzung=Wir sind bereit, jedem 250.000 US-Dollar zu zahlen, der [[Empirie|empirische]] Beweise erbringen kann, dass [[Jesus von Nazaret|Jesus]] nicht der Sohn des Fliegenden Spaghettimonsters ist.}}
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Das Preisgeld wurde inzwischen auf über eine Million Dollar erhöht. Es geht hier jedoch nur darum, das Prinzip der Unmöglichkeit eines solchen Beweises zu unterstreichen: Es ist keine Glaubenslehre der Pastafaris, dass Jesus der Sohn des Fliegenden Spaghettimonsters sei.
Das Preisgeld wurde inzwischen auf über eine Million Dollar erhöht. Es geht hier jedoch nur darum, das Prinzip der Unmöglichkeit eines solchen Beweises zu unterstreichen: Es ist keine Glaubenslehre der Pastafaris, dass Jesus der Sohn des Fliegenden Spaghettimonsters sei.Rodrigo ist das Spaghettimonster und Min-sae Lee hat ihn gegessen.------


Nach Angaben der ''Ersten Vereinigten Kirche des fliegenden Spaghettimonsters in Deutschland'' gibt es weltweit ''{{"|inzwischen […] mehr als 10 Millionen Gläubige bei steigender Tendenz.}}<ref>[http://www.venganza.info/dokumente/offenerbrief.pdf Offener Brief zur „Diskussion über die Vereinbarkeit von Evolution und Glauben“] (PDF, 74&nbsp;kB)</ref>''
Nach Angaben der ''Ersten Vereinigten Kirche des fliegenden Spaghettimonsters in Deutschland'' gibt es weltweit ''{{"|inzwischen […] mehr als 10 Millionen Gläubige bei steigender Tendenz.}}<ref>[http://www.venganza.info/dokumente/offenerbrief.pdf Offener Brief zur „Diskussion über die Vereinbarkeit von Evolution und Glauben“] (PDF, 74&nbsp;kB)</ref>''

Version vom 30. September 2010, 08:16 Uhr

Logo (Autoaufkleber) als Parodie des Fisches im Christentum

Das Fliegende Spaghettimonster (englisch Flying Spaghetti Monster, kurz: FSM) ist die Gottheit einer im Juni 2005 vom US-amerikanischen Physiker Bobby Henderson gegründeten Religionsparodie, die den Namen Pastafarianismus trägt. Ihre Glaubenslehre beabsichtigt eine reductio ad absurdum der Pseudowissenschaft Intelligent Design, die auf Betreiben der Intelligent-Design-Bewegung an Stelle der Evolution im Biologieunterricht mehrerer amerikanischer Schulbezirke gelehrt werden soll. Die Mitglieder bezeichnen sich selbst als Pastafari. Nach dem Tod stehen den Gläubigen im „Himmel“ unter anderem ein Biervulkan und eine Stripper-Fabrik zur Verfügung. Lebensmaxime dieser Weltanschauung ist „WWAPD?“ („What Would A Pirate Do?“, englisch für „Was würde ein Pirat tun?“) in Anspielung auf den christlichen Slogan W.W.J.D. („What would Jesus do?“, englisch für „Was würde Jesus tun?“).

Idee und Verbreitung

Der Anlass für die Gründung dieser Religion war die öffentliche Diskussion um die Unterrichtung von Intelligent Design an US-amerikanischen Schulen. Unter Verweis auf das – gerade auch von den Verfechtern des Intelligent Designs verwendete – Argument der Gleichberechtigung forderte Henderson in einem offenen Brief[1] an die Schulbehörde von Kansas, auch seine Glaubenslehre müsse wie die kreationistische im Unterricht vermittelt werden dürfen. Diese Forderung ist als Parodie zu verstehen und soll aufzeigen, dass religiöse Inhalte im Wissenschaftsunterricht nichts zu suchen haben, völlig ungeachtet des persönlichen Glaubens.

Seitdem gewinnt die Religionsparodie der Pastafari stetig an Sympathisanten. Die parodistische Aktion hat sich zu einem soziokulturellen Phänomen entwickelt. Dutzende Weblogs trugen zur weiteren Verbreitung bei, deren Geschwindigkeit nur durch die technischen Möglichkeiten des Mediums Internet zu erklären ist. Ebenfalls Aufsehen erregen die enormen Preisgelder, die auf eine Widerlegung der Idee ausgelobt werden. Das Blog Boing Boing schreibt:

“We are willing to pay any individual *$250,000 if they can produce empirical evidence which proves that Jesus is not the son of the Flying Spaghetti Monster.”

„Wir sind bereit, jedem 250.000 US-Dollar zu zahlen, der empirische Beweise erbringen kann, dass Jesus nicht der Sohn des Fliegenden Spaghettimonsters ist.“

Boing Boing’s $250,000 Intelligent Design challenge[2]

Das Preisgeld wurde inzwischen auf über eine Million Dollar erhöht. Es geht hier jedoch nur darum, das Prinzip der Unmöglichkeit eines solchen Beweises zu unterstreichen: Es ist keine Glaubenslehre der Pastafaris, dass Jesus der Sohn des Fliegenden Spaghettimonsters sei.Rodrigo ist das Spaghettimonster und Min-sae Lee hat ihn gegessen.------

Nach Angaben der Ersten Vereinigten Kirche des fliegenden Spaghettimonsters in Deutschland gibt es weltweit „inzwischen […] mehr als 10 Millionen Gläubige bei steigender Tendenz.“[3]

Zentrale Glaubensinhalte

Der Einfluss der sinkenden Anzahl von Piraten auf die globale Erwärmung
Das Fliegende Spaghettimonster übergibt die acht „Am liebsten wäre mir’s“ an Piraten-Kapitän Mosey
  • Die Welt wurde vom nicht nachweisbaren Fliegenden Spaghettimonster erschaffen. Alle Hinweise auf eine Evolution wurden von eben diesem bewusst gestreut, um die Menschen zu verwirren.
  • Bobby Henderson ist der Prophet dieser Religion.
  • Das Fliegende Spaghettimonster verlangt das Tragen von Pirateninsignien (full pirate regalia). Einzige Ursache für die globale Erwärmung, Orkane und alle anderen Naturkatastrophen ist die sinkende Zahl von Piraten seit Beginn des 19. Jahrhunderts. Dies gilt unter Pastafaris als empirisch bewiesen[4] (→ cum hoc ergo propter hoc). In diesem Zusammenhang wurde auch der mehrdeutige, englische Ausdruck „Pirates are cool!“ bekannt, cool kann in diesem Falle sowohl als abgefahren als auch als kühl verstanden werden. 2008 interpretierte Henderson die wachsende Piraten-Aktivität am Golf von Aden als einen weiteren empirischen Beweis für die Richtigkeit des Erderwärmungs-Dogmas, denn es sei festzustellen, dass Somalia weltweit die höchste Piraten-Dichte und gleichzeitig die niedrigste CO2-Emission aufweise.[5]
  • Gebete beenden die Anhänger mit dem Wort Ramen (oft auch RAmen geschrieben), der Bezeichnung für eine vor allem in Japan verbreitete Nudelart.
  • Im Buch Das Evangelium des Fliegenden Spaghettimonsters werden unter anderem analog zu den Zehn Geboten des Christentums die acht „Mir wär’s wirklich lieber Du würdest nicht…“s beschrieben, die vom Spaghettimonster gepredigt werden. Die darin erklärten Grundsätze sprechen sich unter anderem gegen Diskriminierung, Vorurteile, religiöse Dogmen, Nötigung und Frauenfeindlichkeit aus. Das achte „Mir wär’s wirklich lieber Du würdest nicht…“ beschreibt eine abgewandelte Form des Kategorischen Imperativs, es fordert auf zur Freien Liebe und dem Gebrauch von Kondomen.

Geschichte

Im Juni 2005 schrieb Bobby Henderson einen offenen Brief an die Schulbehörde von Kansas, USA, in dem er forderte, seine Glaubensrichtung – den FSMismus (engl. FSMism) – ebenso wie die fundamentalistisch-christliche Überzeugung des Kreationismus in öffentlichen Schulen zu unterrichten. Die Zahl der Besuche auf Hendersons Website begann seitdem allmählich zu steigen, bis sie im August 2005 förmlich explodierte, nachdem sie in diversen Blogs verlinkt worden war.

Auf seiner Website zitiert Henderson unter anderem George W. Bush, der sich für die Vermittlung von nicht-evolutionären Überzeugungen wie Intelligent Design an Schulkinder ausspricht. Daher fühle Henderson sich in seinem Anliegen, Pastafarianismus unterrichten zu lassen, von Bush bestärkt, der zu dieser Zeit das Amt des Präsidenten der USA innehatte.

Die Idee wurde in zahlreichen Modifikationen vorgestellt, welche in den USA regional vertretene christliche Sekten parodieren: der Cult of Oregano, die Reformed Church of Alfredo, Orthodox Monsterist Church of West Virginia, Mystical Order of the Flying Spaghetti Monster, die Moomin Church of His Spaghettiness von Jersey (Kanalinseln) oder die SPAM (The Spaghetti & Pulsar Activating Meatballs, deutsch: Die Spaghetti- und pulsaraktivierenden Fleischbälle; die Abkürzung ist ein Wortspiel mit Spam).

Feiertage und Feste

  • Das wichtigste Fest und die wichtigsten Feiertage der Pastafaris sind die Holidays.[6] Da Pastafaris sich nicht an religiöse Dogmen zu halten brauchen, gibt es weder fest definierte Tage noch Zeiten, Prozessionen oder Orte für dieses Fest. Zumeist wird es aber in der Weihnachtszeit veranstaltet, könnte aber auch an jedem anderen beliebigen Ort und Tag stattfinden. Oft wird es auch mit viel Grog, Wodka und anderen Spirituosen sowie mit der Familie und einem üppigen Mahl gefeiert. Allerdings kann man es auch nüchtern genießen.
  • Das Passtahfest entspricht dem Pessachfest bei den Juden und dem christlichen Ostern. Zu dieser Zeit verspeisen Pastafari große Mengen an Pasta, welche von Familienmitgliedern in Piratenkluft zubereitet wird.
  • Ramendan entspricht dem Ramadan, der islamischen Fastenzeit. Pastafari ernähren sich zu dieser Zeit ausschließlich von der bei Studenten beliebten Instant-Nudelsuppe „Ramen“, um der Zeit zu gedenken, als sie noch hungrige Studenten waren. Ramendan ist wahrscheinlich der unkommerziellste pastafarianische Feiertag, da es keine Passtahfest-Sonderangebote gibt. Am Ende der Fastenzeit verschenken Pastafari den übriggebliebenen Vorrat an Instant-Nudelsuppe an Bedürftige.
  • Halloween ist ein sehr wichtiger Feiertag für Pastafari. Zu diesem Fest gedenken sie der Piraten, als diese noch in Freiheit über die Meere segelten. Pastafari verkleiden sich zu Halloween meist als Piraten und verschenken Süßigkeiten an Kinder. Laut dem Evangelium des Fliegenden Spaghettimonsters waren Piraten früher bekannt dafür, Süßigkeiten an Kinder zu verteilen, doch Piraten nahmen von dieser Tätigkeit Abstand, als man sie zu verfolgen begann.
  • Am 19. September feiern die Pastafaris den „Sprich-wie-ein-Pirat-Tag“, an dem man sich wie ein Pirat verkleiden und jedem Satz ein „Arrr“ als Schlusswort hinzufügen soll. Pastafari werden an diesem Tag zu Missionierungsaktionen aufgerufen, da Grog selbst die hartnäckigsten Menschen zum Pastafarianismus bewegen könne. Angeblich finden rund 50% der jährlichen Beitritte zum FSMismus an diesem Tag statt. Dieser Tag wird auch in den bekannten Massively Multiplayer Online Role-Playing Games World of Warcraft und Guild Wars gefeiert.[7][8]
  • Der heiligste Feiertag der Pastafaris ist der Freitag, welcher jede Woche stattfindet. An diesem Tag soll man es als Pastafari ruhig angehen lassen. Der Freitag steht für die Jenseitsvorstellungen der Pastafari – den Biervulkan und die Strippermanufaktur.
  • Außerdem zählen alle kommerziell ausgeschlachteten Feiertage zu den Festtagen. Viele Geschäfte verwenden nicht den Slogan „Fröhliche Weihnachten“, sondern „Frohe Festtage“ (engl.: „Happy Holidays“, s.o.) . Dies ist für Pastafaris ein Zeichen der wachsenden Ausbreitung ihrer Religion.[9]

Einzelnachweise

  1. Deutsche Übersetzung des Briefes
  2. Boing Boing’s $250,000 Intelligent Design challenge., 19. August 2005
  3. Offener Brief zur „Diskussion über die Vereinbarkeit von Evolution und Glauben“ (PDF, 74 kB)
  4. Zusammenhang zwischen globaler Erwärmung und der Anzahl aktiver Piraten (GIF-Grafik)
  5. Somalia – Lots of Pirates, low Carbon Emissions These mit Argumentensammlung
  6. Happy Holiday season everyone Eine A Holiday message von Bobby Henderson
  7. World of Warcraft Europe → Info → Events → Piratentag Beschreibung des Piratentags in World of Warcraft
  8. International Talk Like a Pirate Day Beschreibung des Piratentags in Guild Wars
  9. Bobby Henderson: Das Evangelium des Fliegenden Spaghettimonsters. Manhattan 2007, S. 231 ISBN 978-3-442-54628-2

Siehe auch

Literatur

Webseiten zum Fliegenden Spaghettimonster

Commons: Fliegendes Spaghettimonster – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Presseberichte

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