Fobos

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Künstlerische Darstellung der Marssonde Fobos
Sowjetische Briefmarke der Marssonde Fobos

Fobos 1 und Fobos 2 (russisch Фобос) waren zwei sowjetische Raumsonden aus dem Jahr 1988. Die Sonden sollten den Marsmond Phobos erkunden. Beide gingen jedoch verloren, bevor sie ihr Ziel erreichten.

Ziel des Projekts war die Entsendung zweier Sonden in eine Marsumlaufbahn für etwa einen Monat. Danach sollten beide Orbiter den Marsmond Phobos ansteuern, ihn umkreisen und eine Landeeinheit sowie einen „Springer“ (nur Fobos 2) absetzen. Als Partner holte die Sowjetunion die (zu diesem Zeitpunkt noch rein westeuropäische) ESA mit ins Boot, ein Ausdruck der Perestroika unter Gorbatschow. Daneben war mit der DDR auch ein Ostblockstaat beteiligt.

Laut NASA waren die Missionsziele von Fobos 1 und Fobos 2:[1][2]

  1. Studien des interplanetaren Raums,
  2. Sonnenbeobachtungen,
  3. Untersuchung des Plasmas in der Umgebung des Mars,
  4. Atmosphären- und Oberflächenuntersuchungen des Mars,
  5. Untersuchung der Oberflächenzusammensetzung des Marsmonds Phobos.
Fobos 1
NSSDC ID 1988-058A[1]
Träger­rakete Proton-K[1]Vorlage:Infobox Sonde/Wartung/Traegerrakete
Startmasse 6220 kg[1]Vorlage:Infobox Sonde/Wartung/Startmasse
Verlauf der Mission
Startdatum 7. Juli 1988[1]Vorlage:Infobox Sonde/Wartung/Startdatum
Startrampe Kosmodrom Baikonur, Sowjetunion[1]Vorlage:Infobox Sonde/Wartung/Startrampe
Vorlage:Infobox Sonde/Wartung/Verlauf
 
12.07.1988 Start
 
02.09.1988 Kontaktverlust

Am 7. Juli 1988 wurde Fobos 1 mit einer Trägerrakete des Typs Proton-K vom Kosmodrom Baikonur aus gestartet, jedoch brach der Kontakt zu dieser Sonde bereits am 2. September 1988 ab.[1]

Bei einer Kontaktaufnahme war einige Tage zuvor versehentlich ein Code übermittelt worden, der fälschlicherweise die Steuertriebwerke abschaltete. Da dadurch die Solarzellen nicht mehr zur Sonne ausgerichtet wurden, erschöpften sich die Batterien.[3]

Fobos 2
NSSDC ID 1989-059A[2]
Träger­rakete Proton-K[2]Vorlage:Infobox Sonde/Wartung/Traegerrakete
Startmasse 2600 kg[2]Vorlage:Infobox Sonde/Wartung/Startmasse
Verlauf der Mission
Startdatum 12. Juli 1988Vorlage:Infobox Sonde/Wartung/Startdatum
Startrampe Kosmodrom Baikonur, SowjetunionVorlage:Infobox Sonde/Wartung/Startrampe
Vorlage:Infobox Sonde/Wartung/Verlauf
 
12.07.1988 Start
 
28.01.1989 Erreichen der Marsumlaufbahn
 
27.03.1989 Kontaktverlust

Die Schwestersonde Fobos 2 wurde am 12. Juli 1988 ebenfalls mit einer Proton-K von Baikonur aus gestartet und erreichte eine Marsumlaufbahn am 28. Januar 1989.[2] Einige Daten und Bilder vom Mars wurden zur Erde übertragen, bevor die Sonde Phobos ansteuerte. Kurz vor dem Rendezvous brach der Kontakt am 27. März 1989 ab. Was blieb, waren die bis dahin gesammelten Messergebnisse und Detailaufnahmen von Phobos.

Fobos 2 war die letzte planetare Raumfahrtmission der Sowjetunion. Weitere geplante Missionen entfielen aufgrund des Umbruchs im Ostblock nach 1989.

Commons: Fobos-Programm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d e f g Phobos 1 im NSSDCA Master Catalog, abgerufen am 23. Dezember 2015 (englisch).
  2. a b c d e Phobos 2 im NSSDCA Master Catalog, abgerufen am 23. Dezember 2015 (englisch).
  3. Ralph Hartley: Phobos 1 & 2 computer failures. In: SCIENCE Vol 245. SCIENCE, 8. September 1989, S. 1045, abgerufen am 13. Mai 2009 (englisch).