Forstleithen
Forstleithen Markt Thurnau
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Koordinaten: | 50° 1′ N, 11° 25′ O |
Höhe: | 412 m ü. NHN |
Einwohner: | 28 (2016)[1] |
Postleitzahl: | 95349 |
Vorwahl: | 09228 |
Forstleithen (oberfränkisch: Dea Foaschd[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Thurnau im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).[3]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Weiler liegt am Rande eines Hochplateaus, das gegen Osten abfällt. Im Westen ist Forstleithen von Acker- und Grünland umgeben, im Osten grenzt der Limmersdorfer Forst an. Dort entspringen die drei Quellbäche des Markgrafenbrunnenbaches, eines linken Zuflusses des Reuthbaches. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Limmersdorf zur Kreisstraße KU 17 (0,7 km westlich).[4]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1572 wurde „Forstleithen“ erstmals urkundlich erwähnt, schon damals in gleicher Schreibweise. Das Grundwort ist līte (mhd. für Abhang), das Bestimmungswort ist Forst. Der ursprüngliche Flurname entspricht den geographischen Verhältnissen. 1713 wurde ein kleiner Teil des Limmersdorfer Forstes urbar gemacht und die so entstandenen Flurstücke an 5 Söldengüter vergeben.[5]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Forstleithen aus 7 Anwesen. Das Hochgericht sowie die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das bayreuthische Vogteiamt Kasendorf. Grundherren waren das Kastenamt Kulmbach (1 Wirtshaus,[6] 5 Sölden[7]) und die Oberforstmeisterei Kulmbach-Oberpreuschwitz (1 Forsthaus).[8]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Sanspareil. Mit dem Gemeindeedikt wurde Forstleithen 1812 dem Steuerdistrikt Limmersdorf zugewiesen. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die provisorische Ruralgemeinde Forstleithen, zu der Buchhaus und Neuwirthshaus gehörten. 1819 wurde diese in die Ruralgemeinde Kasendorf eingegliedert, 1856 in die Ruralgemeinde Limmersdorf.[9] Am 1. Mai 1978 wurde diese im Zuge der Gebietsreform in Bayern in den Markt Thurnau eingegliedert.
Baudenkmal
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Haus Nr. 1: Ehemaliges Jagdschloss, das Anfang des 19. Jahrhunderts errichtet wurde
- Haus Nr. 5: Zweigeschossiger Hausteinbau, von zwei zu sechs Achsen, um Mitte des 18. Jahrhunderts. Mit Gurtgesims, Ecklisenen im Erdgeschoss, Walmdach. Im Hof hübscher Ziehbrunnen, wohl des 18. Jahrhunderts.[10]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1818 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2006 |
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Einwohner | 45 * | 34 | 42 | 46 | 26 | 24 | 49 | 38 | 31 | 16 | 28 |
Häuser[11] | 7 * | 6 | 7 | 6 | 7 | 7 | 6 | ||||
Quelle | [9] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort ist evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Johannes der Täufer (Limmersdorf) gepfarrt.[8][18]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rüdiger Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 38). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2012, ISBN 978-3-7696-6554-3.
- Johann Kaspar Bundschuh: Forstleithen. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 162 (Digitalisat).
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Kulmbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 3). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451450973, S. 52.
- Erich Freiherr von Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken. Band 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1952, DNB 451738918, S. 40–41.
- Thomas Münch: Der Markt Thurnau mit seinen Ortsteilen. Geiger, Horb am Neckar 1993, ISBN 3-89264-785-2
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gemeindeteile > Forstleithen. In: thurnau.de. Abgerufen am 16. August 2023.
- Forstleithen in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 16. Dezember 2021.
- Forstleithen in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 10. August 2020.
- Forstleithen im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 10. August 2020.
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Forstleithen auf der Website www.thurnau.de
- ↑ E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 199. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „deʳ foʳschd“.
- ↑ Markt Thurnau, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 16. August 2023.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 16. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 40f.
- ↑ = Neuwirthshaus (Thurnau)
- ↑ Die Sölde, die später die Haus Nr. 6 erhielt, war Buchhaus (Limmersdorf).
- ↑ a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 593.
- ↑ a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 762.
- ↑ A. Gebeßler: Stadt und Landkreis Kulmbach, S. 52. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 900, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1074, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1022 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1070 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1105 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 951 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 699 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 161 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 316 (Digitalisat).