François de L’Hospital

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François de L’Hospital, duc de Rosnay
Wappen des Duc de Rosnay

François de L’Hospital (auch L’Hôpital), seigneur du Hallier[1] und de Beynes (1630), comte, dann duc de Rosnay (August 1651) und Pair von Frankreich (* 1583; † 20. April 1660 in Paris), war ein französischer Militär und Aristokrat des 16. und des 17. Jahrhunderts. Er kämpfte unter König Louis XIII im Dreißigjährigen Krieg und wurde 1643 zum Marschall von Frankreich ernannt.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jüngster Sohn von Louis de L’Hospital und der Françoise de Brichanteau, war er der Bruder von Nicolas de L’Hospital.

Er heiratete in erster Ehe am 4. November 1630 Charlotte des Essarts und in zweiter Ehe am 25. August 1653 Françoise Marie Mignot (1624–1711), illegitime Tochter von Pierre de Portes.

Religiöse Funktionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für den geistigen Stand bestimmt, war er als Abt des Klosters Saint-Germain-des-Prés in Paris und in Folge als Bischof von Meaux oder von Mans vorgesehen. Er verzichtete jedoch und bevorzugte eine Militärlaufbahn.

Militärkarriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er trat als Fähnrich in die Gendarmes de la garde ein und wurde 1615 zum Sous-lieutenant befördert. Im Jahre 1617 wechselte er in die 2. Kompanie der Garde du corps du roi und wurde 1619 mit dem Ordre de Saint-Michel ausgezeichnet. Im Jahre 1621 zum Maréchal de camp befördert, wurde er zum Gouverneur der Bastille ernannt.[2] 1622 nahm er an der Belagerung von Royan, der Belagerung von Montpellier und 1628 an der Belagerung von La Rochelle teil. Im Namen des Königs unterzeichnete er die Kapitulationsurkunde. Von 1629 bis 1633 begleitete er den Maréchal de Armand Nompar de Caumont bei dessen Feldzügen in Italien, Lothringen und im Languedoc. Zwischenzeitlich war er zum Capitaine-lieutenant des gendarmes de le garde ernannt worden.[3] Er diente dann in der Grafschaft Flandern und in Deutschland, 1637 wurde er zum Lieutenant général ernannt. 1639 wurde er Gouverneur von Lothringen und setzte den Feldzug an der Spitze der Armee fort. Er eroberte und verwüstete Faulquemont, wurde bei Liffol-le-Grand geschlagen und sah sich genötigt, nach dem Tod des Königs 1643 die Belagerung der Festung La Mothe aufzugeben.

Danach wurde er zum Gouverneur der Champagne und Ehrenratgeber mit Sitz und Stimme im Parlament ernannt.

Am 20. April 1643 erfolgte die Ernennung zum Maréchal de France. In der Schlacht bei Rocroi kommandierte er unter Louis II. de Bourbon-Condé den linken Flügel der Armee. Im Jahre 1647 verließ er die Gendarmes de la garde. 1649 wurde er Militärgouverneur von Paris und zog sich 1655 gänzlich aus dem Militärdienst zurück. Im gleichen Jahr wurde er zum Generalgouverneur der Champagne ernannt.

Er starb am 20. April 1660 in Paris.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gérard Bieuville, Pierre Perrier: Les Gouverneurs militaires de Paris. Vorwort von Pierre Messmer. Hrsg.: Gouvernement militaire de Paris. Connaissances et mémoires européennes, Paris 1999, ISBN 978-2-919911-24-0, S. 268 ff.

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Titel, unter dem er im Militär bekannt war.
  2. François de l’Hopital (Memento vom 25. Februar 2013 im Internet Archive). In: Association Qui qu’en grogne le château de Moyen.
  3. Damit war er praktisch der Kommandeur, da der Capitaine der König selbst war.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]