Frank Roßner

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Frank Roßner (* 19. April 1960) ist ein deutscher Politiker (SPD)[1].

Beruf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Roßner studierte Mathematik, Physik, Informatik und Ethik auf Lehramt und unterrichtete an Schulen in Schwedt, Krölpa und Pößneck.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Roßner war ab 1985 Mitglied der DDR-Staatspartei SED.[2] Während der Wende 1989 schloss er sich dem Neuen Forum an und wurde im Januar 1990 offiziell Mitglied der SPD. Er war für die nächsten vier Jahre aktives Mitglied, stellte sich aber nicht für Posten oder Mandate zur Verfügung.[3] Roßner war Mitglied im SPD-Landesvorstand und bis 2012 einer von vier stellvertretenden Landesvorsitzenden des SPD-Landesverbandes Thüringen.

Von 2000 bis 2012 war Roßner Landrat im Saale-Orla-Kreis. 2003 enthob er den CDU-Bürgermeister von Pößneck wegen einer angeblichen Vielzahl von Dienstvergehen vorläufig des Dienstes. Das Thüringer Oberverwaltungsgericht hob die Entscheidung auf, nachdem das Landratsamt anderthalb Jahre lang keine hinreichenden Beweise für die Vorwürfe beibringen konnte.[4] Bei der Landratswahl im Januar 2012 unterlag Roßner in der Stichwahl dem Herausforderer Thomas Fügmann (CDU).

Nach seiner Abwahl als Landrat wurde Roßner Referent am Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien in Bad Berka.[5] Ab Mai 2013 leitete er ein Referat im Thüringer Kultusministerium.[6]

Roßner kandidierte bei der Landtagswahl in Thüringen 2014 erfolglos als Direktkandidat im Wahlkreis Saale-Orla-Kreis II und auf Platz 26 der Landesliste.[7]

Seit Anfang 2015 ist Roßner Präsident des Thüringer Landesverwaltungsamtes, die offizielle Amtseinführung erfolgte am 19. Februar.[8] Der Präsident des Thüringer Rechnungshofs bemängelte, dass die Vergabe des Postens ohne Ausschreibung erfolgt sei, auch für politische Beamte gelte das Verfassungsprinzip der Bestenauslese.[6] Nach seinem Amtsantritt prognostizierte Roßner die Ankunft von höchstens 13.000 Flüchtlingen in Thüringen im Jahr 2015,[9] es kamen rund 30.000.[10]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Marius Koity: Keine Zeit zum Lamentieren: Saale-Orla-Landrat Roßner im Gespräch. In: Ostthüringer Zeitung. 28. Dezember 2011, abgerufen am 17. Februar 2024.
  2. Eigene Netzpräsenz
  3. SPD-Landrat: »Ramelow hat eine Chance vertan« auf thüringer-allgemeine.de vom 8. Oktober 2009 (Artikel nicht mehr online verfügbar)
  4. Thüringer Oberverwaltungsgericht: Thüringer Oberverwaltungsgericht setzt die vorläufige Dienstenthebung des Bürgermeisters von Pößneck aus, Pressemitteilung vom 31. Mai 2005 zum Beschluß vom 19. April 2005 mit dem Aktenzeichen 8 DO 885/04
  5. Ex-Saale-Orla-Landrat Frank Roßner ist wieder Lehrer. In: Ostthüringer Zeitung. 22. März 2012, abgerufen am 17. Februar 2024.
  6. a b Elmar Otto: Landesverwaltungsamt: Wahlverlierer wird ohne Ausschreibung Präsident. In: Ostthüringer Zeitung. 17. Dezember 2014, archiviert vom Original am 19. Februar 2015; abgerufen am 17. Februar 2024.
  7. Unser Team für Thüringen (Memento vom 20. Februar 2015 im Internet Archive) Kandidaten der SPD Thüringen für die Landtagswahl 2014
  8. Ex-Saale-Orla-Landrat ab heute neuer Chef im Landesverwaltungsamt. In: Ostthüringer Zeitung. 19. Februar 2015, archiviert vom Original am 19. Februar 2015; abgerufen am 17. Februar 2024.
  9. Roßner: Thüringen erwartet bis zu 13000 Flüchtlinge, in: Thüringische Landeszeitung vom 5. Mai 2015, abgerufen am 8. Juli 2023
  10. Thüringer Ministerium für Migration, Justiz und Verbraucherschutz: Zahl der Geflüchteten in Deutschland, abgerufen am 8. Juli 2023