Góra (Orzysz)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Góra
?
Góra (Polen)
Góra (Polen)
Góra
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Pisz
Gmina: Orzysz
Geographische Lage: 53° 50′ N, 21° 52′ OKoordinaten: 53° 50′ 8″ N, 21° 52′ 29″ O
Einwohner: 85 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 12-250[2]
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NPI
Wirtschaft und Verkehr
Straße: 1720N: Orzysz/DK16/DK 63Cierzpięty
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Góra (deutsch Gurra, 1938 bis 1945 Gebürge) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, das zur Gmina Orzysz (Stadt- und Landgemeinde Arys) im Powiat Piski (Kreis Johannisburg) gehört.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Góra liegt östlich des Tirklo-Sees (polnisch Jezioro Tyrklo) in der östlichen Woiwodschaft Ermland-Masuren, 24 Kilometer nördlich der Kreisstadt Pisz (deutsch Johannisburg).

Blick auf den Jezioro Tyrklo (Tirklo-See)

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf Geburge, nach 1540 Gurra genannt, wurde vor 1540 gegründet[3]. Zwischen 1874 und 1945 war es in den Amtsbezirk Mykossen (polnisch Mikosze) eingegliedert[4], der – 1938 in „Amtsbezirk Arenswalde“ umbenannt – zum Kreis Johannisburg im Regierungsbezirk Gumbinnen (ab 1905: Regierungsbezirk Allenstein) der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.

331 Einwohner zählte Gurra im Jahre 1910[5], im Jahre 1933 waren es 302[6].

Am 3. Juni (amtlich bestätigt am 16. Juli) 1938 wurde Gurra aus politisch-ideologischen Gründen der Abwehr fremdländisch erscheinender Ortsnamen in „Gebürge“ umbenannt. Die Einwohnerzahl belief sich 1939 wie gehabt auf 302[6]. In Kriegsfolge kam das Dorf dann 1945 mit dem gesamten südlichen Ostpreußen zu Polen und bekam die polnische Namensform „Góra“. Heute ist es Sitz eines Schulzenamtes[7] (polnisch Sołectwo) und somit eine Ortschaft im Verbund der Stadt- und Landgemeinde Orzysz (Arys) im Powiat Piski (Kreis Johannisburg), bis 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugeordnet.

Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis 1945 war Gurra in die evangelische Kirche Arys[8] in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union sowie in die römisch-katholische Kirche Johannisburg (polnisch Pisz) im Bistum Ermland eingepfarrt.

Heute gehört Góra katholischerseits zu Orzysz im Bistum Ełk der Römisch-katholischen Kirche in Polen. Die evangelischen Einwohner halten sich zur Kirche in Pisz in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Góra liegt abseits vom Verkehrsgeschehen und ist über die Nebenstraße 1720N von Orzysz bzw. Cierzpięty (Czierspienten, 1905 bis 1945 Seehöhe) zu erreichen. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku, 31. März 2011, abgerufen am 21. April 2019 (polnisch).
  2. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 326
  3. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Gebürge
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Mykossen/Arenswalde
  5. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Johannisburg
  6. a b Michael Rademacher: Landkreis Johannisburg (poln. Pisz). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Gmina Orzysz
  8. Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 491