Ganggrab Bierberg
Ganggrab Bierberg | ||
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Das Großsteingrab Bierberg | ||
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Koordinaten | 51° 49′ 42,5″ N, 11° 49′ 0,9″ O | |
Ort | Nienburg (Saale), Sachsen-Anhalt, Deutschland | |
Entstehung | 3500 bis 2800 v. Chr. |
Das Ganggrab Bierberg ist eine megalithische Grabanlage der Jungsteinzeit, die auf dem Bierberg, südlich des Ortes Gerbitz nordöstlich von Bernburg in Sachsen-Anhalt liegt. In der Literatur wird es unter den südlichsten Großsteingräbern Mitteleuropas geführt.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Ganggrab befindet sich in einer Baumgruppe auf dem Bierberg unmittelbar am Rand der Straße, die über Latdorf nach Bernburg führt. Südlich von Gerbitz, unmittelbar östlich der Straße nach Latdorf. In der näheren Umgebung gibt es mehrere weitere Großsteingräber. So befindet sich 1,8 km westlich das Großsteingrab Heringsberg bei Grimschleben, 2,8 km südöstlich das Großsteingrab Steinerne Hütte bei Latdorf, 6,3 km östlich das Großsteingrab Drosa und 7,8 km östlich das Großsteingrab Wulfen.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Ganggrab besteht aus behauenen Sandsteinblöcken und hat eine Länge von 6,8 m und eine äußere Breite von etwa drei Metern, bei einer Höhe von rund zwei Metern. Er gleicht den Karlsteinen von Osnabrück. Er hat elf erhaltene Trag-, vier Decksteine (zwei liegen auf) und einen kurzen westlich gelegenen lateralen Zugang aus zwei Tragsteinpaaren und einem Deckstein. Von Norden in Richtung der Längsachse gesehen wirkt der Dolmen als kompaktes, geschlossenes Steinhaus mit regelmäßiger Form. Der nördliche Deckstein ruht auf einer Seite nicht auf seinem Trägerstein, sondern wie bei den Sundermannsteinen auf einem eingeschobenen Stein. Der Name Bierberg könnte darauf verweisen, dass der Dolmen bis in geschichtliche Zeit überhügelt war. Im frühen 19. Jahrhundert wurde er ausgeplündert.
Die Großsteingräber des Saaleraumes werden der Tiefstichkeramik und der Walternienburg-Bernburger Kultur (3200–2800 v. Chr.) zugerechnet, jungsteinzeitlichen Gruppen der Trichterbecherkultur (TBK), die Dolmen errichteten. In ihrem Bereich existieren, wie ansonsten in Westeuropa, Dolmen und Menhire nebeneinander. Der nächste Menhir steht drei Kilometer entfernt auf dem Pfingstberg bei Latdorf.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hermann Behrens: Große Grabhügel, Großsteingräber und große Steine im unteren Saalegebiet. Museum Schloss Bernburg, Bernburg 1963.
- Hans-Jürgen Beier: Die Grab- und Bestattungssitten der Walternienburger und der Bernburger Kultur. Wissenschaftliche Beiträge 1984/30 (L19) der Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg, ISSN 0440-1298, S. 106.
- Wilhelm Albert von Brunn: Kenntnis und Pflege der Bodendenkmäler in Anhalt. In: Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte. Band 41/42, 1958, S. 28–71.
- Wilhelm Alber von Brunn: Die Bernburger Grabhügel. Ihre Geschichte und ihre Bedeutung für die Vertikalstratigraphie des Spätneolithikums. In: Prähistorische Zeitschrift. Band 52, 1977, S. 4–27.
- Fabian Gall: Steinzeitlandschaft Latdorf. Kleine Hefte zur Archäologie in Sachsen-Anhalt 1. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt und Landesmuseum für Vorgeschichte, Halle (Saale) 2003, ISBN 978-3-910010-70-3.
- Michael Schmidt: Die alten Steine. Reisen zur Megalithkultur in Mitteleuropa. Hinstorff, Rostock 1998, ISBN 3-356-00796-3.
- Erika Schmidt-Thielbeer: Bodendenkmalpflege im Köthener Land. In: Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte. Band 69, 1986, S. 133–149 (Online).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- The Megalithic Portal: Bierberg Gerbitz
- KLEKs Online: Großsteingrab „Bierberg“ Nienburg
- grosssteingraeber.de: Das Großsteingrab „Bierberg“ Gerbitz b. Bernburg
- strahlen.org: Großsteingrab „Bierberg“, Gerbitz bei Bernburg
- cruptorix.nl: Bierberg
- koethener-land.de: Steinzeitlandschaft Köthener Land
- archaeologie-bernburg.de: Bodendenkmale