Geneviève Lacasse

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kanada  Geneviève Lacasse

Geburtsdatum 5. Mai 1989
Geburtsort Montreal, Quebec, Kanada
Größe 173 cm
Gewicht 69 kg

Position Torwart
Nummer #31
Fanghand Links

Draft

CWHL Draft 2012, 2. Runde, 9. Position
Boston Blades

Karrierestationen

2007–2008 Detroit Little Caesars
2008–2012 Providence Friars
2012–2016 Boston Blades
2016–2018 Calgary Inferno
2018–2019 Les Canadiennes de Montréal
2019–2023 PWHPA Montréal

Geneviève Lacasse (* 5. Mai 1989 in Montréal, Quebec) ist eine ehemalige kanadische Eishockeytorhüterin, die über viele Jahre in der CWHL für die Boston Blades, Calgary Inferno und die Les Canadiennes de Montréal aktiv war. Zwischen 2012 und 2019 war sie Mitglied der kanadischen Nationalmannschaft und ist Olympiasiegerin und Weltmeisterin. Ihre Ehefrau Emerance Maschmeyer[1] ist ebenfalls Eishockeytorhüterin.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geneviève Lacasse begann im Alter von acht Jahren mit dem Eishockeysport. Ihr älterer Bruder und seine Freunde stellten sie beim Streethockey immer ins Tor, sodass sie auch beim Eishockey diese Position wählte. Sie wuchs in Kingston auf und gewann 2005 mit den Kingston Ice Wolves die Bronzemedaille bei den OWHA-Provinzmeisterschaften (Midget AA). In der Saison 2007/08 erreichte sie mit der Jugendmannschaft der Detroit Little Caesars das Finale um die nationale US-Meisterschaft (Midget AAA) und gewann die Silbermedaille. 2008 begann sie ein Studium am Providence College und spielte parallel dazu für die Providence Friars, der Fraueneishockeymannschaft des Colleges, in der Hockey East, einer Liga der NCAA. Am Ende ihres ersten Jahres wurde sie Rookie of the Year der Hockey East ausgezeichnet und in das All-Rookie-Team der Liga berufen. In ihrem letzten Collegejahr war sie Mannschaftskapitänin und wurde in das Hockey East Second All-Star-Team berufen. Sie beendete ihre Zeit am College mit einem Abschluss im Bereich Marketing. In insgesamt vier Spieljahren für die Friars stellte sie neue Rekorde für die meisten Siege (64), die meisten Spiele (127), die meisten Saves (3482) und die meisten Shutouts (20) auf.

CWHL und PWHPA[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geneviève Lacasse im Trikot der Boston Blades (2015)

Im Sommer 2012 wurde sie beim CHWL Draft an neunter Stelle von den Boston Blades aus der Canadian Women’s Hockey League ausgewählt und anschließend von diesen verpflichtet. In ihrem Rookie-Jahr, der Saison 2012/13, gewann sie mit den Blades den Titel in der regulären Saison sowie den Clarkson Cup. Lacasse hatte großen Anteil an diesem Erfolg, da sie die CWHL in sechs Torhüter-Statistiken anführte und folgerichtig als CWHL-Torhüterin des Jahres ausgezeichnet wurde. Zwei Jahre später gewann Lacasse mit den Boston Blades ihren zweiten Clarkson Cup. Parallel zu ihrer Karriere in der CWHL studierte sie weiter am Providence College und erhielt im Mai 2015 ihren MBA in Marketing.[2]

In der Saison 2015/16 führte sie die CWHL in den Kategorien gehaltene Schüsse und gespielte Minuten an. Im August 2016 wurde Lacasse von den Blades an die Calgary Inferno abgegeben und erreichte 2017 mit den Inferno das Finale um den Clarkson Cup. Zudem gehörte sie erneut zu den statistisch besten Torhüterinnen der CWHL bezüglich Gegentorschnitt (2,00) und Fangquote (92,1 %).[3] Während der Saison 2017/18 pausierte sie vom Spielbetrieb in der CWHL und bereitete sich zentralisiert mit Hockey Canada auf die Olympischen Winterspiele 2018 vor.

Im Juli 2018 wurde Lacasse zusammen mit Jillian Saulnier an die Les Canadiennes de Montréal abgegeben.[4]

Im Sommer 2019 wurde die CWHL aufgelöst und Lacasse entschied sich für einen Beitritt zur Professional Women’s Hockey Players Association. In den folgenden vier Jahren spielte sie im Rahmen von Promotionsspielen (unter anderem der Dream Gap Tour) für das Montreal-Charter der PWHPA.

Im Sommer 2023 entschied sie sich, sich nicht für den PWHL Draft 2023 zu registrieren und ihre aktive Karriere zu beenden. Sie gehört seither dem Management der Professional Women’s Hockey League an.[5]

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lacasse war ab 2009 Teil des kanadischen Nationalteams, zunächst im U22-Development-Kader. Im Vorfeld der Weltmeisterschaft 2012 wurde sie erstmals für einen Weltmeisterschaftskader nominiert, war jedoch nur dritte Torhüterin hinter Charline Labonté sowie Shannon Szabados und blieb daher ohne Einsatz. Dennoch gewann sie am Ende des Turniers die Goldmedaille. Ein jahr später, bei der Weltmeisterschaft 2013, war sie erneut dritte Torhüterin, blieb ohne Einsatz und belegte mit dem Team Canada den zweiten Platz. Gleiches wiederholte sich bei den Olympischen Winterspielen 2014, als sie für das Vorrundenspiel gegen Finnland auf der Bank saß, jedoch nicht zum Einsatz kam. Am Turnierende gewann sie mit dem Nationalteam die Goldmedaille.

Ihre ersten Spielminuten bei einem großen internationalen Turnier absolvierte sie bei der Weltmeisterschaft 2015, als sie sich die Torwartposition mit Ann-Renée Desbiens teilte, in drei Spielen zum Einsatz kam und die Silbermedaille gewann. Zwei Jahre später, beim WM-Turnier 2017, war sie abermals Ersatztorhüterin von Shannon Szabados und absolvierte knapp über 30 Spielminuten, als Kanada eine weitere Silbermedaille gewann. Nach der gemeinsamen Olympiavorbereitung in der Saison 2017/18 nahm Lacasse an den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang teil und erreichte beim 2:1-Vorrundensieg über die USA ihren ersten Sieg bei einem olympischen Eishockeyturnier. Ihr letztes internationales Turnier war die Weltmeisterschaft 2019, bei der sie 120 Spielminuten absolvierte, zwei Spiele gewann und letztlich mit der kanadischen Auswahl die Bronzemedaille gewann.

Erfolge und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

CWHL[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karrierestatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Legende zur Torhüterstatistik: GP oder Sp = Spiele insgesamt; W oder S = Siege; L oder N = Niederlagen; T oder U oder OT = Unentschieden oder Overtime- bzw. Shootout-Niederlage; Min. = Minuten; SOG oder SaT = Schüsse aufs Tor; GA oder GT = Gegentore; SO = Shutouts; GAA oder GTS = Gegentorschnitt; Sv% oder SVS% = Fangquote; EN = Empty Net Goal; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Reguläre Saison[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Liga Sp Min S N U GT GTS SVS Sv% SO
2008/09 Providence Friars NCAA 29 1670:28 15 11 1 54 1,94 756 93,3 6
2009/10 Providence Friars NCAA 35 2128:41 15 11 9 76 2,14 878 92,0 3
2010/11 Providence Friars NCAA 32 1930:13 21 10 1 59 1,83 948 94,1 3
2011/12 Providence Friars NCAA 31 1878:46 13 16 2 60 1,92 900 93,8 8
2012/13 Boston Blades CWHL 14 840:00 13 1 0 17 1,21 209 92,5 3
2013/14 Boston Blades CWHL 2 120:00 1 1 0 6 3,00 58 90,6 0
2013/14 Team Canada AMHL 4 3,75 88,6
2014/15 Boston Blades CWHL 12 704:50 10 1 1 21 1,79 239 91,9 1
2015/16 Boston Blades CWHL 23 1346:36 1 22 0 110 4,90 1023 90,3 0
2016/17 Calgary Inferno CWHL 9 540:56 8 1 0 18 2,00 209 92,1 1
2017/18 Team Canada AMHL 5 301:00 4 1 0 10 1,99 136 93,2 0
2017/18 Calgary Inferno CWHL
2018/19 Les Canadiennes de Montréal CWHL 4 237:04 2 2 0 10 2,53 80 88,9 1
2019/20 Montreal PWHPA
2020/21 Montreal PWHPA 1 60:00 0 1 0 4 4,00 21 84,0 0
2021/22 Montreal PWHPA
2022/23 Team Harvey’s PWHPA 6 361:00 5 0 0 11 1,83 157 93,5 0

Playoffs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Liga Sp Min S N GT GTS SVS Sv% SO
2013 Boston Blades CWHL 2 120:00 2 0 2 1,00 69 97,2 1
2014 Boston Blades CWHL 1 59:31 1 0 1 1,01 26 96,3 0
2015 Boston Blades CWHL 2 140:00 2 0 2 0,86 39 95,1 1

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Liga Sp Min S N GT GTS SVS Sv% SO
2012 Kanada WM ohne Einsatz
2013 Kanada WM ohne Einsatz
2014 Kanada Olympia ohne Einsatz
2015 Kanada WM 3 155:51 1 2 9 3,46 58 86,6 0
2017 Kanada WM 1 31:41 0 1 1 1,89 14 93,3 0
2018 Kanada Olympia 1 60:00 1 0 1 1,00 44 97,8 0
2019 Kanada WM 2 120:00 2 0 1 0,50 13 92,9 1

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2023 ist sie mit Emerance Maschmeyer, ebenfalls kanadische Eishockeynationaltorhüterin, verheiratet.[6]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Geneviève Lacasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mom-to-be Masch confident Ottawa can build on success vs red-hot TO. In: ottawasun.com. 1. März 2024, abgerufen am 18. April 2024.
  2. Geneviève Lacasse - Team Canada - Official Olympic Team Website. In: olympic.ca. 2018, abgerufen am 30. April 2024 (englisch).
  3. Player Profile | 2018 Olympic Winter Games - Women’s Hockey. In: hockeycanada.ca. 2023, abgerufen am 30. April 2024.
  4. Sports: Les Canadiennes Add Genevieve Lacasse and Jillian Saulnier. In: thelinknewspaper.ca. 14. Juli 2018, abgerufen am 30. April 2024 (englisch).
  5. Female Powerhouse Spotlight: Genevieve Lacasse | Two-time Olympian & PWHL Front Office | Women's Hockey Life. In: womenshockeylife.com. 1. März 2024, abgerufen am 30. April 2024 (englisch).
  6. Ian Kennedy: It's Been A Busy WoHo Wedding Offseason. In: thehockeynews.com. August 2023, abgerufen am 18. Oktober 2023.