Gloster Gladiator

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Gloster Gladiator in norwegischen Markierungen
Gloster Gladiator in norwegischen Markierungen

Der Gloster Gladiator (schwedische Bezeichnung J8) war das letzte Doppeldecker-Jagdflugzeug der Royal Air Force. Die Weiterentwicklung der Gauntlet flog zuerst im September 1934 und wurde bei der Royal Air Force im Januar 1937 eingeführt.

Die Auslegung der Gladiator war typisch für einen Doppeldecker der frühen 30er Jahre: verstrebte Flügel, stoffbespannter Rumpf, starres Fahrwerk und ein Sternmotor. Fortschrittlicher war die geschlossene Pilotenkanzel und die hydraulischen Landeklappen.

Die Gladiator war bereits vor Beginn des Zweiten Weltkriegs den als Eindecker ausgelegten moderneren Jagdflugzeugen unterlegen. Das einzige ebenbürtige Jagdflugzeug, gegen das die Gladiator im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde, war der genauso veraltete italienische Fiat C.R. 42-Doppeldecker.

Versionen und Produktion

Der Prototyp mit der Bezeichnung S.S.37 flog im September 1934 und war mit einem Bristol Mercury VIS Sternmotor (645 PS / 475 kW) ausgestattet. Nach einer Begutachtung des Modells empfahl das britische Luftfahrtministerium dem Hersteller, es mit einem stärkeren Motor auszurüsten. Man entschied sich bei Gloster dazu, einen Bristol Mercury IX Sternmotor (840 PS / 618 kW)mit zweiblättrigem Holzpropeller einzubauen. Der entsprechende Prototyp flog erstmals am 3. April 1935 und ging daraufhin in die Serienproduktion. Die ersten 203 Exemplare gingen als Gladiator Mk I an die Royal Air Force. Ab 1937 fertigte man das Muster mit einem dreiblättrigen Metallpropeller statt der hölzernen Version.

Im Jahre 1938 erschien eine neue Variante mit einem etwas stärkeren Bristol Mercury VIIIAS Sternmotor (850 PS / 625 kW) und kam als Gladiator Mk II in die Serienproduktion.

Die trägergestützte Version wurde als Sea Gladiator bezeichnet. Im Jahre 1938 wurden dazu 38 Stück der Variante Gladiator Mk II entsprechend umgerüstet. Weitere 60 wurden direkt ab Werk geliefert. Dieser Typ erlangte bei der Verteidigung Maltas gegen italienische Luftangriffe vom 16. bis 28. Juni 1940 Berühmtheit, als es dreien dieser Flugzeuge gelang, die Insel relativ erfolgreich vor italienischen Bombern zu schützen.

Schweden erwarb eine Fertigungslizenz und produzierte die Flugzeuge unter der Bezeichnung J8 (enstpricht Gladiator Mk I) und J8A (Gladiator Mk II).

Bis Produktionsende im April 1940 wurden 682 Exemplare gebaut, davon 216 für den Export. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Verwendung des Typs außerhalb der Royal Air Force:

Land Stückzahl Verwendungszeitram
Ägypten     18 Gladiator I + 25 Gladiator II (ex-RAF)    1939-44
Australien     39 Gladiator I und II (ex-RAF)     ab 1940
Belgien     22 Gladiator I     1937-40
China (Republik)    36 Gladiator I     ab 1937
Finnland     12 Gladiator I + 30 Gladiator II (ex-RAF)    1940-45
Griechenland     27 Gladiator I + 14 Gladiator II (ex-RAF)    1937-41
Irak     15 Gladiator I + 29 Gladiator I und II (ex-RAF)    1938-51
Irland     4 Gladiator I     1938-44
Lettland     26 Gladiator I     1938-40
Litauen     14 Gladiator I     1939-40
Norwegen    6 Gladiator I + 6 Gladiator II    1938-40
Portugal    15 Gladiator I + 15 Gladiator II (ex-RAF)    1938-52
Schweden    37 J8 + 18 J8A (nur bis 1942)    1937-47
Sowjetunion    5 ex-lettische und 12 ex-litauische Gladiator I    ab 1940
Südafrika    1 Gladiator I + 11 Gladiator II (ex-RAF)    1939-41


Auch hat Deutschland einige Gladiators erobert haben darunter auch min. eine Sowjetische (ex.Litauische).

Technische Daten

Gloster Gladiator:
Kenngröße Daten
Länge    8,36 m
Flügelspannweite    9,83 m
Flügelfläche;   30,20 m²
Antrieb    Ein Bristol Mercury IX Sternmotor mit 840 PS
Höchstgeschwindigkeit    406 km/h in 4.420 m Höhe
Reichweite    660 km
Besatzung    1 Mann
Dienstgipfelhöhe    10.200 m
Steiggeschwindigkeit    720 m/min
Leergewicht    1.577 kg
Fluggewicht    2.155 kg
Bewaffnung    Vier 7,7 mm MGs, zwei 45 kg-Bomben


Siehe auch