Gotthard Paulus

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Gotthard Paulus (* 19. November 1912 in Glauchau; † 6. Februar 1977 in München) war ein deutscher Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paulus besuchte das Realgymnasium in Glauchau bis 1932. Darauf studierte er Staatswissenschaften und Rechtswissenschaften 1932–1933 in Innsbruck, 1933 in Hamburg und 1933–1935 in Leipzig. Nach dem 1. Staatsexamen absolvierte er das Referendariat in Dresden und wurde 1940 zur Wehrmacht eingezogen. 1945 promovierte er in Freiburg zum Dr. iur. und war wissenschaftlicher Assistent für Privatrechtsgeschichte, Zivilprozessrecht, Bürgerliches Recht bis 1950, als er sich dort habilitierte. Als Lehrbeauftragter für Bürgerliches Recht, Zivilprozessrecht 1950–1951 bzw. Privatdozent für Zivilprozessrecht, Bürgerliches Recht, Privatrechtsgeschichte blieb er in Freiburg im Breisgau, bis er 1951–1957 ordentlicher Professor für Allgemeine Rechtswissenschaft an der Hochschule für Arbeit, Politik und Wirtschaft in Wilhelmshaven wurde. Dort wurde er 1953/54 Rektor der als „linke“ Gründung bei etablierten Akademikern wenig angesehenen Hochschule, als Nachfolger des Sozialisten und Gründungsrektors (bis 1950) Wolfgang Abendroth und des nicht habilitierten Sozialjuristen Walter Bogs. Die Berufung eines jungen unpolitischen Fachjuristen sollte vermutlich die Reputation im wissenschaftlichen Umfeld heben.[1] Paulus war an der Nachfolgeberufung des als NS-belastet geltenden, aber gut vernetzten und in Freiburg lebenden prominenten Juristen Ernst-Rudolf Huber 1957 noch beteiligt, der damit wieder einen Lehrstuhl für öffentliches Recht innehatte.[2] Mit dessen Beiträgen zum Wirtschaftsverwaltungsrecht (1953/54) hatte er unmittelbar zu tun.

1957–1965 wirkte Paulus als ordentlicher Professor für Bürgerliches Recht, Zivilprozessrecht, Privatrechtsgeschichte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, 1965 wechselte er als ordentlicher Professor für Wirtschaftsrecht, Versicherungsrecht, Handelsrecht an die Ludwig-Maximilians-Universität München.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Anwendungsbereich des § 419 BGB, Dissertation, Freiburg i. Br. 1946
  • Die juristische Fragestellung des Naturrechts, Berlin 1979, ISBN 9783428043422 (Habilitationsschrift 1949)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wolfgang Brandes: Review of ,Hochschulen und Politik in Niedersachsen nach 1945‘. H-Soz-u-Kult, H-Review, Februar 2008 (h-net.org [abgerufen am 26. März 2023]).
  2. Detlef Schmiechen-Ackermann, Hans Otte, Wolfgang Brandes: Hochschulen und Politik in Niedersachsen nach 1945. Wallstein Verlag, 2014, ISBN 978-3-8353-2656-9 (google.com [abgerufen am 26. März 2023]).