Hörsel
Hörsel Leina | ||
Das Hörselstauwehr am Eisenacher Rothenhof |
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Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 416 | |
Lage | Thüringen, Deutschland | |
Flusssystem | Weser | |
Abfluss über | Werra → Weser → Nordsee | |
Quelle der Kleinen Leina | südlich des Spießbergs (749 m) 50° 48′ 48″ N, 10° 32′ 40″ O | |
Quellhöhe | ca. 692 m [1] | |
Mündung | Bei Hörschel in die WerraKoordinaten: 51° 0′ 32″ N, 10° 13′ 46″ O 51° 0′ 32″ N, 10° 13′ 46″ O | |
Mündungshöhe | ca. 195 m ü. NN [1] | |
Höhenunterschied | ca. 497 m | |
Sohlgefälle | ca. 9 ‰ | |
Länge | 55,2 km[2] | |
Einzugsgebiet | 784 km²[4] | |
Linke Nebenflüsse | Schilfwasser, Badewasser, Laucha, Emse, Erbstrom, Löbersbach, Roter Bach - weitere s.u.! | |
Rechte Nebenflüsse | (Leinakanal - kein Zu-, sondern ein Abfluss,) Altenwasser, Asse, Nesse, Michelsbach - weitere s.u.! | |
Mittelstädte | Eisenach | |
Gemeinden | Finsterbergen, Leinatal, Hörselgau, Fröttstädt, Teutleben, Mechterstädt, Sättelstädt, Wutha-Farnroda |
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Die Hörsel, im Quellauf (Kleine) Leina, ist ein 55,2 km, über die Nesse 64,3 km langer[2], rechter bzw. östlicher Nebenfluss der Werra in Thüringen. Ihr Mittelwasserabfluss (MQ) beträgt etwa 6,5 m³/s[7], wovon rund die Hälfte von der Nesse stammt, die im Osten Eisenachs, knapp 10 km oberhalb der Mündung in die Werra, von rechts zufließt.
Nach dem Thüringer Wassergesetz hat die Hörsel, die den längsten und wasserreichsten Zufluss der Werra darstellt, den Status eines Gewässers I. Ordnung und steht damit in der Unterhaltungslast des Freistaates Thüringen.
Verlauf
Die Kleine Leina entspringt im Thüringer Wald in unmittelbarer Nähe des Rennsteigs südlich des 749 m hohen Spießbergs an der südlichen Gemeindegrenze von Finsterbergen zu Georgenthal (beide Landkreis Gotha). Der Bach fließt zunächst nach Nordosten und passiert verschiedene Gemeindeteile von Leinatal.
Im Ortsteil Schönau vor dem Walde zweigt nach 8,4 Kilometern Fließstrecke[2] von rechts der (Kleine) Leinakanal ab, im weiteren Verlauf Richtung Norden fließt von links das von Ernstroda kommende Schilfwasser zu.
In Leinatal-Leina erhält die Hörsel nach 16,3 Kilometern[2] als Leina mit dem Zufließen des Altenwassers (auch: Altes Wasser) von rechts ihren endgültigen Namen und ändert alsbald ihre Richtung nach Nordwesten.
In Wahlwinkel und Hörselgau mündet in zwei Armen von links das Badewasser. Nach dem Passieren von Fröttstädt mündet in Teutleben dann von rechts die Asse, deren Fließrichtung nach Westen die Hörsel übernimmt, um nach dem Zufließen der Laucha Mechterstädt zu durchfließen.
Mit Erreichen des Wartburgkreises unterquert der Fluss die Bundesautobahn 4, fließt südlich an den Hörselbergen vorbei durch die Gemeinden Hörselberg-Hainich (Ortsteil Sättelstädt mit dem linksseitigen Zufluss Emse) und Wutha-Farnroda, wo in Wutha von links der Erbstrom mündet.
Danach erreicht die Hörsel Eisenach, wo sie von rechts die etwa gleich starke Nesse und den deutlich kleineren Michelsbach, von links den Löbersbach und den Roten Bach aufnimmt. Weiter westlich befindet sich im Eisenacher Stadtteil Hörschel – dem Ursprungsort des Rennsteigs – ihre Mündung in die Werra.
Die Gesamtlänge des Flusslaufs „Kleine Leina–Hörsel“ beträgt 48,5 km, über die 52,6 km lange Nesse ist die Hörsel sogar etwa 62 km lang. [2]
Nebenflüsse
Das Einzugsgebiet der Hörsel teilt sich in zwei Großlandschaften auf. Der Quellauf Leina und linke Nebenflüsse kommen aus dem Thüringer Wald, während alle rechten Nebenflüsse aus dem Thüringer Becken und seinen Randplatten kommen. Entsprechend sind die Oberläufe der linken Zuflüsse typische Mittelgebirgsbäche mit tiefen Schluchten und großem Sohlgefälle, während die rechten Zuflüsse größtenteils Flachlandflüsse mit geringem Gefälle darstellen, wobei diese fast alle über die Nesse der Hörsel zufließen. Ihre Läufe sind heute größtenteils begradigt und in ein System von Entwässerungsgräben eingebunden.
Das Einzugsgebiet der Nesse umfasst mit 426,3 km² 54,4 % des Gesamteinzugsgebietes der Hörsel und 139,5 % des Hörseleinzugsgebietes oberhalb der Nesse-Mündung (305,6 km²). Dadurch bringt die Nesse in etwa die gleiche Wassermenge (3,14 m²/s) zur Vereinigung mit der Hörsel mit wie diese selber (3,11 m²/s).
Eine Pipeline von der Leina - und der (oberen) Apfelstädt aus dem System Gera/Unstrut/Saale/Elbe - zum Untersystem der Nesse bildet der Leinakanal, der bereits im Mittelalter erbaut wurde, um die Stadt Gotha mit Wasser aus dem Thüringer Wald zu versorgen. Die Fließstrecke der Hörsel über Leina-Oberlauf, Leinakanal, Wilden Graben ab Leinakanal, Nesse (Mittel- und Unterlauf) und Hörsel-Unterlauf beträgt 8,4 + 29,5 + 9,8 + 26,0 = 73,3 km.
Name |
Zufluss- seite |
Länge [km] [2] |
Einzugs- gebiet [km²] [4][8] |
Mündungs- höhe [m. ü. NN] [9] |
Mündungs- ort (*: bei) |
DGKZ [4][10] |
---|---|---|---|---|---|---|
Großer Frosch | links | 2,1 | 514 | 416-11? | ||
Rösenbach | links | 2,1 | 458 | oberh.Finsterbergens | 416-11? | |
Körnsbergwasser | links | 2,9 | 3,1 | 440 | unterh. Finsterbergens | 416-11? |
Sulzbach | rechts | 1,8 | 390 | Engelsbach von Catterfeld | 416-11? | |
Schilfwasser | links | 11,2 | 14,3 | 338 | Ernstroda* | 416-12 |
Cumbach | links | 3,9 | 7,3 | 326 | Cumbach* | 416-1? |
Altenwasser | rechts | 7,3 | 8,5 | 317 | Leinatal-Leina | 416-1? |
Badewasser[11][12] | links | 10,7 | 24,1 | 302 | Wahlwinkel | 416-2 |
Dormbach[13] | rechts | 4,8 | 294 | Fröttstädt | 416-31? | |
Asse | rechts | 6,0 | 14,2 | 287 | Teutleben | 416-32 |
Laucha | links | 13,9 | 30,4 | 277 | Laucha* | 416-4 |
Sülzenbach | links | 4,2 | 273 | Mechterstädt | 416-51? | |
Nußbach | rechts | 2,7 | 262 | Hörselberg-Hainich-Burla* | 416-51? | |
Emse | links | 14,2 | 42,2 | 260 | Sättelstädt | 416-52 |
Deubach | links | 3,9 | 247 | Wutha-Farnroda-Schönau | 416-5? | |
Burbach | rechts | 1,4 | 240 | Wutha-Farnroda-Kahlenberg | 416-5? | |
Erbstrom | links | 13,7 | 58,4 | 234 | Wutha-Farnroda | 416-6 |
Fischbach | links | 3,5 | 3,1 | 228 | Rothenhof (Eisenach-Ost) | 416-72 |
Nesse | rechts | 54,5 | 426,3 | 215 | Eisenach | 416-8 |
Löbersbach[14] | links | 5,8 | Eisenach | 416-91? | ||
Michelsbach | rechts | 5,0 | 12,7 | Eisenach | 416-92 | |
Roter Bach[15] | links | 5,4 | Eisenach | 416-94? | ||
Rauchenbach | links | 2,8 | Industriegebiet Eisenach-West | 416-95? | ||
Borntal | links | 3,8 | 3,9 | Stedtfeld | 416-96 |
Literatur
- Luise Gerbing: Die Flurnamen des Herzogtums Gotha und die Forstnamen des Thüringerwaldes zwischen der Weinstrasse im Westen und der Schorte (Schleuse) im Osten. Hrsg.: Verein für Thüringische Geschichte und Altertumskunde. G. Fischer, Jena 1910, S. 588. (Volltext als Digitalisat, PDF, ca. 25 MB)
Weblinks
- Karte der Fließgewässer Thüringens - PDF, 1,23 MB
- Karte/Luftbild des Flusssystems der Hörsel
Einzelnachweise
- ↑ a b Topografische Karte 1:25.000
- ↑ a b c d e f Flusslängen nach Geopfaden (kmz, 150 kB)
- ↑ Das Verzeichnis Flusslängen in Thüringen der Landesanstalt für Umwelt und Geologie gibt einen falschen Wert von 48,5 km an.
- ↑ a b c Thüringer Landesanstalt für Umwelt (Hrsg.): Gebiets- und Gewässerkennzahlen (Verzeichnis und Karte). Jena 1998. 26S.
- ↑ Gewässerkundliches Jahrbuch Weser-Ems 2006 - PDF, 6,7 MB
- ↑ Pegel in Thüringen Auf: www2.tlug-jena.de (in MNQ, MQ und MHQ minimal vom Jahrbuch abweichend, da 2006 nicht berücksichtigt)
- ↑ Pegel Eisenach-Petersberg (Hörsel vor Nesse) und Eisenach-Nessemühle (Nesse) zusammen, das restliche, mündungsnahe Einzugsgebiet wurde mit einem Mq von 5 l/skm² hochgerechnet
- ↑ Gewässerlängsschnitt Leina/Hörsel (TLUG Jena) - PDF, 66 kB
- ↑ Kartendienste des BfN
- ↑ Zur besseren Sortierbarkeit sind hinter der 416 (=Hörsel) je Bindestriche eingefügt.
- ↑ Der zweite Arm Altes Badewasser mündet in Hörselgau auf etwa 299 m; über diesen ist das Badewasser 13,0 km lang.
- ↑ Der Gewässerlängsschnitt von TLUG Jena (siehe Quellen) gibt für Neues und Altes Badewasser 14,8 + 13,4 = 28,2 km² an.
- ↑ Länge über „Großen Kessel“
- ↑ Löbersbach und Roter Bach münden beide in den Eisenacher Mühlgraben (linker Nebenarm, 2,9 km), jedoch ist der Löbersbach offenbar nicht dessen Gewässerkennzahl (41694) untergeordnet, da das Teileinzugsgebiet der Hörsel zwischen der Michelsbach-Mündung und dem ehemaligen Speicher Spicke - wo der Mühlgraben mündet - nur 11,6 km² beträgt, was die Summe beider Bacheinzugsgebiete eindeutig übersteigt. Überdies beträgt das Teileinzugsgebiet der Hörsel zwischen Nesse- und Michelsbachmündung 14,8 km², was rechts des Mühlgrabens, bedingt durch die Fließrichtung des Michelsbaches, nicht möglich wäre, ergo den Löbersbach beinhalten muss.
Der Löbersbach ist auf weiten Strecken im Stadtgebiet unterirdisch kanalisiert, er nimmt auch alle vom Mariental kommenden Bäche und Quellen (der Hauptbach heißt Marienbach) auf. Früher verliefen Löbers- und Marienbach getrennt voneinander, ein zeitweise existenter Stichkanal hieß der „Suezkanal“. - ↑ Der Rotebach entwässert das Georgental und mündet jetzt am Festplatz Spicke, Adam-Opel-Straße, in den Mühlgraben, nur etwa 40 m von dessen Mündung in die (heutige) Hörsel entfernt.