Hajvalia

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Hajvali/Hajvalia1
Ajvalija/Ајвалија2
Hajvalia führt kein Wappen
Hajvalia (Kosovo)
Hajvalia (Kosovo)
Basisdaten
Staat: Kosovo Kosovo3
Bezirk: Pristina
Gemeinde: Pristina
Koordinaten: 42° 37′ N, 21° 11′ OKoordinaten: 42° 37′ 14″ N, 21° 10′ 55″ O
Höhe: 623 m ü. A.
Einwohner: 7.391 (2011)
Telefonvorwahl: +383 (0) 038
Postleitzahl: 10510
Kfz-Kennzeichen: 01
3 
Die Unabhängigkeit des Kosovo ist umstritten. Serbien betrachtet das Land weiterhin als serbische Provinz.

Hajvalia (albanisch auch Hajvali, serbisch Ајвалија Ajvalija) ist eine Ortschaft im Kosovo nahe der Hauptstadt Pristina und zu deren Gemeinde gehörig.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hajvalia im Vordergrund links und Pristina im Hintergrund

Pristina ist im Norden nur rund drei Kilometer entfernt. Weitere umliegende Orte sind im Süden Gračanica und im Westen Çagllavica. Im Osten liegt der Badovac-See.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hajvalia ist 1864 von tscherkessischen Einwanderern neu gegründet worden. Diese Volksgruppe verließ das Kosovo jedoch nach kurzer Zeit wieder und siedelte sich 1877/1878 während des Serbisch-osmanischen Krieges in der inneren Türkei an. Der in dem Ort noch bis heute erhaltene Flurname Fusha e Çerkez′ve („Tscherkessenfeld“) zeugt von ihrer einstigen Präsenz.[1]

Unmittelbar darauf ließen sich hier albanische Flüchtlinge (muhaxhir) aus der Toplica nieder, die von Serbien während des Krieges vertrieben wurden. Von ursprünglich 80 solcher Familien wanderte die Hälfte nach dem Balkankrieg 1913 in die Türkei aus, und ein weiterer Teil zog in umliegende Dörfer. Sodann siedelten sich in Hajvalia 33 Familien serbischer Kolonisten aus Zentralserbien und Montenegro an.[2]

1953 wurde unmittelbar beim Ort mit der Förderung von Bodenschätzen begonnen. Die Hajvalia-Mine war bis 1990 in Betrieb, wurde dann aber aufgrund der finanziellen sowie politischen Situation im Kosovo geschlossen. Heute steht die Mine unter Wasser.[3][4]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Volkszählung in der Republik Kosovo aus dem Jahr 2011 ergab, dass in der Ortschaft Hajvalia 7391 Menschen wohnten. Von ihnen waren 7339 (99,30 %) Albaner, 25 (0,34 %) Türken, 6 Serben und 3 Bosniaken. Die restlichen 18 Personen gehörten anderen Ethnien an oder gaben keine Antwort.[5]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von den 7391 Einwohnern ist laut Zensus 2011 die Mehrheit, nämlich 7335 Personen, muslimischen Glaubens. 6 Personen deklarierten sich als orthodoxe Christen, 4 als Katholiken, 3 gehörten einem anderen Glauben an und 2 bezeichneten sich als Atheisten. 41 Personen gaben keine Antwort.[6]

Bevölkerungsentwicklung[7]
Volkszählung 1948 1953 1961 1971 1981 1991 2011
Einwohner 436 757 1192 1696 3027 3962 7391

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Hajvalia ist der KF Hajvalia ansässig, ein Fußballverein, der derzeit in der zweithöchsten Liga des Kosovo spielt.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hajvalia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Skënder Gashi: Kërkime onomastike-historike për minoritete të shuara e aktuale të Kosovës. Hrsg.: Akademie der Wissenschaften und Künste des Kosovo. Focus Print, Pristina 2015, ISBN 978-9951-615-48-8, S. 759 (albanisch, ashak.org [PDF]).
  2. Atanasije Urošević: Kosovo. Belgrad 1965, S. 139 f. (scribd.com).
  3. Historiku. Trepça, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. August 2018; abgerufen am 5. Mai 2016 (albanisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.trepca-akp.com
  4. Raphael Krammer: Hajvalia-Kisnica. KOSRAIL, abgerufen am 5. Mai 2016.
  5. Ethnic composition of Kosovo 2011. In: pop-stat.mashke.org. Abgerufen am 27. April 2016.
  6. Religious composition of Kosovo 2011. In: pop-stat.mashke.org. Abgerufen am 27. April 2016.
  7. Kosovo censuses. In: pop-stat.mashke.org. Abgerufen am 4. Mai 2018.
  8. Revista Kosovarja: Sipas google, Meda këngëtari më i popullarizuar shqiptar. In: www.kosovarja-ks.com. 14. Oktober 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Mai 2016; abgerufen am 5. Mai 2016 (albanisch): „nga Hajvalia“  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kosovarja-ks.com
  9. Brenda shtëpisë 25 milionëshe të Pacollit në Hajvali (Video) - Lajme - Bota Sot. In: Bota Sot. Abgerufen am 27. April 2016.