Hans Coppi

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Hans Coppi (* 25. Januar 1916 in Berlin; † 22. Dezember 1942 in Berlin-Plötzensee, hingerichtet) gehörte im Dritten Reich zur Widerstandsgruppe Rote Kapelle.

Lebenslauf

Hans Coppis Eltern waren Mitglieder der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD). In der Zeit von 1929 bis 1932 besuchte er das reformpädagogische Internat Scharfenberg in Berlin-Tegel. Seit 1931 bzw. 1932 ist Coppi Mitglied der Roten Pfadfinder und des Kommunistischen Jugendverbandes Deutschlands (KJVD).

1932 wechselte Coppi an das Berliner Lessing-Gymnasium. Aus dem zuvor besuchten Internat war er entlassen worden, nachdem er sich auf die Seite von anderen Schülern gestellt hatte. Sie hatten unerlaubt einen Kinofilm angesehen, der deutsch-französische Solidarität thematisiert.

Im März 1933 (nach dem Reichstagsbrand) ging Coppi in den Untergrund, da er mit seiner Verhaftung rechnen musste. Tatsächlich wurde er im Januar 1934 von der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) inhaftiert und musste ohne ein Gerichtsverfahren zwei Monate im Konzentrationslager (KZ) Oranienburg verbringen. Danach erhielt er eine einjährige Haftstrafe wegen der Verteilung illegaler Flugblätter.

Nach seiner Haftentlassung wurde Coppi 1935 unter die Aufsicht eines Jugendpflegers gestellt. Er fand einen Arbeitsplatz als Dreher. In der Folgezeit hatte Coppi wieder Kontakte zu seinem ehemaligen Internat, dessen Freundeskreis Verfolgten des NS-Regimes Fluchthilfe leistete.

Als Co-Autor von Flugblättern warnte Coppi 1936 vor den Kriegsplänen der NSDAP.

Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde Coppi nicht als Soldat einberufen, weil er als „wehrunwürdig“ galt. Er schloss sich der Widerstandsgruppe um Wilhelm Schürmann-Horster (* 1900 † 1943) an. Die Kontakte zum Zirkel der Roten Kapelle bestanden seit 1940.

1941 heiratete Coppi Hilde Rake. Er erklärte sich bereit, die Sowjetunion per Funk über Aktivitäten seiner Widerstandsgruppe zu informieren.

Im Folgejahr betreute Coppi einen sowjetischen Geheimagenten. Die Ausrufung des Totalen Kriegs bedeutete für Coppi die Einberufung zur Wehrmacht.

Am 12. September 1942 wurde er gemeinsam mit seiner Frau verhaftet. Hilde Coppi war zu diesem Zeitpunkt schwanger, ihr Sohn Hans kam am 27. November 1942 im Berliner Frauengefängnis in der Barnimstraße zur Welt.

Hans Coppi wurde vor dem Reichskriegsgericht angeklagt und am 19. Dezember 1942 zum Tode verurteilt. Drei Tage später wurde er in Berlin-Plötzensee zusammen mit Arvid Harnack und Harro Schulze-Boysen hingerichtet. Eine Gedenktafel auf der Insel Scharfenberg erinnert seit 1986 an ihn und den Widerstandskämpfer und ehemaligen Scharfenberg-Schüler Hanno Günther.

Literatur

Peter Weiss setzte Hans und Hilde Coppi in seinem autobiographischen Roman „Die Ästhetik des Widerstands“ (1975-81) ein literarisches Denkmal.

Hans Coppi jun. und Geertje Andresen veröffentlichten die Briefe Harro Schulze-Boysens: Dieser Tod passt zu mir (1999)

Hans Coppi jun: Harro Schulze-Boysen - Wege in den Widerstand, Fölbach Verlag, Koblenz 1995, 2. Auflage ISBN 3-923532-28-8

Deutsches Historisches Museum