Hans Louis Ferdinand von Loewenstein zu Loewenstein

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hans von Loewenstein zu Loewenstein

Hans Louis Ferdinand von Loewenstein zu Loewenstein (* 9. Januar 1874 in Hannover; † 14. Februar 1959 in Zürich) war ein deutscher Bergbaumanager und Reichstagsabgeordneter in der Zeit des Nationalsozialismus.

Seine Eltern waren der preußische Major Otto von Loewenstein zu Loewenstein (1835–1909) und dessen Ehefrau Emma von Dehn-Rothfelser (1848–1926), eine Tochter des Landrats Otto von Dehn-Rotfelser.

Loewenstein besuchte in Gießen und Marburg das Realgymnasium. Anschließend studierte er Bergbau an der Philipps-Universität Marburg und an der Bergakademie Clausthal. 1894 wurde er Mitglied des Corps Teutonia Marburg.[1] Er bestand am 17. Juli 1897 das Referendar- sowie am 15. Oktober 1901 das Assessorexamen. Während dieser Zeit arbeitete er zunächst im Bergrevier West-Recklinghausen. 1902 ging er zur Verwaltung der Königlichen Steinkohlebergwerke in Dortmund. Ab dem 15. Oktober 1903 war er Mitglied der Geschäftsführung und 1906 Geschäftsführer des Vereins für die bergbaulichen Interessen im Oberbergamtsbezirk Dortmund (gen. Bergbauverein). 1908 wurde er Geschäftsführer des Zechenverbandes Essen. Am Ersten Weltkrieg nahm er als Hauptmann der Landwehr teil.

Hans von Loewenstein zu Loewenstein um 1900

Von 1933 bis 1937 war er Geschäftsführer der Bezirksgruppe Ruhr der Fachgruppe Steinkohlebergbau. 1938 ging er in den Ruhestand. Er lebte in Essen und lange auf seinem Gut Wickershof bei Borken.

Loewenstein heiratete am 6. Juni 1908 in Karlsruhe Freda von Arnim-Suckow (1882–1942), eine Tochter des Majors Theodor von Arnim-Suckow und der Kathrine Hall Winsloe. Das Paar hatte zwei Töchter und zwei Söhne:

Loewenstein war Mitglied der Deutschnationalen Volkspartei. 1919 wurde er Mitglied der Wirtschaftsvereinigung zur Förderung der geistigen Wiederaufbaukräfte, die insgeheim bedeutender Geldgeber für den rechtsgerichteten Hugenberg-Konzern war. 1931 nahm er an der Harzburger Front teil.[3] 1931 wurde er Mitglied der Gesellschaft zum Studium des Faschismus, die als ein Bindeglied zwischen konservativen Kreisen und der NSDAP fungierte. Er nahm am Geheimtreffen vom 20. Februar 1933 teil, bei dem ein Wahlkampffonds von 3 Millionen Reichsmark für die NSDAP sowie der Kampffront Schwarz-Weiß-Rot beschlossen wurde.

Bei der Reichstagswahl November 1933 wurde er in den Reichstag (Zeit des Nationalsozialismus) gewählt. Dort schloss er sich als Hospitant der NSDAP-Fraktion an und verblieb bis zur Reichstagswahl 1938.

1940 ist Löwenstein mit seiner Frau Mitglied der Landesabteilung Kassel[4] der Deutschen Adelsgenossenschaft.

Loewenstein war Mitglied zahlreicher Ausschüsse, Gremien und Vereine. Hierzu gehörten:

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Kösener Corpslisten 1960, 102/793
  2. Walter v. Hueck, Freiherr Klaus v. Andrian-Werburg, Christoph Franke: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser / A (Uradel) 1996. In: Stiftung Deutsches Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA, von 1951 bis 2015. Band XXIV, Nr. 111. C. A. Starke, 1996, ISBN 978-3-7980-0700-0, ISSN 0435-2408, S. 212–214 (d-nb.info [abgerufen am 24. September 2021]).
  3. Gerhard Schulz: Zwischen Demokratie und Diktatur. Verfassungspolitik und Reichsreform in der Weimarer Republik. Walter de Gruyter, Berlin 1963-92, Band 3, S. 558.
  4. Anschriftenbuch der Deutschen Adelsgenossenschaft 1940. Liste des in der Deutschen Adelsgenossenschaft zusammengeschlossenen reinblütigen Deutschen Adels. In: Deutsche Adelsgenossenschaft (Hrsg.): Mitgliedsverzeichnis mit Wohnort. Schlieffen-Verlag, Berlin 1940, S. 168 (d-nb.info [abgerufen am 24. September 2021]).
  5. Balley Brandenburg des Ritterlichen Orden St. Johannis vom Spital zu Jerusalem (Hrsg.): Gesamtliste der Mitglieder des Johanniter-Ordens nach dem Stand vom September 1957. Eigenverlag, Berlin 1957, S. 70 (kit.edu [abgerufen am 24. September 2021]).

Kategorie:Person (Essen)