Hans Peter Blochwitz

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Hans Peter Blochwitz (* 28. September 1949 in Garmisch-Partenkirchen) ist ein deutscher Opernsänger (lyrischer Tenor), der nach spätem Einstieg eine internationale Karriere machte.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blochwitz erhielt Gesangsunterricht bei Elisabeth Fellner Köberlein in Mainz.[1] Während seiner Tätigkeit als Diplom-Ingenieur für Datentechnik an der TU Darmstadt gab er nebenberuflich erste Konzerte als Tenor. Im Alter von 35 Jahren entschloss sich Blochwitz 1984, den Gesang zum Hauptberuf zu machen. Gleich das erste Vorsingen an der Oper Frankfurt machte einen solchen Eindruck, dass er für die Rolle des Lenski in der Oper Eugen Onegin von Peter Tschaikowski engagiert wurde.[2] In Frankfurt wurde er von Erna Westenberger unterrichtet. Bereits 1985 holte ihn Claudio Abbado zu einer szenischen Aufführung von Johann Sebastian Bachs Matthäus-Passion an die Mailänder Scala.

1987 feierte Blochwitz sein USA-Debüt ebenfalls in der Rolle des Evangelisten der Matthäus-Passion in einer Aufführung mit dem Chicago Symphony Orchestra unter Leitung von Georg Solti. Nach einem Engagement in San Francisco 1989 in der Rolle des Don Ottavio in Mozarts Don Giovanni wurde er 1990 in derselben Partie auch an die Metropolitan Opera nach New York verpflichtet. Fortan war er beiderseits des Atlantiks ein gefragter Tenor, der mit den größten Dirigenten seiner Zeit zusammenarbeitete, so mit James Levine, Riccardo Chailly, John Eliot Gardiner, Kurt Masur, Neville Marriner und Nikolaus Harnoncourt. In Europa trat der lyrische Tenor unter anderem in Wien, Brüssel, Paris (sowohl Opéra Bastille als auch Théâtre du Châtelet), Genf, Zürich, Amsterdam, London (Covent Garden und Wigmore Hall), Lissabon und beim internationalen Sommerfestival von Aix-en-Provence auf.

Neben der Operntätigkeit widmete sich Blochwitz während seiner ganzen Karriere auch dem Gesang in Oratorien und Konzerten sowie dem Kunstlied. Dabei interpretierte er Werke etwa von Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel, Claudio Monteverdi, Joseph Haydn, Robert Schumann, Franz Schubert und Wolfgang Amadeus Mozart ebenso wie moderne Musikstücke von Alexander Zemlinsky, Benjamin Britten oder Hans Werner Henze. Hans Peter Blochwitz sang zahlreiche CDs ein, wobei solistisch vor allem Hans Zenders Bearbeitung von Franz Schuberts Winterreise hervorsticht. Mit diesem Werk wurde Blochwitz zu allen großen europäischen Festivals eingeladen.[3]

Seit dem Wintersemester 2000/2001 hat Hans Peter Blochwitz eine Professur an der Hochschule der Künste Bern. Er wohnt in Basel.

Partien (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diskografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Karl-Josef Kutsch, Leo Riemens: Großes Sängerlexikon. Elektronische Ausgabe der dritten, erweiterten Auflage. Directmedia, Berlin 2004
  2. Lutz Backes: Interview mit Hans Peter Blochwitz. In: Eurojournal pro management, 1/2003, S. 42 ff., Arcus Verlag Nürnberg / Prag / Wien
  3. philharm-orchester-basel.ch