Helmuth Stapff

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Helmuth Stapff (* 16. Dezember 1901 in Annaberg; † 9. August 1978[1][2][3]) war ein Heimatsänger und Mundartsammler des westlichen Erzgebirges, der mehrere Liedsammlungen und Anthologien zu diesem Thema herausgab.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine frühe musikalische Ausbildung erhielt Helmuth Stapff im Alter von 10 bis 14 Jahren als Kurrendesänger an der St. Annenkirche seiner Heimatstadt. Nach dem Besuch des Lehrerseminars in Annaberg trat er seine erste Stelle in Neudorf an. Begegnungen mit dem Heimatsänger Anton Günther regten Stapff zur Pflege des erzgebirgischen Mundartlieds an. Ab 1928 trat Stapff bei Heimatabenden des Erzgebirgsvereins zunächst allein als Sänger und Rezitator auf. 1936 lernte er die Schwestern Martha „Marthel“ und Emmy Pimpl kennen, die als Grünhainer Pimpl-Maad sängerisch erfolgreich waren. Die gemeinsamen Auftritte führten bald dazu, dass sich die drei als gemischter Dreigesang (Sopran, Alt und Bariton) zusammentaten und den festen Namen Helmuth-Stapff-Gruppe annahmen. Gemeinsam mit den Geschwistern Caldarelli und den Zschorlauer Nachtigallen stand die Gruppe an der Spitze der Singbewegung des Erzgebirges. Zu ihrem Kernrepertoire gehörten u. a. die Lieder ’s Raachermannel, De Peremett und Der Bargma von Erich Lang. Emmy schied 1948 nach ihrer Hochzeit aus und wurde zunächst durch ihre Schwägerin Magda Reinwarth ersetzt, und diese wiederum einige Jahre später durch Else Seidel. Stapff und Marthel Pimpl heirateten 1954. 1955 übersiedelte Stapff nach Westdeutschland und lebte gut zehn Jahre in Gräfenberg, danach in Buckenhofen (heute Forchheim).[2] Auch im Westen führte die Helmuth-Stapff-Gruppe ihre sängerische Tätigkeit bis zum Frühjahr 1978 fort.[2]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herausgeber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Vorwort in Mei Arzgebirg, wie bist du schie! Leipzig 1937
  • Unner Haamit. Lieder aus dem Silbernen Erzgebirge. Verlag Friedrich Hofmeister, Leipzig 1938.
  • Erzgebirge - unner Heimat. Ein Lob des Geistes und des Herzens. Verlag Friedrich Hofmeister, Leipzig 1953.
  • Weihnachten im Erzgebirge. Gedichte und Erzählungen, Lieder und Instrumentalsätze für die Weihnachtszeit. Mit Illustrationen von Arno Drescher. Verlag Friedrich Hofmeister, Leipzig 1955.
  • Arzgebirg, mei Arzgebirg. Eine Auswahl von Liedern, Gedichten und Bildern. Hofmeister, Leipzig o. J. [1955].
  • Vogtland, schön’s Eckel. Eine Auswahl von Gedichten, Liedern und Bildern – Das Klingende Heimatbüchlein. Verlag Friedrich Hofmeister, Leipzig o. J. [1955].
  • Lausitz, unse Heemte. Lieder, Gedichte, Geschichten und Bilder aus der Oberlausitz. Hofmeister, Leipzig 1957.

Tonträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wu de Wälder rauschen (Anton-Günther-Lieder)
  • Erzgebirg, mei Erzgebirg
  • Weihnachten im Erzgebirge
  • Weihnachtsmusik aus dem Erzgebirge

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1943: Staatspreis für volkskulturelle Leistungen

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Möma: Volksmusikanten des Erzgebirges: Helmuth Stapff. In: Glückauf. Zeitschrift des Erzgebirgsvereins. 89 (26) 1978, Heft 7/8, ISSN 0342-5150, S. 89.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. wmd: Erzgebirgsverein trauert um treue Mitglieder. In: Glückauf. Zeitschrift des Erzgebirgsvereins. 89 (26) 1978, Nr. 9, ISSN 0342-5150, S. 108.
  2. a b c gw: Ein Leben für den Gesang. Martha Stapff feiert 90. Geburtstag. In: Fränkischer Tag Forchheim vom 7. September 2005, S. 11
  3. Elvira Werner: Das erzgebirgische Mundartlied zwischen Tradition und Moderne. In: Sächsische Heimatblätter 62 (2016), Heft 1, ISSN 0486-8234, S. 48–59.