Hugo Paul (Politiker, 1905)
Hugo Paul (* 28. Oktober 1905 in Hagen in Westfalen; † 12. Oktober 1962 in Berlin) war ein deutscher Politiker (KPD).
Leben
Nach dem Volksschulabschluss absolvierte Paul eine Lehre als Werkzeugmacher. Seit seiner Jugend der Kommunistischen Partei (KPD) angehörend, leitete er zunächst die kommunistische Jugend in Remscheid und vertrat seine Partei 1932 als Abgeordneter im Reichstag.
Paul war verheiratet mit Luise Klesper (1912–1998), die ebenfalls der KPD angehörte.
1933 wurde Hugo Paul Leiter der illegalen KPD-Bezirksleitung Ruhr, bald nach Beginn der NS-Zeit illegaler Instrukteur der Unterbezirke Düsseldorf und München-Gladbach. Im Juni 1934 wurde er verhaftet, im November vom Volksgerichtshof zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach der Strafverbüßung im Zuchthaus Lüttringhausen wurde er von 1936 bis April 1939 im KZ Sachsenhausen interniert.[1] Im Januar 1943 wurde er erneut durch die Gestapo wegen Verdachts der Vorbereitung zum Hochverrat festgenommen, diesmal vom Volksgerichtshof zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt. Er war von August 1943 bis August 1944 im Gefängnis Wuppertal und von September 1944 bis April 1945 in der Strafanstalt Butzbach inhaftiert. Erst bei Kriegsende kam er frei.
Paul war vom 29. August 1946 bis zum 5. April 1948 Wiederaufbauminister in Nordrhein-Westfalen. Vom 2. Oktober 1946 bis zum 17. Juni 1950 war er nordrhein-westfälischer Landtagsabgeordneter und von Dezember 1946 bis April 1947 fungierte er dort als stellvertretender Vorsitzender der KPD-Fraktion. 1947 und 1948 war er zudem Mitglied des Zonenbeirates für die Britische Besatzungszone. Bis zum 6. Oktober 1948 war er Mitglied des Parlamentarischen Rates. Dem Deutschen Bundestag gehörte er in dessen erster Legislaturperiode (1949–1953) an.
1948 und 1949 war Hugo Paul Landesvorsitzender der KPD in Nordrhein-Westfalen. In einer gemeinsamen Sitzung von Parteivorstands- und Landessekretariat am 7. und 8. Dezember 1949 wurde er beurlaubt, da er ihm bekannte „titoistische Beziehungen“ des Chefredakteurs der Zeitung Freies Volk verschwiegen habe. Anfang Februar 1950 wurde er als Vorsitzender abgesetzt. Sein Nachfolger wurde Josef Ledwohn. Im November 1951 folgte ein Strafantrag der Bundesregierung, woraufhin er in die Sowjetunion flüchtete. 1953 wurde er auf Veranlassung des Bundesgerichtshofs wegen Hochverrats und Staatsgefährdung für kurze Zeit verhaftet. Er siedelte später in die DDR über.
Literatur
- Ilse Faeskorn: Es ging um Kopf und Kragen. Leben und Widerstand von Hugo und Luise Paul. Eigenverlag, Remscheid 1998
- Paul, Hugo. In: Hermann Weber, Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. 2., überarbeitete und stark erweiterte Auflage. Dietz, Berlin 2008, ISBN 978-3-320-02130-6.
Siehe auch
Kabinett Amelunxen I – Kabinett Amelunxen II – Kabinett Arnold I
Weblinks
- Literatur von und über Hugo Paul im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Hugo Paul in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Hugo Paul beim Landtag Nordrhein-Westfalen
Einzelnachweise
Personendaten | |
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NAME | Paul, Hugo |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (KPD), MdR, MdL, MdB |
GEBURTSDATUM | 28. Oktober 1905 |
GEBURTSORT | Hagen, Westfalen |
STERBEDATUM | 12. Oktober 1962 |
STERBEORT | Berlin |
- Mitglied des Parlamentarischen Rates
- Reichstagsabgeordneter (Weimarer Republik)
- Bundestagsabgeordneter (Nordrhein-Westfalen)
- Landtagsabgeordneter (Nordrhein-Westfalen)
- Wiederaufbauminister (Nordrhein-Westfalen)
- Zonenbeirat (Britische Zone)
- Mitglied des Parteivorstands der KPD
- Deutscher
- Geboren 1905
- Gestorben 1962
- Mann