„Hummer“ – Versionsunterschied

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Hummer besitzen zwei kräftige Scheren. Meist ist davon die rechte stärker ausgeprägt, da sie zum Beutefang, zum Knacken beschalter Beute und als Verteidigungswaffe dient. Die linke Schere dient hingegen nur zur Zerkleinerung der Nahrung und ist entsprechend kleiner. Manche Hummer sind aber "Linkshänder", bei diesen ist die rechte Schere die kleinere.
Hummer besitzen zwei kräftige Scheren. Meist ist davon die rechte stärker ausgeprägt, da sie zum Beutefang, zum Knacken beschalter Beute und als Verteidigungswaffe dient. Die linke Schere dient hingegen nur zur Zerkleinerung der Nahrung und ist entsprechend kleiner. Manche Hummer sind aber "Linkshänder", bei diesen ist die rechte Schere die kleinere.


Sex
== Entwicklung ==
[[Image:Homarus_gammarus_zoea.jpg|thumb|Larve von ''Homarus gammarus'']]
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Die Weibchen laichen nur alle zwei Jahre, die Anzahl der Eier ist jedoch enorm: Bis zu 100.000 Stück tragen die Weibchen dann unter ihrem Schwanzteil, aus denen sich zunächst die Larven, später dann die Hummer selbst entwickeln. Je niedriger die Wassertemperatur, desto länger dauert der Entwicklungsprozess.
Die Weibchen laichen nur alle zwei Jahre, die Anzahl der Eier ist jedoch enorm: Bis zu 100.000 Stück tragen die Weibchen dann unter ihrem Schwanzteil, aus denen sich zunächst die Larven, später dann die Hummer selbst entwickeln. Je niedriger die Wassertemperatur, desto länger dauert der Entwicklungsprozess.

Version vom 18. Mai 2010, 14:45 Uhr

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Hummer

Amerikanischer Hummer (Homarus americanus)

Systematik
Klasse: Höhere Krebse (Malacostraca)
Ordnung: Zehnfußkrebse (Decapoda)
Unterordnung: Pleocyemata
Teilordnung: Großkrebse (Astacidea)
Familie: Hummerartige (Nephropidae)
Gattung: Hummer
Wissenschaftlicher Name
Homarus
Weber, 1795
Europäischer Hummer (Homarus gammarus)

Die Hummer (Homarus) sind eine Gattung aus der Familie der Hummerartigen (Nephropidae) innerhalb der Zehnfußkrebse (Decapoda).

Vorkommen und Lebensraum

Hummerartige sind weltweit verbreitet, in die Gattung Homarus werden aber heute nur noch zwei Arten gestellt[1], der Amerikanische Hummer (Homarus americanus) und der Europäische Hummer (Homarus gammarus). Ersterer lebt vor allem in den Gewässern vor der nordamerikanischen Ostküste von Neufundland bis North Carolina,[2] letzterer in nahezu allen europäischen Meeren - von der skandinavischen Westküste bis hin zur iberischen Halbinsel und im Mittelmeer[3] Bis 1995 wurde auch der kleinere Kaphummer (8-10 cm) zur Gattung Homarus gezählt, danach wurde diese sehr seltene südafrikanische Hummerart in Homarinus capensis umbenannt.[4]

Ebenfalls zu einer anderen Gattung der Hummerartigen zählen der Norwegische Hummer (Kaisergranat), der gleichfalls als Delikatesse geschätzt ist ("Scampi"), und der Japanische Hummer.

Lebensraum der Hummer sind im Sommer flache Küstengewässer mit in der Regel felsigem Boden, im Winter ziehen sie sich in Gewässer von bis zu 50 m Tiefe zurück.

Erscheinungsbild

Homarus gammarus. Mundwerkzeuge

Die sehr langlebigen Hummer werden in voll ausgewachsenem Zustand bis zu 70 cm lang und 9 Kilogramm schwer. Dies ist jedoch die Ausnahme; meist sind die Tiere kleiner als 30 cm und wiegen etwa ein Kilogramm.

Die Farbe variiert stark von einem kräftigen Blau bis hin zu dunklen Violetttönen und ist abhängig vom Futter und der Farbe des Gesteins in ihrem Lebensraum. Die Flanken der Tiere sind gelb bis braun mit dunkleren, oft rötlichen Sprenkeln.

Hummer besitzen zwei kräftige Scheren. Meist ist davon die rechte stärker ausgeprägt, da sie zum Beutefang, zum Knacken beschalter Beute und als Verteidigungswaffe dient. Die linke Schere dient hingegen nur zur Zerkleinerung der Nahrung und ist entsprechend kleiner. Manche Hummer sind aber "Linkshänder", bei diesen ist die rechte Schere die kleinere.

Sex

Larve von Homarus gammarus

Die Weibchen laichen nur alle zwei Jahre, die Anzahl der Eier ist jedoch enorm: Bis zu 100.000 Stück tragen die Weibchen dann unter ihrem Schwanzteil, aus denen sich zunächst die Larven, später dann die Hummer selbst entwickeln. Je niedriger die Wassertemperatur, desto länger dauert der Entwicklungsprozess.

Die Tiere wachsen nur sehr langsam und müssen sich dazu in regelmäßigen Abständen häuten, anfangs bis zu neun Mal pro Jahr, später nur noch alle zwei Jahre. Bei Erreichen der Geschlechtsreife im Alter von sechs Jahren sind sie in der Regel um 18 cm lang und nur um die 250 g schwer, Weibchen sind etwas größer. Es wird geschätzt, dass Hummer zwischen 60 und 100 Jahre alt werden können.

Lebensweise

Hummer sind nachtaktiv und verbergen sich tagsüber in Hohlräumen und unter Steinen. Sie sind Einzelgänger und ernähren sich überwiegend von Aas, lebenden Fischen, Muscheln und anderen Meeresbewohnern und in geringem Umfang von Algen und anderen Meerespflanzen.

Wichtigster Fressfeind, vor allem jüngerer Hummer, ist der Kabeljau, aber auch Schellfische, Flundern und andere Hummer stellen ihm nach. Die massive Überfischung des Kabeljaus im 20. Jahrhundert führte zu einer Zunahme der Hummerpopulation.

Hummer als Lebensmittel

Nährwert pro 100 g Hummer
Brennwert 335 kJ (81 kcal)[5]
Wasser 79,8 g
Eiweiß 15,9 g
Kohlenhydrate 0,0 g
Fett 1,9 g
Vitamine und Mineralstoffe
Vitamin B3 1,8 mg
Vitamin B6 1,18 mg
Vitamin C 5 mg
Vitamin E 1,5 mg
Calcium 61 mg
Eisen 1 mg
Magnesium 22 mg
Natrium 270 mg
Phosphor 234 mg
Kalium 220 mg

Fang

Hummerfalle

Der Hummer als Lebensmittel ist eine bekannte Delikatesse und wird daher stark reguliert befischt. In der Regel geschieht dies mit Fallen, den sogenannten Hummerkörben, in die die Tiere hinein gelangen können, konstruktionsbedingt jedoch ein Entweichen unmöglich ist. Um die Population zu schützen, dürfen in vielen Ländern keine Hummer unter 21 cm Länge gefangen werden (vgl. Massachusetts, Carapax-Länge mindestens 3 1/4 inch, rund 7 cm,[6] in Schleswig-Holstein beträgt diese Mindestlänge inklusive Rostrum 11 cm.[7]) So soll sichergestellt werden, dass die Tiere die Geschlechtsreife erreichen. Hauptfangsaison sind die Sommermonate, wenn sich die Hummer in den flacheren Küstengewässern befinden. Die Tiere werden nach dem Fang nicht getötet, sondern müssen den Konsumenten lebend erreichen. Um während des ganzen Jahres stets frische Hummer zur Verfügung zu haben, werden die Tiere daher in speziellen Hälteranlagen gehalten. Das sind kleine Fächer, in denen die Tiere einzeln liegen und mit Wasser berieselt werden.

Der „fangfrische“ Hummer stammt überwiegend aus dem Atlantik vor der Küste Kanadas, selten kommt die nordeuropäische Hummerart (Homarus gammarus) vor der Küste Helgolands auf den Tisch.

Gefährdung

Die Hummerpopulationen sind weltweit lange rapide zurück gegangen, das zeigt ein Blick auf die schwedische Fangstatistik:

Jahr Tonnen
1938 239
1947 211,4
1996 12,0
2000 8,0
2001 6,0

Vor Helgoland wurden von den Hummerfischern Mitte der 1920er-Jahre noch rund 80.000 Exemplare jährlich gefangen, heute gehen jährlich nur noch etwa 500 Exemplare in die Fangkörbe. Seit dem Jahre 2001 werden von der Biologischen Station Helgoland des Alfred-Wegener-Institutes in Bremerhaven rund 1.000 nachgezüchtete Jungtiere jährlich ausgesetzt[8], in Nordamerika gibt es ähnliche Programme. Für den Rückgang sehen Wissenschaftler verschiedene Gründe: Überfischung mit untermaßigen Tieren und eiertragenden Weibchen, Wasserverschmutzung, Zerstörung der Habitate rund um Helgoland durch Bombenabwurf im und nach dem zweiten Weltkrieg sowie Landgewinnung. Die genauen Gründe sind allerdings nicht bekannt.[9] In Zukunft könnte noch die Erwärmung der Nordsee hinzu kommen, die zu einem zu frühen Schlüpfen der Hummer ohne ausreichendes jahreszeitlich bedingtes Nahrungsangebot führt.

In Nordamerika gelten die Populationen als stabil.

Zubereitung

Angerichteter Hummer

Im Körper toter Hummer bilden sich recht schnell Giftstoffe, die zu Lebensmittelvergiftungen führen können, weshalb sie häufig lebend beim Fischhändler eingekauft werden. Dabei wird darauf geachtet, dass bei der Entnahme aus dem Bassin der Hummer noch kräftig die Beine bewegt. Es gibt auch Hummer, der gekocht und in Salzwasser tiefgefroren wird. Solcher Hummer wird zum Schutz vor Transportschäden und Austrocknung in einem Salzwasserblock gefroren und so verkauft.

Lebende Hummer müssen in ausreichender Menge siedend heißen Wassers mit dem Kopf zuerst und etwa drei Sekunden hineinhaltend getötet werden, bevor der restliche Körper in das kochende Wasser gesteckt wird. Dadurch soll sichergestellt werden, dass das Blut des Hummers in den Kopf läuft und der Hummer schnell getötet wird. Alternative Tötungsmethoden, wie der in den meisten anderen Ländern angewendete Messerstich in den Kopf oder das lebendige Einfrieren, sind in Deutschland ausdrücklich nicht erlaubt.

Der Hummer wird gekocht, bis sich der vorher dunkelblaue Chitinpanzer gänzlich rot verfärbt. Nach dem Kochen wird der Hummer – meist abgekühlt – serviert.

Hummer werden in Europa nur in wenigen Restaurants angeboten; an der Ostküste Nordamerikas, wo Hummer in vielen Küstenabschnitten recht häufig sind, zählt der Hummer dagegen fast schon zur Alltagskost. Es gibt sogar (Schnell-)Restaurantketten, die vorwiegend Hummergerichte anbieten.

Hummer ist heutzutage eine Delikatesse und entsprechend teuer. Das war nicht immer so. Zeitweise waren sie Grundnahrungsmittel bis hin zu Schweinefutter.

Kritik

Es gibt eine emotional aufgeheizte Debatte um das Töten von Hummern. Allgemein wird jedoch davon ausgegangen, dass die Hummer durch den Wurf in siedendes Wasser, der einzigen in Deutschland zugelassenen Tötungsmethode für Hummer, sofort betäubt würden. Dazu muss das Wasser jedoch Siedetemperatur erreicht haben und darf nicht durch die Zugabe mehrerer Tiere wieder stark abgekühlt werden.

Einzelnachweise

  1. ITIS Standard Report: Homarus
  2. FAO - Fisheries and Aquaculture Department: Fact Sheet Homarus americanus
  3. FAO - Fisheries and Aquaculture Department: Fact Sheet Homarus gammarus
  4. I. Kornfield, A. Williams und R. S. Steneck: Assignment of Homarus capensis (Herbst, 1792), the Cape lobster of South Africa, to Homarius new genus (Decapoda: Nephropidae). Fishery Bulletin 93, S. 97–102, 1995
  5. http://www.kochatelier.de/Warenkunde/hummer.htm
  6. Massachusetts - Marine Fisheries Regulation Summaries as of May 2009
  7. Schleswig-Holsteinische Küstenfischereiordnung vom 17. Februar 2005 (PDF)
  8. Website des Projekts Wiederaufstockung der Hummerpopulation um Helgoland
  9. laut Isabel Schmalenbach, Wissenschaftlerin am Alfred-Wegener-Institut auf Helgoland
Wiktionary: Hummer – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Homarus – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien