Indium(III)-bromid

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Kristallstruktur
Kristallstruktur von Indium(III)-bromid
_ In3+ 0 _ Br
Allgemeines
Name Indium(III)-bromid
Andere Namen

Indiumtribromid

Verhältnisformel InBr3
Kurzbeschreibung

weißer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13465-09-3
EG-Nummer 236-692-8
ECHA-InfoCard 100.033.343
PubChem 26046
Wikidata Q4096881
Eigenschaften
Molare Masse 354,53 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[2]

Dichte

4,96 g·cm−3 (25 °C)[2]

Schmelzpunkt

436 °C[2]

Siedepunkt

656 °C[2]

Löslichkeit
  • löslich in Wasser (846 g·l−1 bei 22 °C)[1]
  • löslich in Ethanol (740 g·l−1 bei 22 °C)[1]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 315​‐​319​‐​335
P: 261​‐​305+351+338[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Indium(III)-bromid ist eine anorganische chemische Verbindung des Indiums aus der Gruppe der Bromide.

Gewinnung und Darstellung

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Indium(III)-bromid kann durch Reaktion von Indium mit Bromdampf gewonnen werden.[1]

Wässrige Lösungen von Indium(III)-bromid können leicht aus Indium und Bromwasserstoffsäure erhalten werden. Aus diesen scheidet sich beim Einengen oberhalb 33 °C wasserfreies Indium(III)-bromid aus. Unterhalb 33 °C bestehen Hydrate als Bodenkörper.[1]

Indium(III)-bromid ist ein hellgrauer Feststoff,[2] der löslich in Wasser und Ethanol ist. Er beginnt bei 371 °C zu sublimieren.[1] Die Verbindung kristallisiert monoklin, Raumgruppe C2/m (Raumgruppen-Nr. 12)Vorlage:Raumgruppe/12 mit den Gitterparametern a = 6,646 Å, b = 11,64 Å, c = 6,633 Å und β = 109,0°.[3] Sie besteht aus Schichten von InBr6-Oktaedern die an drei Kanten miteinander verbunden sind.[4]

Indium(III)-bromid ist ein vielseitiger Wasser-toleranter Lewis-Säure-Katalysator. Beispiele für die Verwendung umfassen die Dithioacetalisierung von Aldehyden in nicht-wässrigen und wässrigen Medien,[5] die Addition von Trimethylsilylcyanid zu ɑ-hetero substituierten Ketonen,[6] die Umwandlung von Oxiranen zu Thiirane mit Kaliumthiocyanat[7] und die Addition von Indolen zu Enonen[8] und zu chiralen Epoxiden[9].

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 867.
  2. a b c d e f g Datenblatt Indium(III) bromide, 99.999% trace metals basis bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 17. März 2014 (PDF).
  3. T. Staffel, G. Meyer: In5Br7, the second mixed-valence In(I)-In(II) bromide: In(I)3(In(II)2Br6)Br. In: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie, 563, 1988, S. 27–37, doi:10.1002/zaac.19885630105.
  4. William W. Porterfield: Inorganic Chemistry. Academic Press, 2013, ISBN 0-323-13894-2, S. 132 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Tetrahedron Lett., 41, 9695 (2000).
  6. Tetrahedron Lett., 42, 3041 (2001).
  7. Synlett, 396 (2003)
  8. J. Org. Chem., 67, 3700 (2002); 68, 7126 (2003)
  9. J. Org. Chem., 67, 5386 (2002).