Irene von Treskow-Ahrens

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Irene von Treskow-Ahrens 1995

Irene von Treskow-Ahrens, geb. von Abercron (* 26. Juni 1940 in Berlin; † 11. Mai 2019 in Berlin), war eine deutsche Kunsthistorikerin, Illustratorin und Pastorin. Sie war die erste anglikanische Pastorin in Deutschland.[1]

Kunsthistorikerin

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Irene von Abercron wurde zusammen mit ihrem Zwillingsbruder Klaus am 26. Juni 1940 in Berlin geboren. Ihre Eltern waren Horst von Abercron (1902–1989) und Gertrud von Abercron (1906–1976) geb. Henssler. Ihr Großvater war der Ballonfahrer Hugo von Abercron. Von 1944 bis 1949 lebte Irene zusammen mit ihrer Mutter und Großmutter auf Gut Glasau in Holstein, ab 1950 wieder in Berlin. Das Jahr 1958 verbrachte sie im Rahmen eines Fulbright-Stipendiums an dem amerikanischen Elmira College, N.Y. Von 1959 bis 1964 studierte sie Kunstgeschichte in Berlin und Bonn, heiratete 1963 den Diplomaten Wiprecht von Treskow, bekam zwei Kinder und promovierte bei Professor Herbert von Einem 1969 magna cum laude mit einer Arbeit über „Berliner Jugendstilporzellan. Die königliche Porzellan-Manufaktur von 1896–1914“. Diese Dissertation wurde 1971 bei dem Münchner Prestel Verlag in einem aufwändig bebilderten Band veröffentlicht.[2] Die KPM-Porzellan-Sammlung Irene von Treskows steht inzwischen im Bröhan-Museum und im Belvedere in Berlin.

Von 1971 an studierte Irene von Treskow an der Akademie der Schönen Künste Warschau/ Akademia Sztuk Pięknych w Warszawie Illustration. Sie schloss das Studium 1976 bei Henryk Tomaszewski mit Diplom ab. Von 1976 bis 1993 arbeitete sie als Illustratorin und Graphikerin für Verlage wie Benteli, Faber & Faber, Klaus Staeck, Haffmans Verlag und Urachhaus, aber auch für den tunesischen Hammelkampf-Verband „Beliomachie“ und den tunesischen Präsidenten Habib Bourguiba. Für das die Royal Mail gestaltete sie verschiedene Briefmarkenserien[3], für das Royal Opera House London Plakate[4].

Im Jahr 1986 heiratete Irene von Treskow in zweiter Ehe den Manager von Agfa-Gevaert London, Gustav Ahrens[5] (1936–2015). Ab 1988 studierte sie am King’s College London Theologie und schloss dieses Studium 1993 mit einem Master ab. Im Jahr 1994 wurde sie in der Southwark Cathedral zur anglikanischen Pastorin ordiniert. Von 1995 bis 2000 arbeitete sie in St. Lukes, Kew und The Barn Church, Kew in London. Danach wirkte sie von 2000 bis zu ihrem Tod 2019 als Pastorin an der St George’s Church in Berlin.[6] und predigte zeitweise in der Dresdener Frauenkirche und in Maria am Wasser, Dresden-Hosterwitz.

Veröffentlichungen

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  • Irene von Treskow: Die Jugendstil-Porzellane der KPM. Bestandskatalog der Königlichen Porzellan-Manufaktur 1860–1914. Prestel Verlag, München 1971, ISBN 978-3-7913-0345-1 (Dissertation).
  • Oscar Wilde: The Canterville Ghost (Illustrationen). dtv zweisprachige Taschenbücher 1976, ISBN 978-3-423-09110-7.
  • Christian Morgenstern: Sonnentage im Erdenland (Illustrationen). Verlag Urachhaus, Stuttgart 1979, ISBN 978-3-87838-304-8.
  • Josef Guggemoos: Das Große Guggemoos Liederbuch (Illustrationen). Georg Bitter Verlag, Recklinghausen 1982, ISBN 978-3-7903-0295-0.
  • Irene von Treskow: Mit Fremden Federn. Benteli Verlag, Bern 1983, ISBN 978-3-7165-0451-2.
  • Bruno Bull: Die Mäuse von Rom (Illustrationen). Georg Bitter Verlag, Recklinghausen 1984, ISBN 978-3-7903-0308-7.
  • P.D. James: A taste for Death (Buchtitel Illustration). Faber & Faber, London 1986, ISBN 978-0-571-13799-2.
  • P.H. Newby: Leaning in the Wind (Buchtitel Illustration). Faber & Faber, London 1986, ISBN 978-0-571-14512-6.
  • Wolf von Niebelschütz: Auch in Arkadien (Buchtitel Illustration). Haffmans Verlag, Zürich 1987, ISBN 978-3-251-00101-9.
  • P.D. James: Devices and Desires (Buchtitel Illustration). Faber & Faber, London 1990, ISBN 978-0-571-14304-7.
  • Michael Dibin: The Dying of the Light (Buchtitel Illustration). Faber & Faber, London 1993, ISBN 978-0-571-16873-6.
  • P.D. James: The Children of Men (Buchtitel Illustration). Faber & Faber, London 1993, ISBN 978-0-394-22319-3.

Einzelnachweise

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  1. Marlies Emmerich: Irene Ahrens ist die bundesweit erste anglikanische Pastorin in Berlin: Mit einem himmelblauen Taxi zum Gottesdienst. In: berliner-zeitung.de. 20. Februar 2000, abgerufen am 19. Juni 2024.
  2. Gerhard Paulus Woeckel: Irene von Treskow. Die Jugendstil-Porzellane der KPM. Bestandskatalog der Königlichen Porzellan-Manufaktur 1860- 1914. In: Kunstchronik. Monatsschrift für Kunstwissenschaft. Band 25, Nr. 6, 1972, ISSN 0023-5474, S. 176–180, doi:10.11588/kc.1972.6.72654 (uni-heidelberg.de [abgerufen am 19. Juni 2024]).
  3. Christmas 2005 - Madonna and Child, signed by Dr Irene von Treskow-Ahrens. Abgerufen am 22. Juni 2024 (englisch).
  4. Irene von Treskow: Poster. 20th century (made). In: vam.ac.uk. 29. Juli 2010, abgerufen am 22. Juni 2024.
  5. Gustav Ahrens - Vintage Photograph. Abgerufen am 19. Juni 2024 (englisch).
  6. St George's History. Abgerufen am 19. Juni 2024 (englisch).