Ischewskoje (Kaliningrad)
Siedlung
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Ischewskoje (russisch Ижевское, deutsch Widitten) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zum Stadtkreis Swetly.
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ortschaft liegt in der historischen Region Ostpreußen, unweit der Nordküste des Frischen Haffs, 18 Kilometer westlich der Stadt Kaliningrad (Königsberg) an der Regionalstraße 27A-016 (ex A193). Innerorts zweigt die Regionalstraße 27A-015 zur fünf Kilometer entfernten Stadt Swetly (Zimmerbude) ab. Eine Anbindung an die Bahnstrecke Kaliningrad–Baltijsk (Königsberg–Pillau, bis 1945 Ostpreußische Südbahn) besteht über den Haltepunkt „O.p. 18 km“ (bis 1945 Lindenau).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der südwestsamländische bis 1946 Widitten[2] genannte Ort wurde im Jahre 1874 in den neu errichteten Amtsbezirk Zimmerbude[3] (heute russisch: Swetly) eingegliedert. Dieser gehörte zum Landkreis Fischhausen im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Im Jahre 1882 wurde Widitten in den Amtsbezirk Kondehnen[4] (russisch: Slawjanskoje, nicht mehr existent) umgegliedert, der 1931 in „Amtsbezirk Groß Blumenau“ (russisch: Kremnjowo) umbenannt wurde. Im Jahre 1910 zählte Widitten 122 Einwohner[5].
Am 17. Oktober 1928 vergrößerte sich Widitten um die Landgemeinde Marschenen (heute russisch: Wolotschajewskoje), die eingemeindet wurde. Die Einwohnerzahl betrug dementsprechend 1933 bereits 352 und belief sich 1939 auf 350[6]. Ab dem Jahre 1939 gehörte Widitten zum neu formierten Landkreis Samland.
In Kriegsfolge kam Widitten mit dem nördlichen Ostpreußen 1945 zur Sowjetunion. Im Jahr 1947 erhielt der Ort die russische Bezeichnung „Ischewskoje“ und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Wsmorjewski selski Sowet im Rajon Primorsk zugeordnet.[7] Im Jahr 1954 gelangte der Ort in den Logwinski selski Sowet und 1963 dann in den Wolotschajewski selski Sowet im Rajon Gurjewsk. Seit 1994 gehört Ischewskoje zum Stadtkreis Swetly.
Evangelische Kirche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit seiner vor 1945 fast ausnahmslos evangelischen Einwohnerschaft war Widitten bis 1929 in das Kirchspiel der Kirche Medenau (heute russisch: Logwino), von 1929 bis 1945 in das Kirchspiel der Kirche Groß Heydekrug (1939–1946 Großheidekrug, heute russisch: Wsmorje) eingepfarrt. Beide lagen im Kirchenkreis Fischhausen (heute russisch: Primorsk) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Ischewskoje im Einzugsbereich der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Swetly (Zimmerbude), einer Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) in der Propstei Kaliningrad[8] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
- ↑ D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Widitten
- ↑ Rolf Jehke, Amtsbezirk Zimmerbude/Peyse
- ↑ Rolf Jehke, Amtsbezirk Kondehnen/Groß Blumenau
- ↑ Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Fischhausen
- ↑ Michael Rademacher: Landkreis Samland. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
- ↑ Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad ( des vom 29. August 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.