Ischim (Fluss)

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Ischim – Jessil
Иши́м, Есіл
Der Ischim/Jessil in Astana

Der Ischim/Jessil in Astana

Daten
Gewässerkennzahl RU14010300212115300008071
Lage Qaraghandy, Aqmola, Nordkasachstan (Kasachstan),
Oblast Omsk, Oblast Tjumen (Russland)
Flusssystem Ob
Abfluss über Irtysch → Ob → Arktischer Ozean
Quelle Kasachische Schwelle
50° 38′ 4″ N, 73° 11′ 40″ O
Mündung bei Ust-Ischim in den IrtyschKoordinaten: 57° 41′ 53″ N, 71° 11′ 51″ O
57° 41′ 53″ N, 71° 11′ 51″ O

Länge 2450 km[1][2]
Einzugsgebiet 177.000 km²[1][2]
Abfluss am Pegel Zelinograd (Astana)[3]
AEo: 7400 km²
Lage: 2241 km oberhalb der Mündung
MQ 1936/1987
Mq 1936/1987
5,6 m³/s
0,8 l/(s km²)
Abfluss am Pegel Kameny Karer (Jessil)[4]
AEo: 86.200 km²
Lage: 1416 km oberhalb der Mündung
MQ 1947/1987
Mq 1947/1987
44 m³/s
0,5 l/(s km²)
Abfluss am Pegel Petropawlowsk[5]
AEo: 106.000 km²
Lage: 783 km oberhalb der Mündung
MQ 1959/1987
Mq 1959/1987
48 m³/s
0,5 l/(s km²)
Abfluss am Pegel Orechowo[6][7]
AEo: 133.000 km²
Lage: 35 km oberhalb der Mündung
MQ 1963/1999
Mq 1963/1999
83 m³/s
0,6 l/(s km²)
Linke Nebenflüsse Terissaqqan
Rechte Nebenflüsse Koluton, Schabai, Aqqanburlyq, Imanburlyq
Durchflossene Stauseen Astana-Talsperre, Sergejew-Talsperre
Großstädte Astana, Petropawl
Mittelstädte Ischim
Kleinstädte Derschawinsk, Jessil
Verlauf des Ischim im Einzugsgebiet des Ob

Verlauf des Ischim im Einzugsgebiet des Ob

Der 2450 km lange Ischim (russisch Иши́м/Есиль; kasachisch Есіл/Jessil) ist ein linker Nebenfluss des Irtysch in Kasachstan und Russland (Asien).

Der Ischim entspringt in Kasachstan am Nordwestrand der Kasachischen Schwelle und fließt zunächst in Richtung Westen.

50 km südöstlich der kasachischen Hauptstadt Astana wurde das Wjatscheslawer Reservoir zur Bewässerung und Stromerzeugung errichtet, 2002 der Irtysch-Karaganda-Kanal zur weiteren Wasserversorgung der schnell wachsenden Stadt angeschlossen. 40 km weiter befindet sich ein weiteres Wasserreservoir. Beim Erreichen der Hauptstadt erhält der Fluss aus dem hier einmündenden Nura-Ischim-Kanal Wasser zur Versorgung der ansässigen Industrie und lokalen Fischzucht.[8][9]

Anschließend durchfließt der Ischim das seit den 1990er Jahren neu errichtete Regierungsviertel und Geschäftszentrum von Astana und ist hier künstlich verbreitert, um einen repräsentativeren Eindruck zu erzeugen.

Panorama des modernen Regierungsviertels und Geschäftszentrums von Astana mit dem verbreiterten Ischim im Vordergrund.

Westlich Astanas fließt erneut Wasser – hier auf natürlichem Wege und ca. ein Drittel ihrer gesamten Wassermenge[10] – aus dem südlich gelegenen Binnendelta der Nura in den Ischim.

Der unregulierte Ischim bei Derschawinsk

Weiter westlich bei Derschawinsk knickt der Fluss scharf nach Norden ab und fließt wenig später an der im Kasachischen namensgebenden Stadt Jessil vorbei. Weitere 140 km flussabwärts wurde 1969 die Sergejew-Talsperre zur Stromerzeugung und Bewässerung errichtet. In seinem schiffbaren Unterlauf passiert er Petropawl und, bereits auf russischem Gebiet, die Stadt Ischim. Bei Ust-Ischim mündet er in den Irtysch.

Einzugsgebiet und Abfluss

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Für die Größe seines Einzugsgebietes von 177.000 km² hat der Ischim eine eher geringe Wasserführung. Sie beträgt 215 Kilometer vor der Mündung 56,3 m³/s (Pegel Wikulowo[1]) und gut 35 Kilometer vor der Mündung rund 83 m³/s (Pegel Orechowo[7]). Bei Wikulowo wurde ein maximaler Durchfluss von 686 m³/s registriert. Der Oberlauf liegt im Bereich der winterkalten kontinentalen Steppen Innerasiens, zur Mündung hin umgibt den Ischim die weniger trockene südliche Taiga. Hierdurch erklärt sich die deutliche Volumenzunahme des Flusses kurz vor der Mündung.

Commons: Ischim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • UNESCO Weitere hydrologische Daten vom Pegel Zelinograd (Astana) (englisch)

Einzelnachweise

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  1. a b c Artikel Ischim in der Großen Sowjetischen Enzyklopädie (BSE), 3. Auflage 1969–1978 (russisch)http://vorlage_gse.test/1%3D57080~2a%3DIschim~2b%3DIschim
  2. a b Ischim im Staatlichen Gewässerverzeichnis der Russischen Föderation (russisch)
  3. Ischim am Pegel Zelinograd – hydrographische Daten bei R-ArcticNET
  4. Ischim am Pegel Kameny Karer – hydrographische Daten bei R-ArcticNET
  5. Ischim am Pegel Petropawlowsk – hydrographische Daten bei R-ArcticNET
  6. Ischim am Pegel Orechowo – hydrographische Daten bei R-ArcticNET
  7. a b ArcticRIMS Pegel Orechowo
  8. Серик Ахметов проинспектировал ход реконструкции канала Нура-Ишим. (bnews.kz [abgerufen am 19. Januar 2017]). Серик Ахметов проинспектировал ход реконструкции канала Нура-Ишим (Memento vom 19. Januar 2017 im Internet Archive)
  9. Минсельхоз выпустит более 160 млн ценных рыб в водоемы республики в 2011 году. (bnews.kz [abgerufen am 19. Januar 2017]).
  10. Einzugsgebiete und Gewässernetz von Nura und Ischim. In: National Integrated Water Resource Management and Water Efficiency Plan for Kazakhstan. UNDP (United Nations Development Programme), 15. Februar 2017, abgerufen am 15. Februar 2017 (russisch).