Jörg Halubek

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Jörg Halubek (* 1977 in Beckum) ist ein deutscher Dirigent, Cembalist, Organist und Professor.

Leben und Werk

Jörg Halubek studierte an den Musikhochschulen in Stuttgart, Freiburg und an der Schola Cantorum Basiliensis Kirchenmusik, Historische Tasteninstrumente und Historische Aufführungspraxis. Seine Lehrer waren Jon Laukvik, Robert Hill, Andrea Marcon und Jesper Bøje Christensen.

2004 gewann er als Organist den Ersten Preis des Internationalen Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerbs in Leipzig.

2008 gründete er das Stuttgarter Barockorchester il Gusto Barocco[1] mit einer Aufführung von Johann Sebastian Bachs Kunst der Fuge beim Europäischen Musikfest Stuttgart. In der Spielzeit 2009/2010 übernahm Halubek die musikalische Assistenz der Koproduktion von Antonio Vivaldis Juditha triumphans der Staatsoper Stuttgart und der Salzburger Festspiele und dirigierte mehrere Vorstellungen am Stuttgarter Schauspielhaus.

2010 leitete er „il Gusto Barocco“ in Stuttgart Georg Friedrich Händels Oratorium Il trionfo del Tempo in einer szenischen Aufführung im Kirchenraum, 2012 folgte die Uraufführung von Giuseppe Antonio Brescianellos 1718 komponierter Pastoraloper La Tisbe, 2016 die Uraufführung von Johann David Heinichens Flavio Crispo.

Am Staatstheater Kassel übernahm Halubek die musikalische Leitung von Alessandro Scarlattis Griselda (2012), Vivaldis L’olimpiade (2013) Händels Saul (2013), Glucks Iphigénie en Tauride (2014), Leonardo Vincis Artaserse (2015), Los Elementos von Antonio de Literes und Antigona von Tommaso Traetta. Am Oldenburgischen Staatstheater hat er als Spezialist für Barockmusik die Opern Hercules, Serse und Agrippina von Händel zur Aufführung gebracht. Seit 2016/2017 gestaltet Halubek am Nationaltheater Mannheim mit „il Gusto Barocco“ einen vierteiligen Monteverdi-Zyklus. 2016/2017 leitete er Il ritorno d’Ulisse in patria, 2017/2018 folgte L’incoronazione di Poppea.

Bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik 2017 realisierte er Reinhard Keisers Die edelmütige Octavia mit Preisträgern des Cesti-Wettbewerbs. Im Juni 2017 dirigierte er als Gast am Staatstheater Kassel als Referenz an die documenta 14[2] Tommaso Traettas Antigona mit internationalen Künstlern wie Goshka Macuga und Gareth Pugh. 2018 leitete er die Eröffnungspremiere der Händel-Festspiele Halle Händels Berenice.

2018/2019 setzte er sein Engagement in Kassel mit szenischen Bach-Kantaten fort, außerdem erklang am Mannheimer Nationaltheater als dritter Teil des Monteverdi-Zyklus eine szenische Interpretation der Marienvesper unter der Regie von Calixto Bieito. Im März 2019 gab Jörg Halubek an der Komischen Oper Berlin mit Händels Oper Poro, re dell’Indie in einer Inszenierung von Harry Kupfer sein Gastdebut.[3]

Seit einiger Zeit arbeitet Jörg Halubek an einer Gesamteinspielung der Orgelwerke J. S. Bachs an Originalinstrumenten.

Nach Lehraufträgen und Professuren an den Musikhochschulen in Karlsruhe, Stuttgart, Trossingen und Linz (A) ist Jörg Halubek seit 2016 Professor für Orgel und Historische Tasteninstrumente an der Staatlichen Hochschule für Musik Stuttgart.

Preise

  • 2004: 1. Preis (Orgel), Internationaler Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerb Leipzig
  • 2014: Diapason d’or für C. P. E. Bach: Works for Keyboard and Violin. PAN Classicas
  • 2016: Diapason d’or de l’année 2016 für J. S. Bach: Sei Sonate à Cembalo certato e Violino solo, mit Leila Schayegh (Barockvioline). Glossa
  • 2016: Editor’s Choice für J. S. Bach: Sei Sonate à Cembalo certato e Violino solo, mit Leila Schayegh (Barockvioline). Glossa
  • 2016: Bestenliste der Deutschen Schallplattenkritik für J. S. Bach: Sei Sonate à Cembalo certato e Violino solo, mit Leila Schayegh (Barockvioline). Glossa

Tondokumente

Einzelnachweise

  1. Website des Barockorchesters „il Gusto Barocco“
  2. Die Deutsche Bühne. Abgerufen am 28. Januar 2019.
  3. Komische Oper Berlin: Poros, Oper in drei Akten [1731] - 16.03.2019, 19:30 | Komische Oper Berlin. Abgerufen am 28. Januar 2019.