Jakob Christian Heusser
Jakob Christian Heusser (* 28. März 1826 in Hirzel im Kanton Zürich; † 21. April 1909 in Buenos Aires) war ein Schweizer Kristallograph, Mineraloge und Geologe.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jakob Christian Heusser wurde am 28. März 1826 als Sohn des Arztes Johann Jakob Heusser und der Dichterin Meta Heusser-Schweizer in Hirzel geboren. Heusser studierte zunächst Medizin an der Universität Zürich, danach Naturwissenschaften an der (späteren) Humboldt-Universität zu Berlin, wo er 1851 promovierte. Danach war er im Privatlabor des Berliner Physikers und Chemikers Heinrich Gustav Magnus mit kristall-optischen Studien beschäftigt, die er 1852 bei Franz Ernst Neumann an der Universität Königsberg fortsetzte. 1853 wurde er als Privatdozent für Mineralogie an die Universität Zürich bestellt. Im Jahre 1856 unternahm Heusser im Auftrag der Kantone Zürich, Graubünden, Bern, Unterwalden, Glarus und Aargau eine Inspektionsreise nach Brasilien zur Überprüfung der Klagen von Schweizer Pächtern auf Plantagen bei São Paulo. Sein kritischer Bericht an die Zürcher Regierung führte zu einer Diskussion über die schweizerische Auswanderungspraxis. Ab 1859 lebte er in Buenos Aires, wo er als Geologe, Vermessungsingenieur und Landbesitzer tätig war. Heusser verfasste zahlreiche Aufsätze zur Geologie und Mineralogie Brasiliens, Argentiniens und der Schweiz sowie zur Auswanderung.
Jakob Christian Heusser, der 1871 Anna, geborene Smith, ehelichte, verstarb am 21. April 1909 in Buenos Aires. Er war der ältere Bruder von Johanna Spyri.
Heusser war seit 1851 mit dem Dichter Gottfried Keller befreundet. Im ersten Kapitel des Novellenzyklus Das Sinngedicht schildert Keller die Berliner Arbeitsumgebung seines Freundes im Magnus-Haus.
Archiv
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johanna-Spyri-Stiftung in Zürich, Briefe.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georges Claraz: Erinnerungen an Dr. Christian Heusser 1826–1909. In: Vierteljahrsschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich. Bd. 72 (1927), S. 372–395 (mit Werkverzeichnis).
- Jeroen Dewulf: Brasilien mit Brüchen. Schweizer unter dem Kreuz des Südens. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2007. ISBN 978-3-03823-349-7
- Barbara Helbling: Heusser, Jakob Christian. In: Historisches Lexikon der Schweiz., 2006.
- Barbara Helbling: Jakob Christian Heusser (1826–1909): Briefe an die Familie. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2011.
- Meta Heusser-Schweizer: Hauschronik (= Kilchberger Drucke. Bd. 8). Hrsg. v. Karl Fehr. Verlag Mirio Romano, Kilchberg 1980.
- Rainer Würgau: „Der Kristallograph in Gottfried Kellers Sinngedicht. Christian Heusser als ein Modell für den Naturforscher Reinhart“. In: Monatshefte für deutschsprachige Literatur und Kultur, Vol. 107 (2015) Nr. 2 S. 179–200.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Publikationen von und über Jakob Christian Heusser im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek
- Übersicht der Lehrveranstaltungen von Jakob Christian Heusser an der Universität Zürich (Sommersemester 1854 bis Wintersemester 1856)
Personendaten | |
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NAME | Heusser, Jakob Christian |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Geologe und Mineraloge |
GEBURTSDATUM | 28. März 1826 |
GEBURTSORT | Hirzel |
STERBEDATUM | 21. April 1909 |
STERBEORT | Buenos Aires |