Jessheim

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Jessheim
Jessheim (Norwegen)
Jessheim (Norwegen)
Jessheim
Basisdaten
Staat Norwegen Norwegen
Provinz (fylke) Akershus
Gemeinde (kommune): Ullensaker
Koordinaten: 60° 8′ N, 11° 11′ OKoordinaten: 60° 8′ N, 11° 11′ O
Einwohner: 23.918 (1. Januar 2023)
Fläche: 7,56 km²
Bevölkerungsdichte: 3164 Einwohner je km²
Höhe: 207 moh.
Verkehr
Straße: Europastraße 6, Europastraße 16
Bahnanschluss: Hovedbanen
Nächster Flughafen: Flughafen Oslo-Gardermoen
Luftbild vom Zentrum Jessheims
Luftbild vom Zentrum Jessheims

Jessheim ist eine Stadt in der norwegischen Kommune Ullensaker in der Provinz (Fylke) Akershus. Die Stadt liegt nordöstlich von Oslo, stellt das Verwaltungszentrum von Ullensaker dar und hat 23.918 Einwohner (Stand: 1. Januar 2023).[1] Etwas außerhalb der Stadt liegt der Flughafen Oslo-Gardermoen.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jessheim ist ein sogenannter Tettsted, also eine Ansiedlung, die für statistische Zwecke als eine städtische Siedlung gewertet wird.[1] Die Stadt liegt nordöstlich von Oslo im Westen der Kommune Ullensaker. Im Norden der Stadt liegt der kleine See Svarttjernet.[2] Jessheim ist umgeben von einer flachen Landschaft, die von Sand- und Kiesablagerungen geprägt ist.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ende der 1990er-Jahre begann Jessheim verstärkt wegen der Öffnung des Flughafens Gardermoens anzuwachsen.[3] Im Jahr 2000 lebten 9522 Personen auf 6,24 km², 20 Jahre später im Jahr 2020 waren es 21.598 auf 7,52 km². Die Einwohnerzahl stieg also innerhalb von 20 Jahren um mehr als 100 Prozent an.[4] Jessheim gehörte damit zu den Städten mit dem höchsten Bevölkerungsanstieg Norwegens.[5] Im Jahr 2012 erhielt Jessheim den Stadttitel. Mit damals etwa 17.000 Einwohnern wurde Jessheim die Stadt mit den meisten Einwohnern in Akershus. Der Stadttitel kann in Norwegen vom Kommunalparlament vergeben werden und führt rechtlich zu keinen Änderungen.[6][7]

Die Jessheim kirke ist eine im Jahr 2017 erbaute Kirche.[8] Sie ersetzte die vorherige Kirche, die zu klein geworden war. Diese war in zwei Schritten gebaut worden, der erste Teil stand 1985 und der zweite 1996 fertig.[9] Etwas westlich von Jessheim liegt das Hügelgrab Raknehaugen. Es zählt zu den größten Hügelgräbern Nordeuropas.[10]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Westen der Stadt führt die Europastraße 6 (E6) vorbei. Richtung Südwesten stellt die Straße die Verbindung nach Oslo her. Bei Jessheim zweigt von der E6 die Europastraße 16 (E16) in den Westen ab. Die E16 führt zum nahe von Jessheim gelegenen Flughafen Oslo-Gardermoen.[2] Dieser wurde 1998 eröffnet und ersetzte den Flughafen Oslo-Fornebu (OSL). Gemessen am Passagieraufkommen ist der Flughafen der größte Norwegens.[11][12] Der Bahnhof in Jessheim wurde 1854 eröffnet, als die Eisenbahnlinie Hovedbanen fertiggestellt wurde. Die von Kristiana (heute Oslo) nach Eidsvoll führende Bahnstrecke war die erste Norwegens. Der Bahnhof liegt etwa 45 Kilometer vom Osloer Hauptbahnhof Oslo S entfernt.[13][14]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jessheim ist ein bedeutendes Handels- und Dienstleistungszentrum für die Region und viele der Arbeitsplätze liegen in diesem Bereich. In Jessheim befindet sich das Einkaufszentrum Jessheim Storsenter. Des Weiteren sind in der Stadt mehrere Industriebetriebe angesiedelt. In einer Zementfabrik werden die Vorkommen der Gegend verarbeitet.[3][10]

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jessheim wurde im Jahr 1636 als Jesum Annex erwähnt. Im Altnordischen war der Name Jasseimr oder Jesseimr. Der Name wurde zunächst für den Sogn, also die Kirchengemeinde, Hovin verwendet. Die genaue Herkunft des Wortbestandteils „jess“ ist unbekannt, bei „-heim“ handelt es sich um einen gewöhnlichen Bestandteil norwegischer Ortsnamen.[15][16]

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Jessheim ist der Sportverein Ullensaker/Kisa IL angesiedelt.[17] In der Stadt liegen mehrere Sportstätten, wie etwa der im Jahr 2011 eröffnete Ullensaker Idrettspark. Im Jahr 2014 folgte die Jessheim Is- og Flerbrukshall.[3]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Jessheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Population and land area in urban settlements. Statistisk sentralbyrå, 12. Dezember 2023 (englisch).
  2. a b Jessheim. In: Norgeskart. Abgerufen am 10. April 2022 (norwegisch).
  3. a b c d Svein Askheim: Jessheim. In: Store norske leksikon. 29. März 2022, abgerufen am 10. April 2022 (norwegisch).
  4. 04859: Areal og befolkning i tettsteder, etter statistikkvariabel, tettsted og år. In: ssb.no. Statistisk sentralbyrå, abgerufen am 10. April 2022 (norwegisch).
  5. Torbjørn Tumyr Nilsen: Ny arkitekturpris i Ullensaker. In: arkitektnytt.no. 2. Juni 2021, abgerufen am 10. April 2022 (norwegisch).
  6. Gro Sandkjær Hanssen: Hva er en by i 2020? In: oslomet.no. 8. September 2020, abgerufen am 10. April 2022 (norwegisch).
  7. Sol Sigurjonsdottir: Jessheim er den største byen i Akershus. In: Romerikes Blad. 6. September 2012, abgerufen am 10. April 2022 (norwegisch).
  8. Jessheim kirke. In: Kirkesøk. Abgerufen am 10. April 2022 (norwegisch).
  9. Jessheim kirke. In: kirken.no. 22. Dezember 2016, abgerufen am 10. April 2022 (norwegisch).
  10. a b Geir Thorsnæs, Svein Askheim: Ullensaker. In: Store norske leksikon. Abgerufen am 10. April 2022 (norwegisch).
  11. Air transport. In: ssb.no. Statistisk sentralbyrå, 21. März 2022, abgerufen am 10. April 2022 (norwegisch).
  12. Lars Engerengen, Erik Tandberg, Inge S. Kristiansen: Oslo lufthavn Gardermoen. In: Store norske leksikon. Abgerufen am 10. April 2022 (norwegisch).
  13. Bane NORs historie. In: Bane Nor. Abgerufen am 10. April 2022 (norwegisch).
  14. Jessheim. In: Bane Nor. Abgerufen am 10. April 2022 (norwegisch).
  15. Jessheim. In: Norsk stadnamnleksikon. Abgerufen am 10. April 2022 (norwegisch).
  16. Grunnord: heim. In: Norsk stadnamnleksikon. Abgerufen am 10. April 2022 (norwegisch).
  17. Ullensaker/Kisa. In: fotball.no. Norges Fotballforbund, abgerufen am 10. April 2022 (norwegisch).