Jewdokija Borissowna Pasko
Jewdokija Borissowna Pasko (russisch Евдокия Борисовна Пасько; * 30. Dezember 1919 im Dorf Lipenka, Ujesd Prschewalsk, Autonome Sozialistische Sowjetrepublik Turkestan; † 27. Januar 2017 in Moskau) war eine sowjetische bzw. russische Navigatorin, Physikerin und Hochschullehrerin.[1][2][3]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pasko aus einer Bauernfamilie absolvierte 1938 die 10. Klasse der 25. Schule der Stadt Barnaul und begann dann das Studium an der Universität Moskau (MGU) in der Mechanik-Mathematik-Fakultät.[1]
Nach Beginn des Deutschen Angriffskriegs meldete Pasko sich als Freiwillige zur Roten Armee und kam mit 17 Studentinnen in Marina Raskowas Fluggruppe Nr. 122.[4] Sie absolvierte in Engels die Navigator-Schnellkurse und war ab Mai 1942 bis Kriegsende Staffel-Navigatorin des 46. Nachtbomber-Garderegiments. Sie wurde 1943 Mitglied der KPdSU.[1]
Nach ihren Flugbuchdaten flog Pasko 790 Kampfeinsätze und 10 Sondereinsätze mit einer Gesamtdauer von 1220 Stunden. Abgeworfen wurden mehr als 100 Tonnen Bomben auf feindliche Stellungen und bis zu 2 Millionen Flugblätter hinter den feindlichen Linien. Zerstört wurden insbesondere 4 Treibstoffdepots und 3 Munitionsdepots.[2][5] Sechs Brüder Paskos kämpften in der Roten Armee, und nur einer überlebte.[4] Im Oktober 1945 wurde sie als Garde-Oberleutnant in die Reserve entlassen. Später folgte die Ernennung zum Kapitan.[1][2]
Das Studium an der MGU schloss Pasko 1949 ab, worauf die dreijährige Aspirantur folgte. Sie verteidigte mit Erfolg ihre Dissertation für die Promotion zur Kandidatin der physikalisch-mathematischen Wissenschaften.[3] Darauf lehrte sie 33 Jahre lang an der Technischen Hochschule Moskau am Lehrstuhl für Höhere Mathematik.[1]
Pasko war mit ihrem MGU-Kommilitonen Boris Malyschew (1923–1985) verheiratet. Sie starb am 27. Januar 2017 in Moskau und wurde auf dem Friedhof Trojekurowo mit militärischen Ehren bestattet.[6]
In Kirgisistan in der Stadt Karakol steht ein Pasko-Denkmal im Park des Sieges des Verwaltungszentrums des Oblus Yssykköl.
Ehrungen, Preise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heldin der Sowjetunion mit Leninorden und Goldener-Stern-Medaille (1944)[3]
- Rotbannerorden[2]
- Orden des Vaterländischen Krieges I. Klasse (zweimal)[2]
- Orden der Völkerfreundschaft
- Orden des Roten Sterns (zweimal)[2]
- Jubiläumsmedaille „Zum Gedenken an den 100. Geburtstag von Wladimir Iljitsch Lenin“
- Medaille „Für die Verteidigung des Kaukasus“
- Medaille „Sieg über Deutschland“
- Medaille „20. Jahrestag des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg 1941–1945“
- Medaille „30. Jahrestag des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg 1941–1945“
- Medaille „40. Jahrestag des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg 1941–1945“
- Medaille „50. Jahrestag des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg 1941–1945“
- Medaille „60. Jahrestag des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg 1941–1945“
- Medaille „65. Jahrestag des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg 1941–1945“
- Medaille „70. Jahrestag des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg 1941–1945“
- Schukow-Medaille
- Medaille „Veteran der Arbeit“
- Medaille „50 Jahre Streitkräfte der UdSSR“
- Medaille „60 Jahre Streitkräfte der UdSSR“
- Medaille „70 Jahre Streitkräfte der UdSSR“
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e Механико-математический факультет МГУ имени М.В. Ломоносова: Евдокия Борисовна Пасько (abgerufen am 30. April 2024).
- ↑ a b c d e f «Красные соколы»: Пасько Евдокия Борисовна (abgerufen am 30. April 2024).
- ↑ a b c Ночные ведьмы: Пасько Евдокия Борисовна - штурман (abgerufen am 30. April 2024).
- ↑ a b Московский университет в Великой Отечественной войне. 4. Auflage. Изд-во Московского ун-та, Moskau 2020, S. 172.
- ↑ Владимир Гондусов: Штурман "РУС-ФАНЕР" (abgerufen am 30. April 2024).
- ↑ «ОФИЦЕРЫ РОССИИ» простились с фронтовиком, Героем Советского Союза Евдокией Борисовной Пасько (abgerufen am 30. April 2024).
Personendaten | |
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NAME | Pasko, Jewdokija Borissowna |
ALTERNATIVNAMEN | Пасько, Евдокия Борисовна (russisch) |
KURZBESCHREIBUNG | sowjetische bzw. russische Navigatorin, Physikerin und Hochschullehrerin |
GEBURTSDATUM | 30. Dezember 1919 |
GEBURTSORT | Lipenka, Ujesd Prschewalsk |
STERBEDATUM | 27. Januar 2017 |
STERBEORT | Moskau |
- Person (Navigation)
- Physiker (20. Jahrhundert)
- Absolvent der Lomonossow-Universität Moskau
- Hochschullehrer (Staatliche Technische Universität Moskau)
- Held der Sowjetunion
- Träger des Leninordens
- Träger des Ordens der Völkerfreundschaft
- Träger des Rotbannerordens
- Träger des Ordens des Roten Sterns
- Träger des Ordens des Vaterländischen Krieges I. Klasse
- Sowjetbürger
- Russe
- Geboren 1919
- Gestorben 2017
- Frau
- Nachthexen