Johann Georg II. Fuchs von Dornheim
Johann Georg II. Fuchs Freiherr von Dornheim (* 23. April 1586 in Wiesentheid, Unterfranken; † 29. März 1633 in Spital am Pyhrn, Oberösterreich)[1] war Fürstbischof von Bamberg und Streiter für die Gegenreformation sowie unbarmherziger Hexenverfolger („Hexenbrenner“ oder auch „Hexenbischof“ genannt[2]).
Die unter seinem Vorgänger Johann Gottfried I. von Aschhausen bereits intensiv betriebene Hexenverfolgung in Bamberg wurde unter der Regierung Johann Georgs II. noch einmal gesteigert. Auf Friedrich Förner, seinen bereits unter seinem Vorgänger ernannten Generalvikar und Weihbischof, ging der Bau eines eigenen Drudenhauses (Malefizhaus, Hexengefängnis) in Bamberg zurück. Es wurde 1627 fertiggestellt und hatte Platz für 30 bis 40 Gefangene. In dieser Zeit der Hexenprozesse fanden etwa 300 Menschen in Bamberg und 900 im Hochstift den Tod auf dem Scheiterhaufen.[3][4] Auch bekannte Persönlichkeiten wie den Bürgermeister Johannes Junius und den bischöflichen Kanzler Dr. Georg Haan, der die Prozesse kritisiert hatte, Christina Morhaubt und Dorothea Flock ließ er hinrichten. Auf Veranlassung Kaiser Ferdinands II. (1619–1637) griff der Reichshofrat in Wien ab 1629 in die ausufernden Bamberger Hexenprozesse ein und setzte ihnen 1631 ein Ende.[5]
Am 11. Februar 1632 wurde das Hochstift Bamberg von den Schweden unter der Führung von König Gustav Adolf besetzt und Johann Georg II. floh unter Mitnahme eines Teils des Domschatzes und wichtiger Urkunden mit Angehörigen des Domkapitels nach Spital am Pyhrn (Oberösterreich).
Er starb im Alter von nur 47 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls in seinem oberösterreichischen Exil.
In der Verfilmung von Sabine Weigands Roman Die Seelen im Feuer wird er von Paulus Manker verkörpert. Die deutsche Metal-Band Narrator behandelt das Thema in dem Lied Schrein des Grauens.
Literatur
- Ronny Baier: Dornheim, Johann Georg II. Fuchs Freiherr von. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 24, Bautz, Nordhausen 2005, ISBN 3-88309-247-9, Sp. 535–541 .
- Britta Gehm: Die Hexenverfolgung im Hochstift Bamberg und das Eingreifen des Reichshofrates zu ihrer Beendigung (= Rechtsgeschichte und Zivilisationsprozeß. Bd. 3). Olms, Hildesheim u. a. 2000, ISBN 3-487-11144-6 (Zugleich: Jena, Universität, Dissertation, 1999).
- Ralph Kloos, Thomas Göltl: Die Hexenbrenner von Franken. Die Geschichte eines vertuschten Massenmordes. Sutton, Erfurt 2012, ISBN 978-3-95400-109-5.
- Alfred Wendehorst: Johann Georg II. Fuchs v. Dornheim. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 10, Duncker & Humblot, Berlin 1974, ISBN 3-428-00191-5, S. 468 (Digitalisat).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Lebensdaten
- ↑ Wolfgang Behringer: HEXEN – Glaube, Verfolgung, Vermarktung, Verlag C. H. Beck oHG, München 1998, ISBN 3-406 418 821. S. 57
- ↑ Liste der Namen der Opfer der Bamberger Hexenprozesse (PDF; 268 kB)
- ↑ Beispiel eines Drüdnerverhörs im Jahr 1629
- ↑ Britta Gehm: Hexen im Hochstift Bamberg
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Johann Gottfried I. von Aschhausen | Fürstbischof von Bamberg 1623–1633 | Franz von Hatzfeld |
Vorlage:Navigationsleiste der Fürstbischöfe von Bamberg (1398–1729)
Personendaten | |
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NAME | Johann Georg II. Fuchs von Dornheim |
ALTERNATIVNAMEN | Dornheim, Johann Georg Fuchs Freiherr von; Fuchs von Dornheim, Johann Georg; Johann Georg II. |
KURZBESCHREIBUNG | Fürstbischof von Bamberg; Streiter für Gegenreformation; Hexenverfolger, Hexenbrenner genannt |
GEBURTSDATUM | 23. April 1586 |
GEBURTSORT | Wiesentheid |
STERBEDATUM | 29. März 1633 |
STERBEORT | Spital am Pyhrn |