Kōsei Matsui

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Kōsei Matsui (jap. 松井 康成, Matsui Kōsei; * 20. Mai 1927 in Motomaki (heute: Saku), Präfektur Nagano; † 11. April 2003, Kasama, Präfektur Ibaraki) war ein japanischer Töpfer und Kunstkeramiker.[1] Er wurde 1993 als Lebender Nationalschatz für das Wichtige immaterielle Kulturgut „Neriage“ deklariert.

Kōsei Matsui wurde 1927 in Motomaki geboren. Er studierte japanische Literatur an der Meiji-Universität, die er 1952 abschloss. Im gleichen Jahr heiratete er Hideko, die älteste Tochter eines Priesters des 1937 restaurierten Tempels Gessō-ji (月崇寺) in Kasama. 1957 wurde Matsui in diesem Tempel Priester der Jōdo-shū.[2] 1959 baute er den alten Brennofen auf dem Tempelgelände wieder auf und widmete sich alten Keramiken aus China, Korea und Japan. von 1967 an erlernte er dann das Töpferhandwerk von Kōichi Tamura. 1969 nahm er mit einem großen Keramiktopf in Neriage-Technik an einer Ausstellung der Japanischen Gesellschaft für Kunsthandwerk teil und errang einen Förderpreis. Neriage oder auch Nerikomi ist eine Technik aus der chinesischen Tang-Dynastie, bei der verschiedenfarbige Tonsorten ineinander gedreht oder in Formen gepresst werden. Auf diese Weise entstehen marmorierte Keramiken mit vielfältigen bunten Mustern. In den 80er Jahren perfektionierte er unterschiedliche Muster, wie dünne eisenschwarze Linienmuster. Im Laufe der Zeit entwickelte er eine eigene Form der Neriage-Technik, indem er während der Herstellung mit der Töpferscheibe durch Bürsten der Oberfläche Fehlstellen in der Glasur und eine unregelmäßige Oberflächenbeschaffenheit erzeugte. 1988 erhielt er die Ehrenmedaille am violetten Band.

Kōsei Matsui wurde 1993 für seine Neriage-Technik zum Lebenden Nationalschatz ernannt. Er starb 2003 an einer Atmungsinsuffizienz.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 松井康成. In: デジタル版 日本人名大辞典+Plus bei kotobank.jp. Abgerufen am 24. März 2015 (japanisch).
  2. 練上の美 人間国宝 松井康成展. 株式会社 筑波銀行, Dezember 2011, abgerufen am 12. März 2015 (japanisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 松井康成. In: 日本美術年鑑. National Research Institute for Cultural Properties Tokyo, 27. Oktober 2014, S. 298, abgerufen am 24. März 2015 (japanisch).
  • 松井康成. Nippon Kogei Association, 27. Oktober 2014, abgerufen am 24. März 2015 (japanisch, Mit vielen Abbildungen seiner Werke).
  • 松井康成. Ibaraki Ceramic Art Museum, 2009, abgerufen am 24. März 2015 (japanisch).
  • 松井康成. 茨城県生活環境部生活文化課, abgerufen am 24. März 2015 (japanisch, Mit einer Abbildung von Kōsei Matsui).
  • Matsui Kōsei. Joan B. Mirviss Ltd., abgerufen am 24. März 2015 (englisch).