„Poll (Köln)“ – Versionsunterschied

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=== Vereinswesen ===
=== Vereinswesen ===
Der älteste durchgehend existierende Verein in Poll ist die "St. Maternus-Sterbekasse". Die älteste Gruppierung (vereinsähnlicher Charakter) ist das Poller Maigeloog, das wahrscheinlich 1656 erstmals in der Deutzer Kirchenchronik erwähnt wurde. In alten Ratsprotokollen der Stadt Köln finden sich zudem Hinweise auf frühere rechtsrheinische Maitraditionen (Maigraf, Meigreve) im 13. Jahrhundert.<ref>Adam Wrede, Neuer Kölnischer Sprachschatz, Zweiter Band K-R, S. 172, Greven Verlag Köln 1958,"Maijraf"</ref>
Der älteste durchgehend existierende Verein in Poll ist die "St. Maternus-Sterbekasse". Die älteste Gruppierung (vereinsähnlicher Charakter) ist das [http://www.pollermaigeloog.de/ Poller Maigeloog], das wahrscheinlich 1656 erstmals in der Deutzer Kirchenchronik erwähnt wurde. In alten Ratsprotokollen der Stadt Köln finden sich zudem Hinweise auf frühere rechtsrheinische Maitraditionen (Maigraf, Meigreve) im 13. Jahrhundert.<ref>Adam Wrede, Neuer Kölnischer Sprachschatz, Zweiter Band K-R, S. 172, Greven Verlag Köln 1958,"Maijraf"</ref>


Die größte Vereine sind der Turn-Club Köln-Poll 1904 e. V und der der Fußballverein [http://www.vflrheingold-poll.de/ VFL Rheingold Poll].
Die größte Vereine sind der Turn-Club Köln-Poll 1904 e. V und der der Fußballverein [http://www.vflrheingold-poll.de/ VFL Rheingold Poll].

Version vom 21. Januar 2011, 18:03 Uhr

Wappen von Köln
Wappen von Köln
Poll
Stadtteil 701 von Köln
Lage des Stadtteils Poll im Stadtbezirk 7
Lage des Stadtteils Poll im Stadtbezirk 7
Koordinaten 50° 54′ 48″ N, 6° 59′ 24″ OKoordinaten: 50° 54′ 48″ N, 6° 59′ 24″ O
Fläche 5,168 km²
Einwohner 11.141 (31. Dez. 2009)
Bevölkerungsdichte 2156 Einwohner/km²
Eingemeindung 1. Apr. 1888
Postleitzahl 51105
Vorwahl 0221
Stadtbezirk Porz (7)
Verkehrsanbindung
Autobahn A4 A559
Stadtbahnlinie 7
Buslinien 156 159
Quelle: Einwohner 2021. (PDF) Kölner Stadtteilinformationen

Poll ist ein am Rhein, südöstlich der Innenstadt, liegender Stadtteil von Köln, der zusammen mit Deutz 1888 von Köln eingemeindet wurde. Seit der kommunalen Neugliederung im Jahre 1975 wird Poll als einziger Kölner Alt-Stadtteil vom Stadtbezirk Porz, der 1975 weitgehend aus dem Gebiet der eingemeindeten Stadt Porz geschaffen wurde, verwaltet.

Lage

Luftaufnahme des Poller Zentrums aus dem Jahr 1953

Poll grenzt im Norden an der Südbrücke an Deutz, südlich begrenzt die A 4 mit der Rodenkirchener Autobahnbrücke den Stadtteil zu Westhoven. Der auf Westhovener Gebiet liegende Teil des Weidenwegs bis einschließlich des Campingplatzes Wiesenhaus gehört mit der PLZ 51105 postalisch zu Poll. Östlich wird der Ort von der A 559 zu Humboldt/Gremberg begrenzt und westlich verläuft der Rhein, der die Grenze zu den linksrheinischen Stadtteilen Bayenthal und Marienburg bildet.

Geschichte

Der Name

Vermutlich leitet sich der Name Poll vom holländischen Polder (eingedeichtes oder angeschwemmtes Land) oder von Pöhl (Wassertümpel, Pfuhl) ab.[1]

Die Anfänge

Die erste historisch nachweisbare Besiedlung der Gegend um Poll und Rolshoven scheint in der Jungsteinzeit um 4000 bis 2000 vor Christus erfolgt zu sein. Dies wird aus dem Fund von "Scherben mit Tiefstichverzierung" in Porz-Westhoven hergeleitet. Der älteste Fund unmittelbar in Poll lässt sich in die Bronzezeit (2000 - 1000 v. Chr.) datieren.[2]

Im Jahre 1003 wurde Poll erstmals urkundlich erwähnt, als Poller Fischer vom Kölner Erzstift die Fischereigerechtsame (Nutzungsrecht an einem bestimmten Gewässerabschnitt) von Poll bis zur Deutzer Pfarrkirche pachteten. Die Poller waren über Jahrhunderte hinweg Lieferanten für landwirtschaftliche Produkte, insbesondere Milch und Fisch. Besonders bekannt war der Poller Maifisch, eine Heringsart, die in den Monaten April und Mai zur Eiablage rheinaufwärts schwamm. Auch wurden gute Fangergebnisse mit Salm erzielt. Den „besten Fang seit Menschengedenken“ machten die Poller am 23. April 1878 „mit 183 Maifischen in einem Netzzug“. Ab und zu wurde auch ein Stör gefangen (z.B. 1876 435 Pfund schwer) und dann eine Woche lang gegen Entgelt am Rhein ausgestellt.[3] Die Poller Fischerfrauen waren bekannt für Ihren Marktschrei: „Freesche Maifeesch, Freesche Maifeesch“. Die berufsmäßige Fischerei wurde 1938 in Poll eingestellt.[4]

Auf den Wiesen am Rhein unmittelbar unterhalb Polls wurde im nördlichen Teil Viehhaltung betrieben[5], während der südliche Teil unter den Einwohnern aufgeteilt wurde. Auf den Poller Wiesen im heutigen Deutzer Bereich wurde Holznutzung mit Weiden und Pappeln betrieben.[6] Die Poller Milchmädchen lieferten die Produkte zunächst überwiegend mit Nachen über den Rhein bzw. später mit Karren und Fuhrwerken, die von Eseln, Mauleseln, Pferden und zeitweise auch Hunden gezogen wurden, in die Stadt. Ähnlich wurden auch die Fische nach Köln transportiert und sowohl auf den Märkten als auch in den Veedeln direkt verkauft. Die Fischer in Poll waren in sogenannten „Gezauen“ (von zehen, ziehen) organisiert, d.h. Gruppen zu je 8 Mann, die sich täglich im Fang abwechselten. Es gab bis zu 10 Gezaue in Poll, ab 1900 nur noch 2 bis 3.[4]

Bedeutung für Köln

Poll war aufgrund seiner Lage bedeutsam für Köln. Hier bestand über Jahrhunderte hinweg die Gefahr eines Rheindurchbruchs mit einer wahrscheinlichen Verlagerung des Flussbetts nach Osten. Die Dämme (die sogenannten Poller Köpfe), die den Strom in seinem Bett halten sollten, wurden ab ca. 1200 systematisch angelegt, aber immer wieder durch die Rheinfluten zerstört. Von 1400 an wurden sie erheblich verstärkt, da die Stadt Köln das Recht der Pflege erhielt. Als erneut die Gefahr eines Durchbruchs bestand, nahm die Stadt das Ufergelände in Erbpacht und baute die Anlagen nach der großen Überschwemmung von 1477 im Jahre 1479 aus. Ohne die Poller Köpfe hätte Köln möglicherweise seine Bedeutung als wichtige Hafenstadt am Rhein verloren. Daher gab es auch außerhalb von Interessen, den Rhein umzuleiten, z.B. im Jahr 1479 durch Zerstörung der Poller Köpfe[7].

Infrastruktur

Wohnen

Einer der Räume des Tiefbunkers an der Rolshover Straße

Städtebaulich handelt es sich heute um ein Konglomerat unterschiedlicher kleinteiliger Siedlungen. 1923/24 wurde die Einfamilienhaus-Siedlung An den Maien errichtet. Parallel entstanden auf der anderen Seite der Siegburger Straße Mehrfamilienhäuser am Gartenhof/Krückelstraße. Die Siedlung Baumgarten/Im Forst entstand in den 1930er-Jahren. Nach dem Zweiten Weltkrieg schloss sich eine weitere rege Bautätigkeit an: 1955 bis 1957 die Schreberstraße und die Milchmädchensiedlung, 1960/62 bis 1972 die Siedlung Raabestraße/Laurenz-Kiesgen-Straße. Das Projekt Wohnen am Strom wurde ab 1972 realisiert. Am Poller Kirchweg entsteht seit 2007 eine kleine Einfamilienhaus-Siedlung (Ruth-Scheye-Weg/Hans-Keul-Weg) mit einer autofreien Zone. Die Wohnanlage hat eine große Tiefgarage.

Aus einem ursprünglich von der Stadt Köln für die Hitlerjugend gebauten[8] Wohnheim ist das Katholische Jugendwohnheim Bernhard Letterhaus direkt am Poller Marktplatz hervorgegangen. Jugendliche aller Konfessionen finden hier eine Unterkunft. Auf dem Gelände befindet sich ein ehemaliger Luftschutz-Tiefbunker.

Die Johanniter-Seniorenzentrum GmbH hat 2008 in zentraler Lage ein Johanniter-Stift für betreutes Wohnen errichtet.

Gewerbe

Abend über Poll

Direkt am Rhein gelegen, auf der heutigen Alfred-Schütte Allee, wurde im Jahre 1910 der Grundstein für das neue Schüttewerk gelegt. Bei Alfred H. Schütte werden Schleifmaschinen und Drehautomaten produziert. Am Standort Köln beschäftigt das Unternehmen zwischen 450 und 500 Mitarbeiter. Im Osten von Poll entstand ein großes Gewerbegebiet, in dem unter anderem das Großhandelsunternehmen Handelshof sowie ein großes Auslieferungslager der Volkswagen AG angesiedelt sind. Auch findet man dort den Verkehrsübungsplatz Köln, der auch als Messeparkplatz 30 und samstags als Trödelmarktgelände genutzt wird. Stadtbildbeherrschend erhebt sich die Hauptverwaltung des TÜV Rheinland mit ihrem Hochhaus in diesem Gebiet. Im Jahre 1992 wurde an der Poll-Vingster Straße der Fernmeldeturm Pollonius errichtet.

Behörden

Bis zum 31. Dezember 2000 betrieb der Landschaftsverband Rheinland (LVR) in Poll (Am Grauen Stein 33) das Rheinische Autobahnamt Köln (RABA Köln). Aufgrund der Verwaltungsstrukturreform wurde die Straßenverwaltung verstaatlicht und somit Straßen.NRW gegründet. Das RABA Köln wurde somit zur Niederlassung Köln von Straßen.NRW. Am 11. Dezember 2005 zog die Niederlassung Köln von Poll nach Deutz (Deutz-Kalker-Straße18-26) um.

Im ersten Halbjahr 2007 zog die Kfz-Zulassungsstelle von der Herkulesstraße im Stadtteil Ehrenfeld nach Poll um.

Ortszentrum

Als Zentrum des Ortes kann man den Marktplatz an der Siegburger Straße bei der Stadtbahnhaltestelle "Salmstraße" und die umliegenden Straßen ansehen. Auf dem Marktplatz finden eine Reihe von Veranstaltungen statt. Über Köln hinaus bekannt ist das Poller Maifest [9], das jedes Jahr dort am 1. Mai stattfindet - seit drei Jahren ebenso das Poller Lichterfest im September. An der Siegburger Straße ist eine Vielzahl von Einzelhandelsgeschäften angesiedelt.

Das um 1900 erbaute Gebäude der Alten Poller Schule am Ende der Poller Hauptstraße hat eine reich verzierte mehrfarbige Backsteinfassade und dient jetzt u.a. als Bürgerzentrum und Schauspielschule.

Kirchen

St. Joseph in Köln-Poll

Die katholische Pfarrkirche St. Joseph wurde 1862 bis 1864 nach Plänen von Heinrich Nagelschmidt als neugotische dreischiffige Backsteinbasilika errichtet. Nach schweren Kriegszerstörungen wurde die Kirche unter Beibehaltung der Umfassungsmauern und der unteren Geschosse des Westturms ab 1951 von A. Hauk und M. Krantz wieder aufgebaut. Im Vorgarten des Gemeindehauses steht seit 1891 ein Pestkreuz (1666) aus Trachyt.[10]

Im Jahr 1929 wurde als zweite katholische Gemeinde in Poll die Pfarrei Hl. Dreifaltigkeit errichtet und eine neue Kirche gebaut, die im 2. Weltkrieg zerstört wurde. Der Wiederaufbau begann 1950. Dabei erhielt die Kirche unter Einbeziehung von Resten der alten Kirche einen neuen, fast quadratischen Grundriss. Seitdem weist der Chor nicht mehr nach Osten, sondern nach Süden.

Seit dem 1. Januar 2006 sind die beiden Gemeinden vereinigt zur Pfarrgemeinde St. Joseph und Hl. Dreifaltigkeit.

Die evangelische Kirchengemeinde Köln-Deutz/Poll (St. Johannes-Kirche) hat in Poll eine Kapelle errichtet. Das evangelische Gemeindezentrum befindet sich neben der Kapelle direkt am Poller Marktplatz und richtet neben anderen Begegnungsveranstaltungen am Freitagvormittag das Poller Marktcafé aus.

Vereinswesen

Der älteste durchgehend existierende Verein in Poll ist die "St. Maternus-Sterbekasse". Die älteste Gruppierung (vereinsähnlicher Charakter) ist das Poller Maigeloog, das wahrscheinlich 1656 erstmals in der Deutzer Kirchenchronik erwähnt wurde. In alten Ratsprotokollen der Stadt Köln finden sich zudem Hinweise auf frühere rechtsrheinische Maitraditionen (Maigraf, Meigreve) im 13. Jahrhundert.[11]

Die größte Vereine sind der Turn-Club Köln-Poll 1904 e. V und der der Fußballverein VFL Rheingold Poll. Stadtbekannt ist auch der Karnevalsstammtisch "Junge vun Poll", der mehrere karnevalistische Großereignisse in Poll organisiert, u.a. die Wagenübergabe von Wolfgang Laukat an bekannte Kölner Karnevalisten in einem Großzelt, dem sog. Poller Gürzenich. Dort finden seit 2010 auch die karnevalistischen Pfarrsitzungen St. Josef statt.

siehe auch

Infoseite Köln-Poll.de , Vereine


Am Rhein

Bau der Hochwasserschutzmauer

Poll liegt im Bauabschnitt 16 (Poll–Rheinpark Deutz) des Kölner Hochwasserschutzkonzeptes. Im 1. Teilabschnitt wurde zwischen der Rodenkirchener Autobahnbrücke und der Südbrücke eine Hochwasserschutzmauer errichtet. Hiermit wird bis zur Wasserstandshöhe von 11,90 m am Kölner Pegel ein Schutz des Stadtteils Poll - und der dahinter liegenden Stadtteile - erreicht.

Unterhalb des Poller Rheindamms sind Freizeiteinrichtungen und auf dem Damm u.a. eine Rettungs- und Schulungsstation der DLRG beheimatet. Bei Rheinhochwasser werden von hier die DLRG-Einsätze im Kölner Gebiet koordiniert. Neben dem DLRG-Haus führt der Weidenweg zum offiziellen Campingplatz der Stadt Köln sowie zum Wiesenhaus, einer Gaststätte mit angeschlossenem Campingplatz für Dauer- und Saisoncamping hinter der Rodenkirchener Brücke. An glanzvolle Zeiten erinnert auch die Gaststätte Poller Fischerhaus, das in seinen Ursprüngen um 1910 tausend Außenplätze hatte und für Kölner ein beliebtes Ausflugsziel war. Da zudem nebenan die Poller Fischer ihr Domizil hatten, war es insbesondere für seine Fischgerichte berühmt. Es gab sogar zwei Schifffahrtsverbindungen dorthin - eine direkt von der Innenstadt, die andere zum gegenüberliegenden Stadtteil Marienburg. Auch berühmte Kölner wie Wallraf und Oppenheim fuhren regelmäßig mit der Kutsche vor - sogar ein Fürst aus Malysia war dort zu Gast. 1938 musste es abgerissen werden und erreichte nach seinen zweimaligen Wiederaufbauten nicht mehr seinen Kultstatus. Bei extremem Hochwasser steht es fast vollständig unter Wasser.

An dieser Straße liegt auch der Schützenplatz, früher Schauplatz des örtlichen Schützenfestes, jetzt nur noch gelegentlich genutzt.

Die übrigen Vordeichflächen sind vorwiegend dem Sport vorbehalten. Die Stadt Köln unterhält mit der Bezirkssportanlage Poller Wiesen diverse Rasenplätze und eine Aschenbahn (333m). Der Ruder- und Tennis-Klub Germania e.V. Köln wurde am 27. Mai 1905 als Dritter der Kölner Traditions-Ruderklubs gegründet. 1926 kam Tennis als weitere Sportart hinzu. 1914 erfolgte auf den Poller Rheinwiesen die Grundsteinlegung für das vom Architekten Wilhelm Riphahn entworfene Bootshaus, das in den letzten Tagen des 2. Weltkrieges einem Bombenangriff zum Opfer fiel. Der Wiederaufbau in der heutigen Form wurde im Mai 1964 abgeschlossen. Die Tennisanlage umfasst sechs Plätze. Nahe der Südbrücke hat der VKC Tennis-Club e.V. von 1915 sein Vereinsheim und die Tennisplätze. Ebenfalls an der Alfred-Schütte-Allee ist die Kanu-Sport-Gemeinschaft Köln beheimatet. Am 4. November 1977 wurde die KSG offiziell als Kanu–Schülersportgemeinschaft der Gesamtschule Köln-Höhenhaus gegründet. 1987 bekam der Verein den Namen Kanu-Sport-Gemeinschaft e.V.Köln, im Jahre 2004 wurde das Vereinsheim gebaut. Nebenan hat der Eisenbahnersportverein Olympia mit seiner Kanuabteilung sein Quartier in Rheinnähe.


Sehenswertes

Milchmädchen-Denkmal
Pestkreuz von 1666 an St. Joseph
Idylle in Poll
  • alter Poller Friedhof
  • alte Fischerhäuser,
  • alte Notwasserpumpe, Poller Hauptstr.
  • erste Poller Schule, Müllergasse
  • Alte Poller Schule, Poller Hauptstr.
  • Gaststätte Schlömer, ältestes Gasthaus in Poll
  • Gaststätte Alt Poller Wirtshaus, einzige Gaststätte mit ehemaligem typischen Tanzsaal (op de Läuv) auf der 1. Etage
  • Gaststätte Zum Jägerhof, ehemaliges Poller Heimatmuseum - zur Zeit geschlossen
  • Fernmeldeturm Pollonius (115 m)
  • Milchmädchen-Denkmal
  • Rolshover Hof
  • Pestkreuz (1666)
  • Poller Wiesen
  • Pfarrkirche St. Joseph
  • Pfarrkirche Hl. Dreifaltigkeit
  • Deutzer Friedhof
  • Rolshover Hof
  • Südbrücke, insbesondere Steinskulpturen und -Friese auf der anderen Rheinseite
  • TÜV Rheinland-Hochhaus (122 m)

Poller Wiesen

Als Poller Wiesen wird immer mehr das gesamte Rheinufer zwischen dem Molenkopf des Deutzer Hafens und der Rodenkirchener Brücke bezeichnet, obwohl dies ursprünglich und historisch korrekt nur den Wiesenbereich rheinabwärts der Südbrücke bezeichnete, der nach der Eingemeindung zu Köln 1888 heute zum Stadtteil Deutz gehört. Am 24. Oktober 2005 wurden die Poller Wiesen aufgrund ihrer historischen Bedeutung - u.a. wegen der mittelalterlichen Uferbefestigungen (Poller Köpfe), von denen noch Reste im Boden vorhanden sind - in die Bodendenkmalliste des Landes Nordrhein-Westfalen aufgenommen.[12]

Sie werden - trotz Lage im Überschwemmungsbereichs des Rheins - gelegentlich auch für größere Veranstaltungen genutzt, z.B. anlässlich des Katholischen Weltjugendtages 2005 und des Deutschen Evangelischen Kirchentages 2007 als Versammlungsort. 2003 fand dort aber auch ein Grenzcamp der europäischen Antifa-Bewegung statt.

Am 16. Juni 2010 fand am Rheinufer die offizielle Feier zum Maifischbesatz 2010 mit den Umweltministern aus Hessen und NRW sowie vielen Prominenten statt.[13] Zur Erinnerung an dieses Ereignis und zugleich als Ehrung der fortlebenden Poller Maifischtradition wurde am 8. November 2010 am Poller Rheinufer am Anfang der Maifischgasse in Anwesenheit vieler Prominenter die erste Schautafel des EU-Projektes "Die Wiederansiedlung des Maifischs im Rheinsystem" aufgestellt. Weitere sollen in Kürze in den Landeshauptstädten Düsseldorf und Wiesbaden sowie in Frankreich folgen[14].

Der offene, unbebaute Bereich der Poller Wiesen im Ortsbereich Deutz wird für vielerlei Zwecke genutzt. Er ist auch ein beliebtes Gebiet, um Drachen steigen zu lassen bzw. im Sommer zu sonnen und zu grillen. Im Poller Bereich liegen mehrere Fußball- und Tennisplätze. Beide Bereiche sind zudem Landschaftsschutzgebiet.

Einzelnachweise

  1. Illustrierte Geschichte von Deutz, Kalk, Vingst und Poll, Peter Simons, Nagelschmidt, Köln- Deutz 1913, S.176
  2. Ursula van Broek, Die Geschichte von Köln-Poll, Herausgeber St. Hubertus Schützenbruderschaft 1878 eV und Raiffeisenbank Köln-Poll - Ensen EG von 1879, 1978, S. 15 ff "Die Bodenfunde als Quellen"
  3. Illustrierte Geschichte von Deutz, Kalk, Vingst und Poll, Peter Simons, Nagelschmidt, Köln- Deutz 1913, S.331
  4. a b Maigeloog, Fischerei in Poll, abgerufen am 8. November 2010
  5. Peter Simons, Illustrierte Geschichte von Deutz, Kalk, Vingst und Poll, Nagelschmidt, Köln- Deutz 1913, S.111ff "Aufteilungsplan der Poller Weiden 1788"
  6. Peter Simons, Illustrierte Geschichte von Deutz, Kalk, Vingst und Poll, Nagelschmidt, Köln- Deutz 1913, S.101ff "Poller Köpfe und Weiden"
  7. Peter Simons, Illustrierte Geschichte von Deutz, Kalk, Vingst und Poll, Nagelschmidt, Köln- Deutz 1913, S.102ff "Poller Köpfe und Weiden"
  8. Das braune Köln auf www.koeln-Suedstadt.de , abgerufen am 8. November 2010
  9. Seite über das Poller Maispill auf www.pollermaigeloog.de, abgerufen am 8. November 2010
  10. Kulturpfad Porz, Tour Poll
  11. Adam Wrede, Neuer Kölnischer Sprachschatz, Zweiter Band K-R, S. 172, Greven Verlag Köln 1958,"Maijraf"
  12. Amtsblatt, Bezirksregierung Köln, 2005, abgerufen am 8. November 2010
  13. Poller Maigeloog, abgerufen am 8. November 2010
  14. Poller Maigeloog, Maifisch, Schautafel[1], abgerufen am 9. November 2010

Weblinks

Commons: Köln-Poll – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien