Kamenez

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Vorlage:Infobox Ort in Weißrussland Kamjanez ist eine Kleinstadt im Westen von Weißrussland nahe der Grenze zu Polen. Die Einwohnerzahl betrug im Jahr 2015 8.425.[1]

Lage

Stadtzentrum mit Kirche des Hl. Simjon

Kamjanez liegt rund 33 km nördlich von Brest an der Ljasnaja in der Breszkaja Woblasz und ist der Hauptort des Rajons Kamjanez.

Geschichte

Turm in Kamjanez

Die Stadt wurde erstmals in der Galizisch-Wolhynischen Chronik aus dem Jahr 1276 erwähnt. Um diese Zeit wurde die Burg mit dem erhaltenen Weißen Turm errichtet (von der slawischen Bezeichnung des Turms wird die Benennung des Białowieża-Urwalds abgeleitet). 1366 erfolgte die Eingliederung in das Großherzogtum Litauen. 1376 wurde der Ort durch die Kreuzritter des Deutschen Ordens niedergebrannt, aber bald wieder aufgebaut. 1503 erhielt der Ort Selbstverwaltungsrechte, vermutlich nach Magdeburger Recht. In der Dritten Polnischen Teilung kam Kamjanez an Russland.

Kamjanez gehörte von 1921 bis 1939 als Kamieniec Litewski zur Zweiten Polnischen Republik. Die jüdische Bevölkerung wurde nach der Besetzung durch das Deutsche Reich bei der Zerstörung des 1941 eingerichteten Ghettos im Jahr 1942 größtenteils vernichtet. 1945 wurde die Stadt Teil der Weißrussischen SSR, 1991 des unabhängigen Weißrussland. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand eine kleine nahrungsmittelverarbeitende Industrie.

Sehenswürdigkeiten

Die Peter- und Pauls-Kirche
Gymnasium
  • gegen Ende des 13. Jahrhunderts errichteter, 1903 restaurierter Turm der im Polnisch-moskowitischen Krieg 1654–1667 zerstörten Burg, in dem sich seit 1960 ein Museum befindet
  • orthodoxe Kirche des Heiligen Simjon im neorussischen Stil aus den Jahren 1912 bis 1914
  • katholische Peter- und Pauls-Kirche
  • denkmalgeschütztes Gebäude des Gymnasiums aus der Zeit um 1920

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Grzegorz Rąkowski: Ilustrowany przewodnik po zabytkach kultury na Białorusi, 1997: Burchard Edition, Warszawa, S. 97/98, ISBN 83-904446-9-0
  • Jecheskel Kotik: Das Haus meiner Großeltern. Übersetzung aus dem Jiddischen Leo Hirsch. Berlin : Schocken, 1936 (Majne zikrônôt, Warschau 1913, Berlin 1922) [Erinnerungen an das Schtetl Ende des 19. Jahrhunderts]

Einzelnachweise

  1. http://pop-stat.mashke.org/belarus-cities.htm
Commons: Kamianiec – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien