Karl August von Baden-Durlach

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Karl August von Baden-Durlach

Karl August Johann Reinhard von Baden-Durlach[1] (* 14. November 1712 in Durlach; † 30. September 1786 ebenda) übernahm 1738 als ältester Agnat des Hauses Baden-Durlach den Vorsitz in der Vormundschaftsregierung, die nach dem Tod des Markgrafen Karl III. Wilhelm von Baden-Durlach einberufen wurde und bis 1746 die Markgrafschaft Baden-Durlach regierte.

Leben

Karl August war der Sohn von Christoph von Baden-Durlach und Marie Christine Felizitas zu Leiningen-Dagsburg-Falkenburg-Heidesheim (* 30. Dezember 1692; † 3. Juni 1734), der Tochter des Grafen Karl August zu Leiningen-Dagsburg-Falkenburg-Heidesheim. Karl August wurde am Hof seines Onkels Markgraf Karl III. Wilhelm von Baden-Durlach erzogen und studierte später vier Jahre in Lausanne.

Der Regent

Nach dem Tode seines Onkels Markgraf Karl III. Wilhelm von Baden-Durlach am 12. Mai 1738 trat er in die vormundschaftliche Regierung für seinen Neffen 2. Grades, Karl Friedrich ein.

Gerade weil sich die Wogen aus der Auseinandersetzung mit Durlach aufgrund der Verlegung der Residenz nach Karlsruhe (1718) noch nicht geglättet hatten und die Witwe des Stadtgründers der Vormundschaftsregierung ebenfalls angehörte und noch in Durlach in der Karlsburg residierte, erhofften sich die Durlacher eine Rückverlegung in die alte Residenzstadt.

Karl August dagegen entschied sich, nach Karlsruhe in das Schloss umzuziehen. Der Regentschaftsrat bestätigte den Karlsruhern die Privilegien, die sie im Zusammenhang mit dem Neubau der Stadt erhalten hatten. Das Schloss wurde jedoch deutlich verändert. Die installierten Lustbarkeiten, auch die von Karl Wilhelm gehaltenen "Tulpen"- oder Freudenmädchen, mussten weichen. Der Schlossplatz wurde Paradeplatz.

Die Regierungsgeschäfte waren dem Hofratspräsidenten von Üxküll übertragen. Als größter Erfolg der Vormundschaftsregierung ist der 1741 erfolgte Vergleich mit Maria Theresia anzusehen, in dem diese auf alle Hoheits- und Lehensansprüche Österreichs bzgl. der Landgrafschaft Sausenberg, sowie der Herrschaften Rötteln und Badenweiler gegen eine Geldzahlung verzichtete.[2] Damit wurde eine jahrhundertealte Bedrohung Badens beseitigt. Zudem wurde auch die bisher vorderösterreichische Hälfte des Dorfes Grenzach erworben. Man verstand es offenbar die schwierige Lage Maria Theresias zu Beginn des österreichischen Erbfolgekriegs zu nutzen.

Auch mit Kurfürst Karl Philipp von der Pfalz konnte 1740 dessen Verzicht auf Rechte an Pforzheim, Stein und Graben ausgehandelt werden.

Der Regentschaftsrat übergab die Regierungsgeschäfte am 22. November 1746 an Markgraf Karl Friedrich nach dessen Mündigkeitserklärung durch den Kaiser.

Die militärische Laufbahn

Karl August war seit 1735 Generalwachtmeister, seit 1742 Generalfeldmarschall-Leutnant und seit 1760 Reichsgeneralfeldmarschall.[3] 1749-1752 war Karl August Oberkommandeur des württembergischen Armeekorps.[4]

Karl August nahm am Siebenjährigen Krieg teil und kommandierte in der Schlacht bei Roßbach ein Corps der Reichsarmee.

Ehe und Nachkommen

Karl August ging mit Juliane Schmid eine morganatische Ehe ein; die Kinder aus dieser Ehe erhielten den Namen von Ehrenberg[5]

  • Christoph August von Ehrenberg (* 14. September 1773; † 12. Oktober 1839 in Bruchsal)
  • August von Ehrenberg (* 1776; † 1813 in Vilnius); bei den badischen Truppen der Großen Armee Napoleons in Russland gefallen[6]
  • Wilhelmine von Ehrenberg (* 15. September 1780 in Durlach; † 8. November 1854 in Karlsruhe) heiratete 1804 in Karlsruhe Oberst Ludwig von Cancrin
  • Karl Ernst Ludwig von Ehrenberg (* 1783 in Durlach; † 1817 in Heidelberg) heiratete 1809 in Massenbach die Freifrau Friederike Christine Eleonore von Massenbach (* 1786 in Usingen; † 1855 in Heidelberg)
  • Ludwig Friedrich von Ehrenberg († 1786 in Durlach)[7]
  • Karoline Auguste von Ehrenberg (* 1781 in Durlach)[7]
  • Katharina Ludowika von Ehrenberg (* 1785 in Durlach; † 1806 in Karlsruhe)[7]

Siehe auch

Literatur

  • Johann Christian Sachs: Einleitung in die Geschichte der Marggravschaft und des marggrävlichen altfürstlichen Hauses Baden. Karlsruhe 1764–1770, Bd. 5, S. 184–195
  • C.W.F.L. Freiherr von Drais: Geschichte der Regierung und Bildung von Baden unter Carl Friedrich vor der Revolutionszeit - Erster Band, im Verlag der C.F. Müller´schen Hofbuchhandlung, Carlsruhe 1816
  • Edmund von der Becke-Klüchtzner: Stamm-Tafeln des Adels des Großherzogthums Baden: ein neu bearbeitetes Adelsbuch. Baden-Baden 1886.online Stammtafel der von Ehrenberg

Einzelnachweise / Anmerkungen

  1. der volle Name lautete Carl August Johann Reinhard von Baden-Durlach; s. Sachs S. 184, ebenso Schöpflin; bei Becke-Klüchtzner wird er Carl Magnus August genannt
  2. Daniel Schöpflin: Historia Zaringo Badensis, Band 7, S. 250 ff.online
  3. s. Karl Stiefel: Baden 1648 – 1952, Karlsruhe 1978, Band 2, S. 1073
  4. Generalkommando des Württembergischen Armeekorps. auf: wiki-de.genealogy.net
  5. "Das Geschlecht derer von Ehrenberg war 1628 ausgestorben.“ Karl Stiefel: Baden 1648–1952, Karlsruhe 1978, Band 1, S. 494
  6. Philipp Röder von Diersburg (Hrsg.): Denkwürdigkeiten des Generals der Infanterie Markgrafen Wilhelm von Baden aus den Feldzügen von 1809 bis 1815. Karlsruhe 1864, S. 226/227; Kapitän des Infanterie Regiments Nr. 3, Graf von Hochberg; „auf dem Rückzug in Wilna gefangen und am 10. Februar 1813 daselbst an den Folgen der Amputation gestorben“
  7. a b c bei Becke-Klüchtzner nicht nachgewiesen
VorgängerAmtNachfolger
Karl III. Wilhelm
(Markgraf)
Regent der Markgrafschaft Baden-Durlach
1738–1746
Karl Friedrich
(Markgraf)