Karl Friedrich von Hirschfeld

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Platte am alten Hagelberg-Denkmal von 1849

Karl Friedrich Hirschfeld, ab 1787 von Hirschfeld (* 1747 in Münsterberg, Schlesien; † 11. Oktober 1818 in Brandenburg an der Havel) war ein preußischer General der Infanterie.

Leben

Karl Friedrich entstammte einer alten Meißner Familie und war der Sohn von Johann Friedrich Hirschfeld (1711–1757) und dessen Ehefrau Elisabeth, geborene von Hoffmann (1728–1805).

Hirschfeld trat 1762 in die Preußische Armee ein und kam zum Infanterie-Regiment Nr. 36. Später wurde er Adjutant von Friedrich Eugen von Württemberg. Er nahm auch am bayrischen Erbfolgekrieg teil. Am 16. Februar 1787 wurde er im Rang eines preußischen Kapitäns in den preußischen Adelsstand erhoben.[1] Bei den Kämpfen in Holland im Jahr 1787 erhielt er für die Eroberung der Ober Toomschanze am 23. September 1787 den Pour le Mérite. Schon 1784 war er Inspektions-Adjutant des Herzogs von Braunschweig geworden. Im ersten Koalitionskrieg nahm Hirschfeld beim Angriff auf die Bergfestung Bitsch teil und wurde dabei schwer verletzt, was ihn für einige Zeit dienstuntauglich machte. 1795 wurde er Adjutant des Herzogs von Braunschweig. 1798 wurde er Oberst und Kommandeur des 1. Bataillons der Garde, 1801 erfolgte die Ernennung zum Generalmajor und Kommandanten von Potsdam.

In der Schlacht bei Auerstedt 1806 führte er die Garde-Infanterie-Bataillone. Nach der Niederlage geriet er bei der Kapitulation der Festung Magdeburg in Gefangenschaft, aus der er 1807 entlassen wurde. Hirschfeld ließ sich in der Kurstraße 7 in der Stadt Brandenburg nieder, in der er zwischen 1809 und 1813 Stadtkommandant war, bevor er in den Befreiungskriegen die kurmärkische Landwehr befehligte.[2]

Im Frühjahr 1813 stand er an der Spitze einer von ihm gebildeten Division, die zuerst an der Blockade von Magdeburg teilnahm. In die Geschichte ging Hirschfeld als Befehlshaber der preußischen Truppen in der Schlacht bei Hagelberg ein. In diesem als „Kolbenschlacht“ bekannten Gefecht am 27. August 1813, rund fünf Wochen vor der entscheidenden Völkerschlacht bei Leipzig, vernichteten Linientruppen gemeinsam mit der neugeschaffenen Landwehr und russischen Kosaken ein napoleonisches Korps von 10.000 Mann. Lediglich 3.000 Franzosen konnten fliehen. Das ältere der beiden Denkmäler auf dem Hagelberg, das König Friedrich Wilhelm IV. 1849 eingeweiht hatte, zeigt auf seiner zentralen Platte das Konterfei von Hirschfeld.

Von Napoleon I. als „Kanaille“ verspottet und auch von den preußischen Linientruppen anfangs belächelt, trug die Landwehr entscheidend zum Ausgang des Hagelberger Gefechts bei. Nach dem Krieg war Hirschfeld Militärgouverneur der Festung Magdeburg. Nach seinem Abschied vom aktiven militärischen Dienst im Jahr 1815 zog Hirschfeld erneut nach Brandenburg, diesmal in die Domkurie II. Hier erlitt Hirschfeld im Jahr 1818 einen tödlichen Schlaganfall und wurde im Dom von Brandenburg in der Schlabrendorfschen Gruft beigesetzt.[2]

Familie

Hirschfeld war mehrfach verheiratet. Am 27. Mai 1782 ehelichte er in Falkenhagen Karoline Friederike Philippine, geborene von Faggyas (1761–1795). Nach deren Tod verheiratete er sich am 27. Dezember 1795 in Halberstadt mit Henriette Frederike Charlotte Ehrengard, geborene von der Schulenburg, verwitwete von Fuchs (1765–1800). Nach ihrem Ableben heiratete er dann in Potsdam am 30. August 1801 Ernestine Karoline Amalie Wilhelmine Elisabeth, geborene von Zanthier, verwitwete von Gillern (1766–1847).

Aus den drei Ehen gingen insgesamt fünfzehn Kinder hervor:

  • Karoline (* 13. März 1783; † 30. Januar 1849) ∞ Johann Friedrich Karl II. von Alvensleben
  • Karl Dietrich Eugen (1784–1811), gefallen in Spanien als Oberst im Regiment Alcantara
  • Wilhelmine Philippine August (* 1785)
  • Karl Alexander Adolf (1787–1858), preußischer General der Kavallerie
  • Karoline Philippine Luise (1788–1859)
  • Karl Friedrich Wilhelm Ulrich Moritz (1790–1859), preußischer General der Infanterie
  • Karl Friedrich Wilhelm Ferdinand (1792–1863), preußischer General der Infanterie
  • Karoline Auguste Anna (1795–1876)
  • Friederike Elise Bertha Emilie (1796–1871)
  • Karl Eugen Christian (1798–1798)
  • Karl Friedrich Hermann (1800–1878), preußischer Generalmajor
  • Karl Albert (1802–1807)
  • Wilhelm Ludwig Heinrich Karl (1803–1843)
  • Karl Ernst Cäsar (1805–1808)
  • Bernhard Karl Wilhelm (1807–1886)

Auszeichnungen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band V, Seite 236, Band 84 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1984, ISSN 0435-2408
  2. a b Ein preußischer Spaziergang durch Brandenburg, Brandenburgseiten, Informationsteil online