Karl Ludwig Severin

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Karl Ludwig Severin (* 15. Juli 1785 in Frankfurt (Oder); † 3. September 1851 in Glogau, Provinz Schlesien) war ein preußischer Pädagoge und Schriftsteller.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karls Vater Friedrich Severin († vor 1799) stammte aus Kopenhagen und war zuletzt Lehrer und französischer Sprachmeister am Züllichauer Pädagogium. Seine Mutter Susanna Magdalene Geisler († nach 1811) stammte aus Liegnitz. Der preußische Wirkliche Geheime Oberbaurat, August Severin (1780–1861) war sein älterer, der Vize-Superintendent in Freienwalde, schließlich Pastor in Wolkwitz, Heinrich Ferdinand Severin (1788–1850) sein jüngerer Bruder. Die beiden Juristen Ludwig Severin (1813–1863) und Ernst Severin (1818–1888) sowie Ludwig Benjamin Henz (1798–1860) waren seine Neffen.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Severin machte 1803 sein Abitur am Züllichauer Pädagogium und studierte bis 1806 in Frankfurt (Oder) Theologie und Pädagogik.[1] Er war dann für ein halbes Jahr Hilfslehrer in Züllichau und wurde anschließend für drei Jahre Hauslehrer des Grafen von Schweidnitz auf Günthersdorf und Hausdorf. Im Frühling 1809 wurde er als Lehrer an seine alte Schule, das Pädagogium in Züllichau und im Frühjahr 1812 als Prorektor ans Gymnasium in Groß-Glogau berufen. Anfangs breit aufgestellt, unterrichtete er späterhin in den oberen Klasse Geschichte und Geographie, sowie französische und deutsche Sprache, während der der zweiten Klasse die Aeneis des Vergil nahe zu bringen versuchte.

Severin war 1820 Mitglied im Verein für schlesische Geschichte und Altertumskunde[2] und er war Ritter des Roten Adlerordens IV. Klasse.[3] Ferdinand Minsberg nannte ihn 1853 in seiner Geschichte der Stadt und Festung Groß-Glogau einen von 11 besonders verdienten Zeitgenossen.[4]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Einige Worte über den Maßstab, nach welchem gelehrte Schulen beurtheilt zu werden pflegen. Glogau 1825
  • Ueber den wahren inneren Beruf zum Studieren. Glogau 1825
  • Ueber die Klage, daß unbefangene Fröhlichkeit großentheils bei der heutigen Jugend vermißt werde. Glogau 1835
  • Sind die Gymnasien für das Gedeihen eines jeden einzelnen ihrer Zöglinge verantwortlich? Glogau 1840
  • Ueber das Streben nach Selbständigkeit, welches sich bei jungen Leuten auf Gymnasien zu offenbaren pflegt. Glogau 1846[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl Gabriel Nowack: Schlesisches Schriftsteller-Lexikon: Oder Bio-bibliographisches Verzeichniß der im zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts lebenden schlesischen Schriftsteller, Sechstes Heft, Breslau 1843, S. 138
  • Lars Severin: Severin aus Kopenhagen (Dänemark). Eine preußische Beamten- und Pastorenfamilie in Schlesien, Brandenburg und Pommern. In: Archiv ostdeutscher Familienforscher, Band 28, Herne 2020, S. 42–43

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Neumark-Abiturienten 1789–1806. Abgerufen am 27. März 2020.
  2. Blätter für die gesammte schlesische Alterthumskunde, Heft 1, Breslau 1820, S. 94 und S. 194.
  3. Friedrich Gottlob Eduard Anders: Statistik der evangelischen Kirche in Schlesien, Glogau 1848, S. 365.
  4. Beilage zum Programm des Königlichen Evangelischen Gymnasiums zu Gross-Glogau, Glogau 1872, S. 63.
  5. Gert Ueding (Hrsg.): Historisches Wörterbuch der Rhetorik, Band 12, De Gruyter 2015, S. 864.