Karl Luzius

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Karl Luzius (* 27. Oktober 1907 in Ginnheim; † 1. November 1997 in Nidderau) war ein deutscher Schauspieler, Schauspielpädagoge und Autor.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Luzius, ein Sohn des Mechanikers Adam Luzius und seiner Frau Minna Klara, geb. Thomas,[1] absolvierte seine Schauspielausbildung bei Alfred Auerbach und Johanna Zademack in Frankfurt am Main. Seine ersten Bühnenerfahrungen sammelte er als Eleve am dortigen Neuen Theater. In den 1920er Jahren war Luzius Mitbegründer der „Notgemeinschaft junger Autoren“ und schrieb Texte für Cabaret-Programme. 1931 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Porza Cabarets im Frankfurter Steinernen Haus, des ersten literarischen Nachtkabaretts Frankfurts. Nach kaum zwei Jahren wurde es von den Nationalsozialisten geschlossen[2] und Luzius wurde aus politischen Gründen aus der Reichskulturkammer ausgeschlossen. Später, während des Zweiten Weltkriegs, wurde er jedoch wieder in die Reichstheaterkammer aufgenommen.[3]

Ein neues Betätigungsfeld verschaffte ihm Gustaf Gründgens in Berlin. Hier wirkte Luzius an Bühnen- und Kleinkunstprogrammen mit. Nach Kriegsende gestaltete er verschiedene Berliner Unterhaltungs- und Literaturprogramme. Bei einer Matinee des Cabarets der Komiker am Kurfürstendamm wurde ihm dafür ein Kleinkunstpreis verliehen. 1946/47 am Deutschen Nationaltheater in Weimar, fand er schließlich abermals ein langjähriges Betätigungsfeld in Frankfurt am Main. Dort spielte er Struwwelpeter-Cabaret und gründete im Herbst 1947 das Frankfurt-Studio, an dem er Schauspielunterricht gab.[4] Gelegentlich übernahm Luzius auch Rollen in Film- und Fernsehproduktionen wie Sohrab Shahid SalessOrdnung, Rainer Wolffhardts Mehrteiler Jauche und Levkojen nach Christine Brückner und mehreren Episoden der Krimiserie Ein Fall für zwei. Außerdem war Luzius langjähriges Mitglied der Schopenhauer-Gesellschaft.[5][6] Er starb kurz nach seinem 90. Geburtstag im hessischen Nidderau.[7]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Institut für Stadtgeschichte (Frankfurt am Main), Geburtsregister Standesamt Ginnheim, Nr. 43/1907.
  2. Petra Kohse: Marianne Hoppe. Eine Biografie. Ullstein Verlag, Berlin 2001, S. 73.
  3. vgl. Bundesarchiv, Akten der Reichstheaterkammer, Personalakte Karl Luzius, R 9361-V/57236 (Eintrag im Archivportal-D).
  4. Deutscher Bühnen-Verein und Genossenschaft deutscher Bühnenangehöriger (Hrsg.): Deutsches Bühnenjahrbuch. Jahrgang 87, 1978/79, S. 706.
  5. Clemens Köttelwesch (Hrsg.): Wege zu Schopenhauer. Brockhaus, Wiesbaden 1978, S. 147.
  6. Andreas Hansert: Schopenhauer im 20. Jahrhundert. Geschichte der Schopenhauer-Gesellschaft. Böhlau Verlag, Wien/Köln/Weimar 2010, S. 176.
  7. Stadt Nidderau, Sterberegister Standesamt Nidderau, Nr. 79/1997, zitiert nach dem amtlichen Vermerk im Geburtsregister.