Kleinerlbach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kleinerlbach
Koordinaten: 49° 35′ N, 10° 38′ OKoordinaten: 49° 35′ 2″ N, 10° 37′ 52″ O
Höhe: 310 m ü. NHN
Einwohner: 379 (31. Dez. 2019)[1]
Postleitzahl: 91413
Vorwahl: 09161
Sühnekreuz

Kleinerlbach ist ein Gemeindeteil der Kreisstadt Neustadt an der Aisch im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[2]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt 1,7 km östlich des Zentrums von Neustadt und ist mit der Stadt baulich verbunden. Der Altort ist die heutige Kleinerlbacher Ortsstraße. Durch Kleinerlbach fließt der Erlbach, ein rechter Zufluss der Aisch. 0,5 km nordöstlich des Ortes liegt das Gebiet Hundsleiten.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde 1361/64 im burggräflichen Salbuch als „Klein-Erelbach“ erstmals urkundlich erwähnt[4] und 1421 in einem Lehensbuch. 1491 gehörte Kleinerlbach zur Pfarrei Neustadt. Bis 1568 war Kleinerlbach als markgräfliches Lehensgut im Besitz der bis dahin als Adelsgeschlecht bestehenden Herren von Lauffenholz, die unter anderem auch über Besitz im benachbarten Diespeck, in Ehe, Riedfeld und Rößleinsdorf verfügten. Im Jahr 1628 starb Kleinerlbach durch die Pest beinahe aus. Für 1708 ist ein tragisches Hochwasser in Kleinerlbach belegt.[5]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Kleinerlbach neun Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Stadtvogteiamt Neustadt an der Aisch aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Kastenamt Neustadt an der Aisch. Grundherren waren das Kastenamt Neustadt (2 Höfe, 1 Halbhof, 3 Sölden) und die Pfarrei Diespeck (1 Sölde).[6]

Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justizamt Dachsbach und Kammeramt Neustadt. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Kleinerlbach dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Diespeck zugeordnet. Es gehörte auch der 1813 gegründeten Ruralgemeinde Diespeck an.[7] Am 1. Mai 1978 wurde Kleinerlbach im Zuge der Gebietsreform nach Neustadt an der Aisch umgegliedert.

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bildstock, sogenannte Weiße Marter
  • Steinkreuz[8]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 002019
Einwohner 84 105 109 92 85 82 92 149 277 372 394 379
Häuser[9] 17 18 18 18 20 25 50 117
Quelle [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [1]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Johannes Baptist (Diespeck) gepfarrt.[6] Die Katholiken sind nach St. Johannis Enthauptung (Neustadt an der Aisch) gepfarrt.[18]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kleinerlbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Einwohner, Ortsteile und Religion auf der Website neustadt-an-der-aisch.de
  2. Gemeinde Neustadt an der Aisch, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 26. Juli 2023.
  3. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 26. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  4. Hans Sponholz u. a. (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1972, DNB 720137675, S. 86.
  5. Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. 2., unveränderte Auflage. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1978, ISBN 3-87707-013-2, S. 113 und 121 f. (Erstausgabe: 1950).
  6. a b H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 107.
  7. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 184 f.
  8. Kleinerlbach auf der Website suehnekreuz.de
  9. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  10. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 48 (Digitalisat).
  11. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 197 (Digitalisat).
  12. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1056, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  13. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1221, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1155 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1227–1232 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1265 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1095 (Digitalisat).
  18. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 804 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 175 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 341 (Digitalisat).