Lammbach (Brienzersee)

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Lammbach
Die Gartenlaube (1896): Der Ausbruch des Lammbaches bei Kienholz : Uebersicht über das Unfallgebiet

Die Gartenlaube (1896): Der Ausbruch des Lammbaches bei Kienholz : Uebersicht über das Unfallgebiet

Daten
Gewässerkennzahl CH: 1856
Lage Westalpen

Schweiz

Flusssystem Rhein
Abfluss über Aare → Rhein → Nordsee
Quelle Lammbachschlucht oberhalb von Brienz
46° 46′ 54″ N, 8° 4′ 4″ O
Quellhöhe ca. 1638 m ü. M.[1]
Mündung in Schwanden bei Brienz in den BrienzerseeKoordinaten: 46° 45′ 3″ N, 8° 2′ 49″ O; CH1903: 646487 / 177909
46° 45′ 3″ N, 8° 2′ 49″ O
Mündungshöhe ca. 564 m[1]
Höhenunterschied ca. 1074 m
Sohlgefälle ca. 23 %
Länge 4,6 km[2]
Einzugsgebiet 6,52 km²[1]
Abfluss[3]
an der Mündung
MQ
260 l/s
Rechte Nebenflüsse Schwanderbach

Der Lammbach ist ein gut viereinhalb Kilometer langer Wildbach in Schwanden bei Brienz und rechter Zufluss des Brienzersees. Er entspringt in einer Schlucht oberhalb von Brienz.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Lammbach entspringt in der sogenannten Lammbachschlucht oberhalb von Brienz. Diese wurde mitten in einem Berg durch grössere Felsabbrüche geschaffen und im Laufe der Zeit sehr tief.

Der Bach überwindet in der Schlucht einen grossen Höhenunterschied. Er durchfliesst mehrere Schwellen und Hochwassersperren, bis er schliesslich die Schlucht verlässt und durch den Brienzer Forst über die Gemeindegebiete von Hofstetten und Brienz fliesst. Kurz vor seiner Mündung in den Brienzersee nimmt er den nahezu gleich grossen Schwanderbach auf.

Schliesslich mündet er in der Nähe des Campingareals mit einem Delta in den Brienzersee.

Sein 4,6 km langer Lauf endet etwa 1074 Höhenmeter unterhalb seiner Quelle, er hat somit ein mittleres Sohlgefälle von 23 %.

Einzugsgebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das 6,52 km² grosse Einzugsgebiet des Lammbachs liegt in den Berner Alpen und wird über die Aare und den Rhein zur Nordsee entwässert.

Die mittlere Höhe beträgt 1334 m ü. M., die minimale Höhe liegt bei 564 m ü. M. und die maximale Höhe bei 2341 m ü. M.

Das Einzugsgebiet besteht zu 48,9 % aus bestockter Fläche, zu 10,0 % aus Landwirtschaftsfläche, zu 4,3 % aus Siedlungsfläche, zu 1,5 % aus Gewässerfläche und zu 35,4 % aus unproduktiven Flächen.[3]

Flächenverteilung

Zuflüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hydrologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Mündung des Lammbachs in die Aare beträgt seine modellierte mittlere Abflussmenge (MQ) 260 l/s. Sein Abflussregimetyp ist nivo-pluvial préalpin[4] und seine Abflussvariabilität[5] beträgt 20.

Der modellierte monatliche mittlere Abfluss (MQ) des Lammbachs in l/s[3]

Hochwasser und Gefahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Lammbach ist einer der gefährlichsten Wildbäche der Schweiz. Er entspringt einem Gebiet, das nur aus Felsen und Geröll besteht, ähnlich wie der Glyssibach. Anders als bei diesem könnte es bei starken Regenfällen zu einem Felssturz kommen, der eine riesige Menge des Gerölls in Richtung Tal transportieren und einen gewaltigen Murgang auslösen könnte. Dies würde massive Schäden in Hofstetten bei Brienz und in Brienz anrichten. Mit dieser Thematik beschäftigten sich Geologen seit Jahrzehnten, und es wurden zahlreiche Schutzmassnahmen getroffen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wikisource: Der Ausbruch des Lammbaches bei Kienholz – Aus der Gartenlaube. Im Volltext.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
  2. Geoportal des Kantons Bern
  3. a b c Topographische Einzugsgebiete der Schweizer Gewässer: Lammbach
  4. „Versteckt hinter den Mittelwerten“ – die Variabilität des Abflussregimes, S. 7
  5. Die Abflussvariabilität beschreibt das Ausmass der Schwankungen des mittleren Abflusses einzelner Jahre um den langjährigen mittleren Abflusswert.