Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 1970

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1966Landtagswahl
1970
1975
(in %)
 %
50
40
30
20
10
0
46,3
46,1
5,5
1,1
1,0
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 1966
 %p
   4
   2
   0
  -2
  -4
+3,5
−3,4
−1,9
+1,1
+0,7
   
Insgesamt 200 Sitze
Die CDU-Schattenregierung

Die Wahl zum Landtag der 7. Wahlperiode von Nordrhein-Westfalen fand am 14. Juni 1970 statt. Es war die erste Wahl seit der Senkung des Wahlalters von 21 auf 18 Jahre und der Verlängerung der Legislaturperiode des Landtags auf 5 Jahre.

Spitzenkandidat war bei der SPD erneut Ministerpräsident Heinz Kühn, bei der FDP Innenminister Willi Weyer. Spitzenkandidat der CDU war der Vorsitzende des CDU-Landesverbands Rheinland, Heinrich Köppler, nachdem der ursprünglich hierfür vorgesehene Josef Hermann Dufhues aus gesundheitlichen Gründen verzichtet hatte.

Die CDU wurde nach der deutlichen Niederlage von 1966 wieder knapp stärkste Fraktion. Die SPD/FDP-Koalition wurde mit geschrumpfter Mehrheit fortgesetzt. Die FDP verlor Stimmen, schied aber im Gegensatz zu Niedersachsen und dem Saarland, wo am gleichen Tag Landtagswahlen stattfanden, nicht aus dem Landtag aus.

  • Wahlberechtigte: 11.890.609
  • Wähler: 8.739.940
  • Wahlbeteiligung: 73,50 %
  • Gültige Stimmen: 8.677.827
Partei Stimmen
absolut
Anteil
in %
Wahl-
kreisbe-
werber
Direkt-
man-
date
Sitze
CDU 4.020.186 46,33 150 65 95
SPD 3.996.808 46,06 150 85 94
FDP 478.420 5,51 150 11
NPD 94.043 1,08 142
DKP 76.964 0,89 150
Zentrum 9.902 0,11 29
UAP 1.504 0,02 25
Total 8.677.827 796 150 200

Die SPD/FDP-Koalition hatte zunächst rechnerisch 105 Sitze und 10 Sitze Mehrheit. Die FDP-Fraktion war jedoch gespalten. Die FDP-Abgeordneten Heinz Lange, Wilhelm Maas und Franz Mader waren Mitgründer der Nationalliberalen Aktion (NLA) und weigerten sich, Heinz Kühn erneut zum Ministerpräsidenten zu wählen.

Kühn wurde am 28. Juli mit nur 101 Stimmen wieder zum Ministerpräsidenten gewählt. Auf den CDU-Fraktionsvorsitzenden Heinrich Köppler entfielen 95 Stimmen, es gab vier Enthaltungen[1]. Kurz danach kam es zum endgültigen Bruch von Lange, Maas und Mader mit der FDP[2], deren Fraktion sie am 9. Oktober 1970 verließen. Sie traten alle im Verlauf der Wahlperiode zur CDU über, da die NLA und die aus ihr hervorgegangene Deutsche Union bedeutungslos blieben. Damit verfügte die FDP nur noch über 8 Sitze und die SPD/FDP-Koalition über 102 der 200 Sitze, die CDU am Ende der Wahlperiode über 98.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Protokoll der Landtagssitzung vom 28. Juli 1970 (PDF; 631 kB)
  2. Die Zeit 42/1970

Quelle

Weblinks

Commons: 1970 state elections in North Rhine-Westphalia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien