Langenbachstraße 19 (Bonn)

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Ehemaliges Atelier- und Wohnhaus Raderschall (2013)

Das Gebäude Langenbachstraße 19 ist ein Wohn- und Bürohaus im Bonner Ortsteil Gronau, das von 1959 bis 1961 errichtet wurde. Es liegt am Rande eines Wohngebiets, des Johanniterviertels. Das Haus steht als Baudenkmal unter Denkmalschutz.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Haus entstand nach einem Entwurf des Bonner Architekten Ernst van Dorp[AM 1] als Wohnhaus mit Atelier für den ebenfalls ortsansässigen Gartenarchitekten Heinrich Raderschall, der mit van Dorp bei einigen Projekten zusammenarbeitete. Die Gestaltung der Gartenanlagen übernahm Raderschall selbst. 1957 war Raderschall auf das Grundstück in der Langenbachstraße, das etwa 800 m² umfasste, aufmerksam geworden und hatte es im selben Jahr erworben[2].

In den letzten Jahren Bonns als Regierungssitz der Bundesrepublik Deutschland, von spätestens 1996[3] bis September 2000[4], war das Haus Sitz der Kanzlei der Botschaft der Republik Costa Rica (→ Liste der diplomatischen Vertretungen).

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Haus ist ein zweigeschossiger, flachgedeckter Mauerwerksbau auf längsrechteckigem Grundriss, der sich in einer Hanglage in deutlichem Abstand zur Straßenkante befindet. Die Fassade ist in einen linken und größeren, holzverkleideten (beplankte Sandwichplatten[5]) und im Sockelbereich und unter dem Dach mit Fensterbändern versehenen Abschnitt sowie einen rechten und kleineren, aus einem weiß geschlämmten Klinker-Sichtmauerwerk (Kalksandstein[5]) bestehenden, geschlossenen Block gegliedert. Den oberen Abschluss des Gebäudes bilden eine Betondecke und ein Betondach, das am Übergang zwischen dem holzverkleideten und dem gemauerten Bauteil nach oben abknickt.

Zentraler Innenraum ist eine Diele, an die links Wohn- und Esszimmer samt Balkon sowie rechts Küche, Bad und Schlafzimmer angeschlossen sind. Die Gliederung der Fassade und der Dachknick reflektieren diese Aufteilung in einen privaten und halböffentlichen Bereich. Das Untergeschoss nimmt die Büro- bzw. Atelierräume auf und ist ausschließlich über den Garten zugänglich. Der Eingang zum Gebäude liegt an der Straße bergseitig in der Mitte und ist um einige Stufen erhöht.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Andreas Pellens: Ein Bonner baut. Ernst van Dorp 1950–2000. Bouvier-Verlag, Bonn 2002, ISBN 978-3-416-03033-5, S. 50/51.
  • Andreas Denk, Ingeborg Flagge: Architekturführer Bonn. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 1997, ISBN 3-496-01150-5, S. 99.
  • Ingeborg Flagge: Architektur in Bonn nach 1945: Bauten in der Bundeshauptstadt und ihrer Umgebung. Verlag Ludwig Röhrscheid, Bonn 1984, ISBN 3-7928-0479-4, S. 130.
  • Ursel und Jürgen Zänker (Bearb.) mit Beiträgen von Edith Ennen, Dietrich Höroldt, Gerd Nieke, Günter Schubert: Bauen im Bonner Raum 49–69. Versuch einer Bestandsaufnahme (= Kunst und Altertum am Rhein. Führer des Rheinischen Landesmuseums in Bonn. Nr. 21). Rheinland-Verlag, Düsseldorf 1969, S. 130.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Denkmalliste der Stadt Bonn (Stand: 15. Januar 2021), S. 36, Nummer A 3937
  2. Edgar Haupt (Hrsg.): 5x11. Vom Architektonischen in der Landschaft. RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten. Pellens Verlag, Bonn 2006, ISBN 3-9810534-2-7, S. 41.
  3. Albert Oeckl: Taschenbuch des öffentlichen Lebens, Deutschland, Band 46, NfA Vertriebs- und Werbegesellschaft, S. 277.
  4. Für Deutschland zuständige Vertretungen fremder Staaten (Memento vom 6. Oktober 2000 im Internet Archive), Auswärtiges Amt
  5. a b Ingeborg Flagge: Architektur in Bonn nach 1945.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mitarbeiter: Wolfram Stolle

Koordinaten: 50° 42′ 49,2″ N, 7° 7′ 39,2″ O