Leutnant zur See

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Deutsche Marine, Leutnant zur See
Schulterklappe zur Jacke (Dienstanzug) eines Leutnants zur See der Deutschen Marine (Truppendienst) Ärmelabzeichen der Jacke (Dienstanzug) eines Leutnants zur See der Deutschen Marine (Truppendienst)
Schulterklappe/Ärmelabzeichen
Dienstgradgruppe Leutnante
NATO-Rangcode OF-1
Dienstgrad Heer/Luftwaffe Leutnante
Dienstgrad Marine Leutnant zur See
Abkürzung (in Listen) Lt zS (LZS)
Besoldungsgruppe A9 nach BBesO

Der Leutnant zur See (Lt zS/LZS) bezeichnet in Deutschland einen Soldaten im ersten Offiziersdienstgrad bei der Bundeswehr innerhalb der Deutschen Marine. In den anderen Teilstreitkräften heißt dieser Dienstgrad Leutnant.

Die Dienstgradabzeichen des Leutnants zur See, die auf beiden Unterärmeln des Dienstjacketts oder als Schulterstücke getragen werden, bestehen aus einem goldgelben Streifen und einem fünfzackigen Stern. Der Stern entfällt, wenn Dienstgradschlaufen getragen werden. Der Mützenschirm zeigt einen stumpfgezackten, goldfarbenen Streifen aus handgesticktem Metallgespinst.

Die mündliche Anrede lautet Herr Leutnant, in der weiblichen Form Frau Leutnant. In der Deutschen Marine, wie auch in den Marinen der angelsächsischen Länder, ist es außerdem gebräuchlich, dass Soldaten in diesem Dienstgrad von dienstgradhöheren Soldaten ohne die Dienstgradbezeichnung angesprochen werden, also z. B Herr Müller anstelle von Herr (Dienstgrad).

Soldaten in diesem Dienstgrad können innerhalb der durch die Vorgesetztenverordnung (VorgV) gesetzten Grenzen Mannschaften, Unteroffizieren ohne Portepee und Unteroffizieren mit Portepee Befehle erteilen.

Der Dienstgrad wird bei Einstellung mit dem niedrigsten Dienstgrad Matrose (OA) nach 36 Monaten und der Absolvierung der vorgeschriebenen Laufbahn- und Verwendungslehrgänge erreicht.

 Offizierdienstgrad
Niedrigerer Dienstgrad[1]   Höherer Dienstgrad[1]
Oberstabsbootsmann Leutnant zur See Oberleutnant zur See

Dienstgradgruppe: MannschaftenUnteroffiziere o.P.Unteroffiziere m.P.LeutnanteHauptleuteStabsoffiziereGenerale

Volksmarine

Distinktionsabzeichen
Schulterstück
Ärmelstreifen ing.-technische Laufbahn

Der Leutnant (zur See) war in der Volksmarine der DDR der zweithöchste Dienstgrad in der Dienstgradgruppe der Leutnante und vergleichbar dem NATO-Rangcode OF-1. Er entsprach dem Leutnant der NVA.

Die offizielle Dienstgradbezeichnung der Volksmarine war anfangs Leutnant zur See, wurde aber später in Leutnant geändert. Im individuellen Sprachgebrauch hingegen blieb die traditionelle Bezeichnung Leutnant zur See weiterhin erhalten.

Das Dienstgradabzeichen bestand aus Schulterstücken mit marineblauem Untergrund und parallel verlaufende silberfarbenen Schnüren. Auf dem Schulterstück waren zwei viereckige goldfarbener Offiziersstern („Pickel“) parallel angebracht. Das Ärmelabzeichen bestand aus jeweils einenem gelbfarbenen einfachen- und einem schmalen Streifen. Darüber war ein fünfzackiger Stern aufgenäht, der den Offizier der seemännischen Laufbahn auswies. Im Unterschied zu allen übrigen deutschen Marinestreitkräften bedeckten die Ärmelabzeichen nur zu ca. 40 % den Ärmelumfang.

Dienstgrad
niedriger:
Unterleutnant
(zur See)


Leutnant (zur See)
höher:
Oberleutnant
(zur See)
Siehe auch

Dienstgrade der Nationalen Volksarmee, Volksmarine

Kaiserreich und Kriegsmarine

Distinktionsabzeichen
Schulterstück
Ärmelstreifen seemännische Laufbahn

Im Deutschen Kaiserreich und der Deutschen Kriegsmarine bezeichnete der Leutnant zur See (bis 31. Dezember 1889 Unterleutnant zur See) den niedrigsten Dienstgrad in der Dienstgradgruppe der Leutnante, vergleichbar dem NATO-Rangcode OF-1. Er entsprach hier dem Leutnant in Heer und Luftwaffe.

Ingenieuroffiziere trugen an Stelle des Seesterns am Ärmel und auf den Schulterstücken ein Zahnrad, Sanitätsoffiziere den Äskulapstab, Marinewaffendienst 2 gekreuzte Rohre, Sperrwaffendienst eine Raise (symbolisierte Mine), Nachrichtendienst einen Blitz, Verwaltungsoffiziere den Merkurstab.

Im Kaiserreich trug der Leutnant zur See einen halb so schmalen Streifen am Ärmel wie in der Abb. Seeoffiziere trugen an Stelle des Seesterns darüber eine Krone.

Dienstgrad
niedriger:
Stabsoberbootsmann


Leutnant zur See
höher:
Oberleutnant zur See


Siehe hier

Bildtafel, Dienstgrade der Kriegsmarine

Frankreich

In der französischen Marine entspricht dieser Dienstgrad dem „Enseigne de vaisseau de deuxième classe“ angesprochen wird er mit „mon lieutenant“, weiblich: „Lieutenant“

Er gehört zur Gruppe der „Officiers supérieurs et subalternes“

  • Der nächsthöhere Dienstgrad ist der „Enseigne de vaisseau de première classe“
  • Der nächstniedere Dienstgrad ist der „Aspirant der École Navale“
  1. a b Die äquivalenten, ranghöheren und rangniedrigeren Dienstgrade sind im Sinne der ZDv 14/5 B 185 angegeben, vgl. Der Bundesminister der Verteidigung (Hrsg.): ZDv 14/5. Soldatengesetz. DSK AV110100174, Änderungsstand 17. Juli 2008. Bonn 21. August 1978, Dienstgradbezeichnungen in der Bundeswehr, S. B 185 (Nicht zu verwechseln mit dem Gesetz über die Rechtsstellung der Soldaten (Soldatengesetz). Die in der Infobox dargestellte Reihenfolge der Dienstgrade entspricht nicht notwendigerweise einer der in der Soldatenlaufbahnverordnung vorgesehenen regelmäßig durchlaufenen Dienstgradabfolgen und auch nicht notwendigerweise der in der Vorgesetztenverordnung beschriebenen Dienstgradhierarchie im Sinne eines Vorgesetztenverhältnisses).