Liste von Orgeln in Ungarn

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Die Liste von Orgel enthält die bedeutendsten Orgeln in Ungarn.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rekonstruktion der Aquincum-Orgel
Ludwig Mooser
Josef Angster

Die älteste bekannte Orgel in Ungarn im damals römischen Aquincum aus dem 3. Jahrhundert ist in Teilen erhalten.

Bis in das 19. Jahrhundert wurden Orgeln in Ungarn vor allem von deutschsprachigen Orgelbauern gebaut. Ludwig Mooser aus Salzburg ließ sich 1863 in Eger nieder und baute einige bedeutende Orgeln. Josef Angster begründete 1866 die bedeutendste Orgelbaufirma des Landes. Die böhmische Firma Rieger eröffnete um 1900 eine Niederlassung in Budapest. Miklós Váradi übernahm 1912 die Leitung einer Werkstatt.[1]

1949 wurden die Orgelbaufirmen verstaatlicht. Váradi durfte ab 1981 wieder unter seinem Namen produzieren, es folgten die Gründungen von Aquincum Orgelbau (Aquincum Orgonagyár) in Budapest und der Pécser Orgelmanufaktur (Pécsi Orgonaépítő). Nach 1990 wurden auch einige Orgeln aus Deutschland gekauft.

Orgeln (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die älteste erhaltene Orgel Ungarns befindet sich in der St. Georgs-Kirche in Sopron von 1633–34, zahlreiche Orgeln des 19. und 20. Jahrhunderts sind ebenfalls erhalten. Die größten Orgeln, sortiert nach der Anzahl der Register.

Ort Gebäude Bild Erbauer Jahr Manuale Register Bemerkungen
Széged Kathedrale Angster Orgelbau 1930 V/P 127 (91+25+11) Hauptorgel, Chororgel und Fernwerk verbunden, 2002 von Pécsi Orgonaépítő erweitert, 15 weitere Register noch nicht eingesetzt, 9040/9740 Pfeifen, geplant 10.180[2]
Budapest Matthiaskirche Rieger 1909 V/P 101 (88+23) Hauptorgel und Chororgel zusammen spielbar, ursprünglich IV/P, 77, mehrmals erweitert und restauriert, ca. 7000 Pfeifen → Orgel
Eger Kathedrale Ludwig Mooser, u. a. 1864–2001 V/P 99 erweitert von Angster Orgelbau, Gonda, Erdösi, Váradi → Orgel
Budapest Basilika St. Stephan Angster Orgelbau 1905 IV/P 93 ursprünglich III/P, 65, 1938 erweitert von Rieger, 1989–1993 Erweiterung und Restaurierung durch Váradi[3]
Budapest Müpa, Béla-Bartók-Konzertsaal Mühleisen, Orgelbaumanufaktur Pécs 2006 V/P 91 6554 Pfeifen[4][5]
Esztergom (Gran) Kathedrale St. Adalbert Ludwig Mooser, Vagi Orgonaépítő 1856–2016 IV/P (V/P) ca. 90 (145) erweitert und erneuert von Váradi Orgonaépítő, 145 Register vorgesehen → Orgel
Budapest Kirche St. Antonius von Padua Aquincum Orgonagyár 1992 IV/P 80
Budapest-Belváros Kirche Váradi 1997 III/P 78 bis 1945 Rieger-Orgel
Pécs (Fünfkirchen) Kathedrale St. Peter und Paul József Angster 1889 IV/P 73 erweitert und restauriert von Váradi, Pécsi Orgonaépítő bis 1997
Budapest Franz-Liszt-Musikakademie Klais Orgelbau 2018 IV/P 71 Rekonstruktion der Orgel von Voit & Söhne von 1909 → Orgel[6]
Budapest Franziskanerkirche St. Petrus von Alcantara Rieger, Aquincum Orgonagyár 1902? IV/P 63 1991 Um- bzw. Neubau durch Aquincum Orgonagyár
Budapest Große Synagoge
Jehmlich 1996 IV/P 63 ersetzte Angster-Orgel → Orgel
Kalocsa (Kollotschau) Kathedrale József Angster 1876 III/P 63 ursprünglich III/P, 45, einige Zungenstimmen aus der Zeit von Angster in Paris bei Aristide Cavaillé-Coll, 1923 erweitert durch Angster, 1986 erweitert von Váradi
Szombathely Kathedrale Mariä Himmelfahrt
G. F. Steinmeyer 1915 III/P 62 ursprünglich in Konzerthalle Ludwigsbau in Augsburg, 1966 in Herz-Jesu-Kirche, 1997 nach Szombathely umgesetzt
Debrecen Reformierte Kirche Jakob Deutschmann 1838 III/P 57 1996 Umbau durch Aquincum Orgonagyár
Kecskemét Zoltán Kodály Music Center Jehmlich 1983 III/P 39
Kecskemét Reformierte Kirche Orgelbaumanufaktur Pécs 2001 III/P 36 [7]
Békés Reformierte Kirche Sasko 1872 II/P 32
Budapest Burgkirche Pécsi Orgonaépítő 2017 III/P 26 Bach-Orgel
Tihany Klosterkirche
Aquincum Orgelbau 1993 II/P 24 Barockprospekt von 1765, Disposition nach Silbermann-Orgel in Großhartmannsdorf[8]
Sopron St. Georg
Johann Wöckherl 1633–34, 2008 I 10 älteste erhaltene Orgel Ungarns, 2003–2008 Restaurierung und Rekonstruktion der Orgel[9][10]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Orgeln in Ungarn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. About us Vátadi Orgona (englisch)
  2. Szeged, Kathedrale Unserer Lieben Frau Organindex
  3. Budapest, Basilika St. Stephan Organindex (deutsch)
  4. Budapest, Neue Philharmonie Orgelbau Mühleisen, mit Disposition
  5. Budapest, Müpa Béla Bartók Konzertsaal Organindex, mit Disposition
  6. Ferenc Liszt Musikuniversität Klais Orgelbau (deutsch)
  7. Kecskemét, Reformierte Kirche Organindex, mit Disposition
  8. Organ of the Tihany Benedictine Abbey mit Disposition (englisch)
  9. Orgonája (Memento des Originals vom 20. April 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.domsopron.hu Domkirche, mit Geschichte und Dispositionen (ungarisch)
  10. Orgonája mit Fotos und Geschichte (ungarisch)