Llipi

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Llipi
Basisdaten
Einwohner (Stand) 201 Einw. (Volkszählung 2012)
Höhe 3669 m
Postleitzahl 05-0901-0503-2001
Telefonvorwahl (+591)
Koordinaten 20° 46′ S, 67° 21′ WKoordinaten: 20° 46′ S, 67° 21′ W
Llipi (Bolivien)
Llipi (Bolivien)
Llipi
Politik
Departamento Potosí
Provinz Provinz Nor Lípez
Klima
Klimadiagramm Uyuni
Klimadiagramm Uyuni

Llipi (auch: Llipi Salar und Llipi Loma) ist eine Ortschaft im Departamento Potosí im Hochland des südamerikanischen Anden-Staates Bolivien.

Lage im Nahraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Llipi liegt in der Provinz Nor Lípez und ist der neuntgrößte Ort im Kanton Río Grande im Municipio Colcha „K“. Der Ort liegt auf einer Höhe von 3669 m am südöstlichen Rand des Salzsees Salar de Uyuni.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Llipi liegt auf dem bolivianischen Altiplano zwischen den Anden-Gebirgsketten der Cordillera Occidental im Westen und der Cordillera de Lípez im Südosten. Das Klima der Region ist semiarid und ein typisches Tageszeitenklima, bei dem die Schwankung der mittleren Temperaturen im Tagesverlauf deutlicher ausfällt als im Ablauf der Jahreszeiten.

Die Jahresdurchschnittstemperatur der Region liegt bei etwa 9 °C, der Jahresniederschlag beträgt knapp 150 mm (siehe Klimadiagramm Uyuni). Die Monatsdurchschnittstemperaturen schwanken nur unwesentlich zwischen 5 °C im Juni/Juli und gut 11 °C von November bis März. Nennenswerte Monatsniederschläge von 20 bis 45 mm sind nur in den Monaten Dezember bis März zu verzeichnen, der Rest des Jahres ist nahezu niederschlagsfrei.

Gemäß der Klimaklassifikation ist das Klima von Río Grande trocken und kalt (BWk).

Verkehrsnetz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Llipi liegt in einer Entfernung von 303 Straßenkilometern südwestlich von Potosí, der Hauptstadt des gleichnamigen Departamentos.

Von Potosí führt die asphaltierte Nationalstraße Ruta 5 in südwestlicher Richtung 198 Kilometer bis Uyuni, von dort führt die teilweise unbefestigte Ruta 701 weiter nach Südwesten und erreicht nach 61 Kilometern die Brücke über den Río Grande de Lípez. Hinter der Brücke zweigt eine Landstraße in nordwestlicher Richtung ab und erreicht nach 36 Kilometern den Ort Río Grande, der an der Bahnlinie von Uyuni nach Avaroa an der chilenischen Grenze und weiter nach Antofagasta führt. Von Río Grande aus führt eine Piste in nordwestlicher Richtung nach Llipi.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Einwohnerzahl der Ortschaft betrug im Jahr 2012 bei der letzten Volkszählung 201 Einwohner.[1] In vorherigen Volkszählungen ist die Ortschaft nicht gelistet.

Die Region weist einen gewissen Anteil an Quechua-Bevölkerung auf, im Municipio Colcha „K“ sprechen 87,3 Prozent der Bevölkerung Quechua.[2]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Salzsee von Uyuni werden laut U.S. Geological Survey mit 5,4 Millionen Tonnen gigantische Vorkommen an Lithium vermutet.[3] Da Lithium-Batterien – aufgrund ihrer Energiedichte, hohen Zellspannung und einer geringen Selbstentladung – in vielen elektronischen und elektrischen Geräten zum Einsatz kommen, ist das Mineral Lithium inzwischen ein wertvoller Rohstoff für die Automobilindustrie mit hohem Wachstumspotential. Boliviens Präsident Evo Morales gab bereits 2007 das Projekt einer Pilotfabrik zur Lithium-Gewinnung aus dem Salar de Uyuni in Auftrag. Mit Dekret vom 1. April 2008 wurde der Industrialisierung der Ressourcen des Salars nationale Priorität eingeräumt und die staatlichen Bergbaugesellschaft COMIBOL bekam eine zusätzliche Abteilung für die Ausbeutung des Salzsees, mit einem Budget von 5,7 Mio. US-Dollar. Der Bau der Pilotfabrik in Llipi Loma im Kanton Río Grande begann im Mai 2008, die Anlage wurde im Januar 2013 in Betrieb genommen.[4] Das Pilotprojekt umfasst auch die Entwicklung von Technologien zur Gewinnung von Lithiumcarbonat, da die Witterungsumstände und die Beschaffenheit der Salzlake des Salars bisherige Methoden nicht begünstigen.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. INE – Instituto Nacional de Estadística Bolivia: Censo Nacional de Población y Vivienda 2012. Abgerufen am 22. Oktober 2021 (spanisch).
  2. INE-Sozialdaten Potosí 2001 (PDF; 5,5 MB)
  3. Bolivien und das Lithium. Quetzal 2009
  4. Bolivien baut zwei Anlagen zur direkten Lithium-Gewinnung latina press 5. Oktober 2022

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]