Lohr (Fluss)
Lohr | ||
Die Lohr in Lohr am Main | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 2452 | |
Lage | Main-Kinzig-Kreis (Hessen), Landkreis Main-Spessart (Bayern) | |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Main → Rhein → Nordsee | |
Ursprung | Zusammenfluss von Lohrbach (links) und Flörsbach (rechts) etwa 3 km südsüdwestlich von Lohrhaupten 50° 6′ 2″ N, 9° 27′ 36″ O | |
Quellhöhe | ca. 270 m ü. NN[1] am Zusammenfluss | |
Mündung | in Lohr in den MainKoordinaten: 49° 59′ 42″ N, 9° 34′ 50″ O 49° 59′ 42″ N, 9° 34′ 50″ O | |
Mündungshöhe | 147,3 m ü. NN[2] | |
Höhenunterschied | ca. 122,7 m | |
Sohlgefälle | ca. 6,6 ‰ | |
Länge | 18,6 km[3] ab Zusammenfluss 23,2 km mit Oberlauf Lohrbach | |
Einzugsgebiet | 235,5 km²[4] | |
Abfluss am Pegel Frammersbach Lage: 12,9 km oberhalb der Mündung |
NNQ MNQ (2013) MQ (2013) MHQ (2013) HHQ (1970) |
110 l/s 180 l/s 1,03 m³/s 7,89 m³/s 22 m³/s |
Linke Nebenflüsse | Sperkelbach, Rinderbach, Linderbach, Roßbach, Lehngrundbach, Unterer Auwiesengraben | |
Rechte Nebenflüsse | Laubersbach, Aubach |
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Die Lohr ist ein rechter Nebenfluss des Mains im Spessart in Hessen und in Bayern. Sie entsteht im Main-Kinzig-Kreis südlich von Lohrhaupten durch den Zusammenfluss von Lohrbach und Flörsbach und mündet in Lohr am Main im Landkreis Main-Spessart in den Main.
Name
Hinter dem Namen Lohr, ersturkundlich 1057 Lara, wurde bislang ein festlandkeltischer Gewässername *Lār[5] als Äquivalent zum keltischen Adjektiv lār vermutet, was breit, flach, eben bedeutet.[6] Von dieser Deutung scheint die Gewässernamenforschung abzurücken. Neuerdings wird - zumindest rein sprachlich - stattdessen eine Herleitung aus dem Indogermanischen für denkbar erachtet. Grundlage für diese Erklärung ist das indogermanische Verb *leh(2) -,tönen‘. Die bisherige Herleitung wird nicht mehr erwähnt. [7] Die Lohr würde also 'die Tönende', 'die Plätschernde' bedeuten. Da es zum Flussnamen Lohr/Lara in Mitteleuropa praktisch keinerlei Vergleichsnamen gibt, soll aber auch Frühgermanisch oder Keltisch als Herkunftssprache möglich bleiben; eine Etymologie für die beiden Sprachen wird bislang nicht vorgeschlagen.
Die Lohr gab der Stadt Lohr am Main wohl in allen genannten Fällen ihren Namen. Die indogermanische Wurzel würde auch im Namen des in der Nähe verlaufenden Flusses Hafenlohr stecken. Da die gesamte Belegreihe für den Fluss- und Siedlungsnamen Lohr/Lara kein Indiz für ein ursprüngliches Kompositum *(H)lār-aha (aus dem germanischen*hlār 'Weideplatz usw.' und dem germanischen -aha für 'Fluss, Bach') enthält, scheidet wohl die Variante aus, dass der Ort dem Fluss den Namen gegeben hat und sich damit eine eigene Etymologie für die Flussnamen Lohr (und Hafenlohr) erübrigt.[8]
Geografie
Quellbäche
Lohrbach
Der Lohrbach entspringt in Lohrhaupten aus der Lohrquelle. Er verlässt diesen Ort in südlicher Richtung. Mit etwa 4 km Länge ist er der kürzere, aber wasserreichere Quellbach. Er wird auch als Oberlauf der Lohr angesehen.
Flörsbach
Der etwa 6 km lange Flörsbach entspringt im gleichnamigen Ort Flörsbach neben einem kleinen See aus mehreren Quellen.
Verlauf
Hinter dem Flörsbachtaler Ortsteil Kempfenbrunn fließt der Flörsbach von rechts mit dem von Norden kommenden Lohrbach zusammen und bildet die Lohr.
Kurz nach ihrer Entstehung überquert die Lohr die Landesgrenze von Hessen nach Bayern und fließt nach Frammersbach, wo der Laubersbach mündet, der mindestens bis ins 16. Jahrhundert noch Flammersbach hieß. Der Laubersbach wird auch, besonders in Frammersbacher Quellen, oft Lauberbach genannt.[9] Der Wiesengrund um die Lohr gehört dem Naturschutzgebiet Spessartwiesen an. In Partenstein unterquert sie das Viadukt der Main-Spessart-Bahn. Hier fließt der Lohr ihr größter Nebenfluss, der rechte Aubach zu. Die Lohr erreicht nun Lohr am Main, wo sie sich aufteilt und dann in den Main mündet.
Zuflüsse
- Sperkelbach (links)
- Rinderbach (links)
- Laubersbach (rechts)
- Linderbach[10] (links)
- Roßbach (links)
- Aubach (rechts)
- Lehngrundbach (links, zeitweilig trocken)
- Oberer Auwiesengraben (rechts, zeitweilig trocken)
- Unterer Auwiesengraben (links)
- Heggraben (rechts, zeitweilig trocken)
- Meisnerbach[11] (links)
Flusssystem Lohr
Hochwasser
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/timeline/c0rb3hi8djot1bk31riy3d5pc2bcsqp.png)
Fauna
In der Lohr kommen Äsche, Bachforelle, Bachneunauge, Brachse, Gründling, Mühlkoppe, Regenbogenforelle und Schleie vor.[12]
Siehe auch
Weblinks
- Verlauf und Einzugsgebiet der Lohr auf dem BayernAtlas
- Pegel bei Frammersbach und bei Partenstein , HND Bayern
Einzelnachweise
- ↑ Nach dem Höhenlinienbild auf dem BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise).
- ↑ Stauziel des Mains im Unterwasser der Staustufe Steinbach und im Oberwasser der Staustufe Rothenfels auf dem BayernViewer.
- ↑ a b Bayerischer Hochwassernachrichtendienst (Stand: 6. September 2011)
- ↑ Hochwasser Aktionsplan Main
- ↑ Alle hier mit * (einem sog. Asterisk) gekennzeichneten Worte sind nicht schriftlich belegt, sondern nur sprachwissenschaftlich aus verwandten Sprachen rekonstruiert. Zum Vergleich: das folgende keltische Adjektiv lār ist durch schriftliche Quellen belegt, wird daher nicht mit einem * markiert.
- ↑ Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 133 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Albrecht Greule, Deutsches Gewässernamenbuch, Walter de Gruyter & Co. KG, Berlin/Boston, 2014,ISBN 978-3-11-019039-7, Seite 321.
- ↑ so Joseph Schnetz, Das Lar-Problem mit besonderer Berücksichtigung der unterfränkischen Lohrorte am Main, Programm des kgl. Humanistischen Gymnasiums Lohr a. M. für das Schuljahr 1912/13, Würzburg 1913, S.38-39.
- ↑ http://www.frammersbach.de/sites/gensite.asp?SID=cms270520101310025624963&Art=1201
- ↑ http://www.frammersbach.de/sites/gensite.asp?SID=cms210420102325418586847&Art=1489
- ↑ Urpositionsblatt der Landvermessung in Bayern: Lohr und Umgebung im Jahre 1845
- ↑ Fischereiverband Unterfranken: Unsere Gewässer