Lutz Wanja

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Lutz Wanja
Wanja bei den DDR-Schwimmmeisterschaften in Leipzig (1977)
Persönliche Informationen
Name: Lutz Wanja
Nation: Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik
Schwimmstil(e): Rücken
Geburtstag: 6. Juni 1956
Geburtsort: Brandenburg a. d. Havel
Größe: 1,83 m
Medaillen
Weltmeisterschaften
Bronze 1973 Belgrad 100 m Rücken
Europameisterschaften
Silber 1974 Wien 100 m Rücken
Silber 1977 Jönköping 4 × 100 m Lagen
Bronze 1974 Wien 4 × 100 m Freistil

Lutz Wanja (* 6. Juni 1956 in Brandenburg an der Havel) ist ein ehemaliger Schwimmer der DDR.

Schwimmkarriere

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1971 war er, damals noch für den ASK Vorwärts Rostock startend, DDR-Meister über 100 Meter Rücken. Im Folgejahr trat er für den ASK Vorwärts Potsdam an und holte den zweiten Platz. Nach einem dritten Rang 1973 folgte 1974 wieder der Vizemeistertitel. In den Jahren 1976 bis 1978 wurde der Schwimmer dreimal hintereinander DDR-Meister auf dieser Strecke. Auf der 200-Meter-Rückendistanz belegte er bei den DDR-Meisterschaften 1972 bis 1975 viermal jeweils den zweiten Rang, davon dreimal hinter seinem Hauptkonkurrenten Roland Matthes. 1976 gelang es ihm auf dieser Strecke Roland Matthes und Michael Tauber zu schlagen und den Titel zu holen. In den Jahren 1976 und 1977 war Wanja gleichfalls DDR-Meister über die 200-Meter-Lagenstrecke.

Zu seinen internationalen Erfolgen gehörten eine Silbermedaille über 100 Meter Rücken, sowie eine Bronzemedaille mit der 4-mal-100-Meter-Freistilstaffel der DDR, bei den Europameisterschaften 1974 in Wien.

1977, bei den Europameisterschaften in Jönköping konnte er nochmals eine Silbermedaille mit der 4-mal-100-Meter-Lagenstaffel holen.

In Belgrad bei den Schwimmweltmeisterschaften 1973 wurde er hinter Roland Matthes und dem US-Amerikaner Mike Stamm Dritter über 100 Meter Rücken.

Bei Olympischen Spielen konnte er keine Medaille gewinnen, weder bei den Olympischen Spielen 1972 in München, wo er den sechsten Platz auf der 100-Meter-Rückenstrecke belegte, noch bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal, wo Wanja Fünfter über 100 Meter Rücken wurde.

Weiterer Werdegang

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Beendigung seiner aktiven Laufbahn arbeitete er als Trainer beim ASK Vorwärts Potsdam, wo er unter anderem Uwe Daßler, Jens-Peter Berndt und Jörg Hoffmann betreute. Anschließend war er als Schwimmtrainer beim SC Magdeburg tätig. Seit 2001 wirkt er beim Landesschwimmverband Brandenburg als hauptamtlicher Landesstützpunkttrainer Südwest und arbeitet gleichzeitig als Nachwuchstrainer bei den Wasserfreunden Brandenburg. 1988 wurde er in der DDR für seine Erfolge als Trainer mit dem Orden Banner der Arbeit Stufe I ausgezeichnet.[1]

Wanja ist mit der früheren Schwimmerin Barbara Krause verheiratet.

Nach einem Geständnis von Jörg Hoffmann, wo er zugibt 1988 das erste Mal illegale leistungssteigernde Substanzen zu sich genommen zu haben, bestätigt dieser, dass sein damaliger Trainer, Lutz Wanja, ihm das anabole Steroid Oral-Turinabol verabreicht hat.[2][3]

Commons: Lutz Wanja – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Lutz Wanja in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
  • Lutz Wanja in der Datenbank von Swimrankings.net (englisch)

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Neues Deutschland, 12./13. November 1988, S. 4
  2. Matthias Krause: Zeitiges Ende eines Arbeitstages. In: Berliner Zeitung. 13. Januar 1998, abgerufen am 8. Juni 2015.
  3. Matthias Krause: Das Ende der Ausreden naht. In: Berliner Zeitung. 16. Juni 2000, abgerufen am 8. Juni 2015.