Barbara Krause (Schwimmerin)

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Barbara Krause
Barbara Krause (1979)
Persönliche Informationen
Name: Barbara Krause
Nation: Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik
Schwimmstil(e): Freistil
Geburtstag: 7. Juli 1959
Geburtsort: Ost-Berlin
Größe: 1,80 m

Barbara Krause (* 7. Juli 1959 in Ost-Berlin) ist eine ehemalige deutsche Schwimmerin und mehrfache Olympiasiegerin, die für die DDR startete. Krause ist Opfer des staatlich verordneten Dopings im DDR-Leistungssport.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihren ersten Titel gewann sie bei den Schwimmweltmeisterschaften 1975 in Cali mit der 4-mal-100-Meter-Freistilstaffel. Im Jahr 1977 wurde sie dann über 100 Meter Freistil und mit den beiden Staffeln der DDR dreifache Europameisterin. Im Jahr darauf folgte dann bei einer für die DDR ansonsten enttäuschend verlaufenden Weltmeisterschaften 1978 der Weltmeistertitel über 100 Meter Freistil. Der Abschluss und Höhepunkt ihrer Laufbahn folgte dann bei den Olympischen Sommerspielen 1980 in Moskau, als sie über 100 Meter Freistil, 200 Meter Freistil und mit der 4-mal-100-Meter-Freistilstaffel Olympiasiegerin wurde.

Sie konnte des Weiteren den Weltrekord über 100 Meter Freistil bei den Weltmeisterschaften 1978 und bei den Olympischen Spielen 1980 insgesamt dreimal und den Weltrekord über 200 Meter Freistil 1978 in Berlin einmal verbessern.

Im Jahr 1988 wurde sie in die Ruhmeshalle des internationalen Schwimmsports aufgenommen. Außerdem erhielt sie in der DDR mehrmals den Vaterländischen Verdienstorden.

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Barbara Krause ist mit dem ehemaligen deutschen Schwimmer Lutz Wanja verheiratet.

Doping[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Barbara Krause (Juli 1980)

Ihre Erfolge müssen ebenso wie die vieler anderer DDR-Spitzensportlerinnen auf Grund der systematischen Verabreichung von illegalen leistungssteigernden Substanzen durch DDR-Sportfunktionäre, Ärzte und Trainer in einem anderen Licht betrachtet werden[1][2]

Die Olympischen Spiele 1976 in Montreal verpasste sie offiziell aufgrund einer Erkrankung, während ihr aber in Wirklichkeit die Teilnahme von den DDR-Teamärzten auf Grund einer falsch kalkulierten Dopingdosis und einem damit verbundenen befürchteten positiven Dopingtest, verweigert wurde.[3]

Barbara Krause erlebte eine besondere Form der Auswirkungen als höchst wahrscheinliche Folge der Einnahme von anabolen Steroiden, indem sie zwei schwer behinderte Kinder zur Welt brachte.[4][5][6][7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Barbara Krause – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kerstin Eva Dreher: Doping in der DDR. In: Planet Wissen. Archiviert vom Original am 23. Oktober 2008; abgerufen am 10. Mai 2014.
  2. „The East German Doping Machine“ (Memento vom 12. März 2007 im Internet Archive) bei der International Swimming Hall of Fame (englisch)
  3. „East Germany's Olympic 'miracle'“ (Memento vom 3. November 2012 im Internet Archive) bei cbc.ca
  4. Anne Rotthaus und Andrea Brettner: Peinliche Ausmaße. In: Focus Online. 16. August 1993, abgerufen am 10. Mai 2014.
  5. Frank Bachner: Sport: Sind die Behinderung ihrer Kinder Spätfolgen des Anabolika-Konsums? In: Der Tagesspiegel. 10. Januar 2000, abgerufen am 31. Januar 2024.
  6. Carolin Emcke und Udo Ludwig: Doping: Blaue Bohnen von Dr. Mabuse. In: Der Spiegel. Nr. 9, 2000 (online28. Februar 2000).
  7. Christiane Sommer-Knacke in: Internationales Sportarchiv 36/1989 vom 28. August 1989, im Munzinger-Archiv, abgerufen am 2. Februar 2024 (Artikelanfang frei abrufbar)