Lískovec (Bělá nad Radbuzou)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Lískovec
Lískovec (Bělá nad Radbuzou) (Tschechien)
Lískovec (Bělá nad Radbuzou) (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Plzeňský kraj
Bezirk: Domažlice
Gemeinde: Bělá nad Radbuzou
Geographische Lage: 49° 34′ N, 12° 44′ OKoordinaten: 49° 33′ 38″ N, 12° 43′ 52″ O
Höhe: 560 m n.m.
Einwohner: 0 (2001)
Postleitzahl: 345 25

Lískovec (deutsch: Haselberg) ist ein untergegangenes Dorf in der Gemeinde Bělá nad Radbuzou im westböhmischen Okres Domažlice in Tschechien.

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lískovec lag am Osthang des 669 Meter hohen Berges Lískovec etwa vier Kilometer südlich von Bělá bzw. nordwestlich von Starý Kramolín.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Líska ist der Haselnussstrauch, der im gesamten Oberpfälzer Wald sehr häufig vorkommt und deshalb ein beliebter und sehr häufiger Teil von Berg, Fluss und Ortsnamen ist. Er gab dem Berg und dem südlich davon gelegenen Dorf den Namen. Das tschechische Lískovec ist eine direkte Übersetzung des deutschen Haselberg, das in diesem Fall als der ursprüngliche Name angesehen werden muss, da Haselberg eine erst 1606 erfolgte deutsche Ortsgründung war.[1] Nur zehn Kilometer weiter südlich, nordwestlich von Nemanice (Wassersuppen), gibt es einen weiteren Berg mit dem Namen Lískovec und einem gleichnamigen untergegangenen Dorf an seinem Fuß, beide auch deutsch: Haselberg, was verständlicherweise häufig zu Verwechslungen führt.

In Haselberg war im Dreißigjährigen Krieg eine Abteilung schwedischer Soldaten untergebracht und musste von den Bauern verpflegt werden. 1634 starben fünf Personen an der Pest. 1656 hatte Haselberg 3 Bauern, 4 Chalupner, 24 Gespanne, 11 Kühe, 14 Stück Jungvieh, 10 Schafe und 24 Schweine.[2]

1839 hatte Haselberg 13 Häuser und 85 Einwohner, 1939 5 Bauernhöfe und 9 Häusleranwesen. Es war ein Ortsteil von Heiligenkreuz und auch dort eingepfarrt und eingeschult.[3]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Franz Liebl, Heimatkreis Bischofteinitz (Hrsg.): Unser Heimatkreis Bischofteinitz. Brönner & Daentler, Eichstätt 1967

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Josef Bernklau: Haselberg (Heiligenkreuz). Archiviert vom Original am 30. Dezember 2013; abgerufen am 26. Juni 2021.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ernst Richter: Ortsnamen und Besiedlung des Landkreises Bischofteinitz. In: Franz Liebl, Heimatkreis Bischofteinitz (Hrsg.): Unser Heimatkreis Bischofteinitz. Brönner & Daentler KG, Eichstätt 1967 S. 65–67.
  2. Die Steuerrolle 1654. In: Franz Liebl, Heimatkreis Bischofteinitz (Hrsg.): Unser Heimatkreis Bischofteinitz. Brönner & Daentler KG, Eichstätt 1967, S. 93.
  3. Josef Bernklau, Josef Zeug: Haselberg. In: Franz Liebl, Heimatkreis Bischofteinitz (Hrsg.): Unser Heimatkreis Bischofteinitz. Brönner & Daentler KG, Eichstätt 1967, S. 320.